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Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Titel: Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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Polizistinnen musste ihm wie ein Lückentext vorgekommen sein.
    Als ich ihm alles erklärt hatte, nickte Basko anerkennend mit seinem Zottelkopf, „Wenn ich das richtig verstanden habe, ist damit ein möglicher Zusammenhang zwischen Deschler und dem Mord an Giesel vom Tisch?“
    Ich nickte.
    „Merkwürdig!“ fuhr er fort. „Ihr geratet in so kurzer Zeit in zwei verschiedene Mordfälle. Was für ein makabrer Zufall! So was gibt’s doch normalerweise nur im Film ...!?“.
    Ich widersprach ihm nicht.
    Wir redeten noch einige Minuten über Neuigkeiten aus dem Dorf, bis Tanner, der nun offensichtlich seine Ruhe haben wollte, Basko nach Hause schickte.
    Mir war jetzt nach einem Nickerchen. Und warum heute nicht mal wieder auf der Couch, fiel mir ein. Sie war sehr bequem, und Tanner war im Moment nicht im Raum. Doch ich sollte kein großes Glück haben, an diesem Tag.
    Kaum fünf Minuten später vernahm ich Schritte, und eine liebliche Stimme donnerte: „Willi, wie oft soll ich dir sagen, dass du auf der Couch nichts verloren hast! Komm Freundchen, mach dich vom Acker ...!“
    Er machte eine unmissverständliche Geste in Richtung Hundekörbchen.
    „Wau, Wau..., schon verstanden“, entgegnete ich und trollte mich mit eingezogenem Schwanz von dannen.
    Mein Boss stand nachdenklich am Fenster und schaute hinaus. Bestimmt dachte er in diesem Moment an seine Familie ... und er tat mir richtig leid.
    Ich seufzte noch einmal und schlief ein.
    Als ich aufwachte, war Tanner verschwunden. Im ganzen Haus war kein Mucks zu hören. Nicht mal ein Schnarchen, aus dem Schlafgemach des werten Herrn im Obergeschoss. Doch es dauerte keine 10 Minuten bis er mit zwei prall gefüllten Einkaufstaschen in der Tür erschien. Er war wohl nach Birkenfeld zum Einkaufen gefahren, um die Vorräte aufzufüllen, oder neu anzulegen. bei ihm wusste man das nie!
    Eigentlich erwartete ich, dass er jetzt mit der Zubereitung eines mehr oder weniger schmackhaften Fertiggerichts beginnen würde, als er plötzlich mit der Leine vor mir stand!
    „Auf geht’s Willi, eine Runde geht noch!“ rief er mir gut gelaunt zu.
    Lust hatte ich keine, denn es würde bald dunkel werden. Ausserdem war es bitterkalt. Der schwache Nieselregen tat sein übriges für mein Unbehagen. Die Feuchtigkeit war nach fünf Metern schon in allen Gliedern zu spüren.
    Ich schlich förmlich mit eingezogenem Schwanz und gesenktem Kopf neben ihm her, um meine Unlust gebührend zu dokumentieren. Aber es half nichts. Erst spürte ich einen kräftigen Ruck an der Leine, dann hörte ich Tanners Standardspruch für solche Situationen: „Willi! Mach keine Zicken! Dies ist keine demokratische Veranstaltung. Finde dich einfach damit ab!“
    Auch die Kinder kannten dieses Sprüchlein nur zu gut. In dem Fall war es mir ein Trost, dass mein Herr und Lieblingstyrann wenigstens bei  Mimi schnell an seine Grenzen stieß. Sie zeigte ihm regelmäßig, wer das Sagen hatte.

Vorsorglich versuchte ich den Weg Richtung Birkenfeld einzuschlagen, der im wesentlichen über offenes Terrain führte. Doch mein Chef gedachte die alten Pfade weiter auszutreten. Ein gestandener Mann wie er, ließ sich doch nicht von der Vorstellung abschrecken, dort im Wald könnte ein halb wahnsinniger Mörder mit einem tollwütigen Dobermann sein Unwesen treiben!
    Nein. So ängstlich (oder sollte ich sagen ‚clever’) waren wir nicht.
    Ich hielt das an jenem Abend für keine gute Idee. Nur zu deutlich hatte ich noch Annys Befürchtungen im Ohr, und ich wusste von Paula, dass Deschler sich im Wald herumtrieb. Aber was sollte ich tun? Er war sowieso stärker und ich nur an der Leine.
    Also gingen wir wie üblich an dem kleinen Fischweiher vorbei und ließen die letzten Häuser hinter uns, um den schmalen Weg, der zum Waldhof führte, einzuschlagen.
    Hier war es absolut still und die Dunkelheit hatte die ganze Landschaft überzogen. Nur das schwache Licht, welches schwach aus dem Bauernhaus drang, erinnerte daran, dass wir noch nicht ganz allein waren.
    Was war bloß in ihn gefahren, ein Spaziergang zu dieser Zeit? Bei diesem Wetter? Das war doch gar nicht seine Art!
    Je länger wir liefen, desto weniger gefiel mir die Sache. Der Spaßfaktor war gleich Null, mein Fell war nass, ich fror, und man sah keine zehn Meter weit.
    Aber wenn ich ehrlich bin, das was mich am meisten an diesem Abendspaziergang störte, war meine unterschwellige Angst!
    Mit jedem Schritt den wir machten, kamen wir der unheimlichen, schwarzen Wand aus Bäumen

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