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Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Titel: Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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erwischt. Wieder ein Archäologe. Konnte das ein Unfall gewesen sein? Betrachtete man diesen Sachverhalt neutral, so musste ich die Frage mit einem klaren „Ja“ beantworten. Die Straßen waren glatt und wenn einer zu schnell fuhr, konnte so etwas durchaus passieren.
    Wenn ich aber auf meinen Bauch hörte, dann waren mir das zu viele Tote in viel zu kurzer Zeit. Außerdem hatte auch Kielings Tod für alle Beteiligten wie ein Unfall ausgesehen, doch ich wusste es besser. Nein! Garantiert war es kein Unfall gewesen. Da musste jemand nachgeholfen haben. Doch wer? Und warum hatte es gerade Strobel getroffen?
    Ich ließ mein Gehirn auf Hochtouren laufen.
    Wenn es nicht Strobel gewesen wäre, so hätte ich meine Kuscheldecke darauf verwettet, dass Lamberg seine schmutzigen Finger im Spiel hatte.
    Sicher war, dass der Fiesling Kielings Tod zu verantworten hatte. Der musste ihm aus irgendeinem Grund im Weg gestanden haben. Giesels Ermordung könnte einen ähnlichen Hintergrund haben, doch wo war das Motiv?
    Und wie passte der Mord an Strobel ins Bild? Strobel war doch offensichtlich auf Lambergs Seite gewesen, ihr gemeinsames Interesse galt dem Archäopark.
    Oder gab es Zwistigkeiten unter ihnen, einen Streit unter Ganoven? Am Sitzungsabend  hatte Strobel dumm aus der Wäsche geguckt, als die Sache mit den Firmenausschreibungen angesprochen wurde. Sollte er davon nichts gewusst haben und fühlte sich übergangen? Nein, das war nicht glaubhaft. Selbst wenn er vorab nicht informiert worden war, wäre das für ihn sehr wahrscheinlich nur eine Bagatelle gewesen.
    Oder ..., habe ich ihn unterschätzt? Könnte es das sein? Hat Strobel vielleicht etwas gesehen hat, was ihm absolut nicht geschmeckt hat? Eine Kröte, die er nicht schlucken konnte?
    Hat er vielleicht dasselbe beobachtet wie ich? Ich hob den Kopf und fixierte George mit meinem Blick. Irgendein komisches Gefühl beschlich mich in diesem Moment. Er war der Grund! Das musste es sein!
    Der Quasselstrippe waren die Worte ausgegangen. George saß auf der Couch, starrte ins Leere und nippte an seinem Glas, in dem sich nur noch einige Tropfen befanden. Tanner verstand das als Aufforderung und schenkte ihm und sich selbst noch einmal nach.
    Ich ließ meinen Kopf wieder zwischen meine Pfoten sinken und schloss die Augen, um mich zu konzentrieren.
    „Wir ziehen eine blutige Spur hinter uns her...!“, nuschelte George, mehr zu sich selbst, als zu seinem Gegenüber.
    „Wir?“, fragte mein Herrchen erstaunt? „Wir?“, fragte er noch einmal. „Was haben wir mit alldem zu tun? Außer, dass wir zufällig immer dann in der Nähe waren wenn diese schrecklichen Dinge passierten? Natürlich, die Spur ist blutig und es starben Menschen, die sich mit der Archäologie befassen. In Kielings Fall, als Kulturbeauftragter der Gemeinde zwar nur am Rande, aber immerhin...!“
    „Und jetzt mein Freund ...“ Urplötzlich hatte Tanner jegliche Lethargie abgeschüttelt, schnellte nach vorne und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, „... sage ich dir wo der Hund begraben liegt ...!“ Ich hasste diese Redewendung, sie hatte so etwas ... Bedrückendes.
    „Ich glaube mittlerweile nicht mehr an zufällige Begebenheiten! Pass mal auf George ...“ Tanner machte eine einladende Geste, die seinen Freund zur Aufmerksamkeit mahnte. „Giesel wird der Schädel eingeschlagen und niemand hat eine Ahnung warum. Auch nicht die Polizei. Kieling, der arme Tropf, hat nichts besseres zu tun, als auf dem Rummel in eine Wurfaxt zu rennen. Der hat beste Chancen auf den Darwin Award, für die skurrilste Art sich selbst aus der Fortpflanzungsgeschichte zu entfernen. Und Strobel, ..., ja der verabschiedet sich nach einer hochpeinlichen Sitzung des Vereins zur Förderung der Archäologie an der Nordsaar. Aber es war ja ein Unfall, nicht wahr! Und was lernen wir daraus?“
    George glotzte nur blöde, ihm fiel keine passende Antwort ein. Tanner hatte auch keine erwartet, denn er fuhr ohne Pause fort: „Die Leute sterben, weil sie etwas gemeinsam haben. Sie machen ihre Arbeit und leben ihr Leben. Und ich behaupte, dass die Schnittmenge ihrer Leben letztendlich der Grund ihres Ablebens ist! Und auch wir beide sind Teil dieser Schnittmenge! Was auch erklärt, warum wir immer in der Nähe sind, wenn etwas passiert.“
    Haha, dachte ich. Der Chef ist wieder ganz der Alte. So eine Synthese hatte ich seit Monaten nicht mehr von ihm gehört. Und was noch besser war, er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen!
    Die

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