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Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Titel: Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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unbewiesene, ja zum Teil abwegige Theorien, zu Tatsachen erhebt und die Köpfe vernagelt. Wir haben keine Eile, lassen sie sich das bloß nicht einreden. Lassen sie uns stattdessen archäologische Forschung betreiben, solide Arbeiten und solide Auswerten, und in einigen Jahren können wir etwas schaffen, das noch in  weiteren Generationen Bestand haben wird!“
    Ich erwartete tosenden Beifall, doch im Raum herrschte Totenstille. Man hätte meinen Floh husten hören können, hätte ich einen gehabt.
    Die Gesichter der Anwesenden sagten alles. Die ganze Palette menschlicher Regungen vom absoluten Unverständnis bis hin zu blankem Entsetzen.
    Der einzige der grinste und den Daumen nach oben reckte war Jumbus, wie ihn alle  zu nennen pflegten. (Fragen Sie mich nicht, wie er zu diesem Namen gekommen ist! Er hieß schon immer so). Ein liebenswerter Bursche, der eigentlich Christof hieß und als Fotograf für die Zeitung arbeitete. Er hatte offensichtlich verstanden. Doch er war einer von wenigen. Wenn nicht sogar der einzige.
    Der nächste, der sich regte war Edmund. Sein Hemd war durchgeschwitzt und  anlässlich dieses Zustandes drohte seine Brille ihm vollends von der Nase zu rutschen. Er packte wortlos seine Sachen, streifte sich beim Gehen den Mantel über und verließ den wortlos Raum.
    Dies war wie eine Initialzündung. Innerhalb von Sekunden brach das Chaos aus und Tanner musste sich wüste Beschimpfungen anhören. „Nestbeschmutzer“ war dabei noch eine der freundlichsten Varianten.
    Tanner kümmerte sich nicht darum, schaltete auf Ignorieren (Das konnte er verdammt gut!), und machte sich einige Notizen in seinem Script. Vermutlich waren ihm während seiner Rede noch ein paar Details aufgefallen, die er unbedingt ändern musste.
    Das war typisch für ihn! Ein Text war erst dann fertig, wenn er in der Druckerei gelandet war, und keine Minute früher.
    Ich selbst versuchte mich in diesem Durcheinander um George zu kümmern, dessen Miene wie versteinert wirkte. Keine Regung war zu erkennen und kein Beobachter hätte geahnt, was gerade in ihm vorging.
    Doch ich hatte da andere Möglichkeiten als ein Zweibeiner und las in seinem Körpergeruch wie in einem offenen Buch. George roch nach Panik. Es war die gleiche üble Duftnote, die mir auch vom Vorstandstisch entgegenschlug.
    Tanners Ansprache musste ihn innerlich völlig aus der Fassung gebracht haben.
    Ich wusste sofort, dass George nicht der war, der er vorgab zu sein. Er spielte ein falsches Spiel. Der Archäopark war für ihn ebenso wichtig, wie für Strobel und Lamberg. Vermutlich steckte er mit ihnen unter einer Decke.
    Die Frage war nur, was hatte er davon? Wenn ich nur wüsste.... !!
    „Willi! Auf geht’s!“ Die liebreizende Stimme meines Gebieters, riss mich aus meinen Gedanken. Tanner hatte wohl die Schnauze voll und wollte gehen.
    Er wandte sich jedoch nicht zum Tresen um die Rechnung zu begleichen, wie ich es erwartet hätte, sondern marschierte schnurgerade zu Lamberg und Strobel.
    Sie gestikulierten heftig und schienen miteinander im Clinch zu liegen. Die Wölfe gingen sich nun gegenseitig an die Kehle.
    Als sie Tanner kommen sahen, verstummte ihr Disput augenblicklich.
    „Ich lasse euch das hier!“, sagte Tanner seelenruhig, während er eine Kopie seines Artikels auf den Tisch warf. „So könnt es euch in aller Ruhe nochmals durchlesen!“
    Strobel war aufgestanden und baute sich drohend vor Tanner auf.
    „Diesen Artikel wirst du nicht veröffentlichen! Was ist nur in dich gefahren? Du stellst dich gegen deine eigenen Kollegen! Hast du kein Ehrgefühl?“
    „Oh doch! Der Artikel wird erscheinen, so sicher wie die Sonne am Morgen!“ erwiderte Tanner verächtlich. „Und was die Ehre betrifft, lieber Kollege, da halt ich’s wie Montaigne... der ehrliche Mensch wählt lieber den Verlust seiner Ehre als den Verlust seines reinen Gewissens .“
    Strobel sah ihn ausdruckslos an, während Lamberg eine undefinierbare Grimasse schnitt. Vielleicht mochte er keine Zitate.
    „Nun denn..., es ist Ihre Entscheidung!“, sagte er.
    „So ist es!“ sagte Tanner statt eines Abschiedswortes, drehte sich um und wir gingen gemeinsam zur Tür.
    Strobel schrie uns wütend hinterher. „Es wird für dich ein dickes Nachspiel haben, wenn du nicht zur Besinnung kommst! Die lassen dich in kein Archiv mehr rein und du wirst in keinem Denkmalamt mehr willkommen sein. Dafür werde ich sorgen!“ Tanner drehte sich nicht ein einziges Mal mehr um.
    Es tat gut an die

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