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Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Titel: Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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Stellung zu nehmen“, entgegnete Strobel wichtigtuerisch (wie ich fand).
    “Sehr geehrter Herr Strobel, sehr geehrte Freunde und Förderer der Archäologie in unserem Lande,
    bezugnehmend auf Ihr Schreiben vom 23. September möchte ich mich ganz herzlich für Ihren ausführlichen Bericht bedanken.
    Letztes Jahr hatte ich die Gelegenheit mit Ihren zuständigen Grabungsleitern eine Exkursion zum Ringwall von Otzenhausen zu unternehmen. Ein gelungener Tag, ja ein Tag, der mich überaus optimistisch stimmt, was die Zukunft ihres Projektes anbelangt. Um die beantragten Fördergelder in Höhe von 3,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen zu können, sind allerdings noch weitere Schritte erforderlich. Wir können angesichts unverzichtbarer und weitreichender Sparverpflichtungen gegenüber unserem Lande, nur besonders förderungswürdige Projekte in unserem Programm berücksichtigen. Deshalb bitte ich um Verständnis, dass sich das Ministerium für Kultus und Bildung eine weitergehende Prüfung des Sachverhaltes vorbehält. Ich avisiere ihnen zum 7. Januar den Besuch meines Staatssekretärs Dr. Stefan Paul, der mit ihnen und der Vertretern der Gemeinde Nonnweiler alle notwendigen Schritte erörtern wird. Zur Konkretisierung des Termins wenden sie sich bitte an dessen Büro.“
    Strobel faltete den Brief sorgfältig zusammen und steckte ihn in die braune lederne Mappe, die zu seinen Füßen stand.
    Im Saal herrschte Schweigen, dann vereinzeltes Gemurmel.
    Strobel meldete sich wieder zu Wort.
    „Ähem“, räusperte er sich. „Sie haben alle gehört, dass das Ministerium also wieder vorhat, uns einen Besuch abzustatten. Ich... “
    Strobels Redefluss wurde jäh gestoppt, als ihm das Wort von einem älteren Herrn, den ich nicht kannte, abgeschnitten wurde. Aber irgendwie sah er in seinem tadellos sitzenden Anzug, den graumelierten Haaren und der geschmackvollen Brille , sehr wichtig aus.
    „Nun, Walter, entschuldige wenn ich dich unterbreche, aber ich bin doch etwas befremdet! Als ich vorige Woche mit Herrn Lamberg telefonierte, hörte es sich an, als ob die Gelder schon zur Verfügung ständen. Und nun höre ich, dass sie noch nicht einmal genehmigt sind! Wie stellet ihr euch das ganze überhaupt vor?“
    Direkt an Lamberg gewandt, der am Kopfende des Vorstandstisches saß, fuhr er fort: „Sie haben die Nerven mich mit dem Beginn der baulichen Entwürfe zu beauftragen ohne jegliche finanzielle Grundlage, und am Schluss bin ich es, der auf den Plänen sitzen bleibt!“
    Aha, dachte ich, Edmund ist wohl der zuständige Architekt, der seine Felle davon schwimmen sah.
    „Außerdem habe ich Holz- und Lehmbau Spezialisten aus Tschechien kontaktiert, die für unser Projekt sämtliche Pläne für das kommende Jahr über Bord geworfen haben. Was soll ich denen sagen, Herr Lamberg?“ Der gute Edmund hatte sich mittlerweile in Rage geredet. Eine Strähne seines grauen Haares war ihm über die Brille gefallen.
    Sofort ging Lamberg auf Kuschelkurs, machte eine beschwichtigente Geste und erhob sich von seinem Stuhl. „Nun, das ist aus deiner Perspektive natürlich höchst problematisch, lieber Edmund, das verstehe ich. Aber zum einen, du hast doch die versprochenen Abschlagszahlungen termingerecht erhalten, oder etwa nicht?“
    Der Architekt nickte und Lamberg, der charakterlose Hundeschinder hatte sein freundlichstes Lächeln aufgesetzt.
    „Und zum anderen, was viele von euch wahrscheinlich noch nicht wissen ist, dass wir aus dem Ministerium schon eine verbale Zusage für die beantragten Gelder bekommen haben!“
    Der Schleimscheißer machte eine kleine, aber bedeutungsvolle Pause.
    „Hinzu kommen selbstverständlich noch die Beträge, die der Verein in den vergangenen Monaten an Sponsorengeldern verbuchen konnte, und die nicht unerheblichen EU-Fördergelder.“
    „Aber sind die EU-Mittel nicht an die Zustimmung der Landesregierung gebunden?“ warf jemand ein, den ich nicht sehen konnte.
    „Ja, natürlich!“, entgegnete Lamberg. „Aber die haben wir doch! Zumindest inoffiziell. Unser einziges Problem ist, dass sich Behörden sehr viel Zeit lassen. Wir aber wollen etwas bewegen, wollen unser Projekt, unseren Traum von einer lebendigen Vergangenheit in die Tat umsetzen! Also liebe Vereinskameraden, lasst uns zeigen wie ernst uns diese Sache ist! Lasst uns sofort mit der Umsetzung unseres Projektes beginnen. Schaffen wir Tatsachen, die niemand ignorieren kann, dann wird es auch keine Verzögerungen mehr geben. Aus diesem Grund

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