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Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition)

Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition)

Titel: Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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glaubst, du kannst mit meinen Einkäufen was anfangen – tu dein Bestes«, hänselt Dan seine Schwester, zieht seinen Pullover aus und hängt ihn an den Haken hinter der Tür.
    Lulu wirft mir einen kurzen Blick zu und verdreht die Augen. Mit energiegeladenen Fingern beginnt sie, Zwiebeln zu hacken.
    Zu meiner Überraschung entdecke ich kein einziges Rugby-Emblem mehr an Dans Körper. Unter dem Pullover kommt ein schlichtes weißes T-Shirt zum Vorschein. Der aktuellen Mode entspricht es zwar nicht, aber dankenswerterweise zeigt es keine der üblichen Informationen, die verkünden, der Träger habe am Reading Half Marathon 2004 oder an Johnnos Sauftour teilgenommen. Stattdessen sieht er so aus, als hätte er sich Mühe mit seinem Äußeren gegeben. Obwohl ihm immer noch zerzauste Locken ins Gesicht hängen. Manche Dinge ändern sich eben nie.
    »Gibt’s Wein?«, fragt er und nimmt sich eine Handvoll Oliven.
    »Gibt’s Wein?«, äfft Lulu ihn nach. »Natürlich gibt es Wein. Wie sollen wir Lizzy sonst dazu kriegen, mein Dinner zu essen?« Sie schüttet Chardonnay in ein Wasserglas und rammt es auf den Tisch, an dem Dan und ich gemütlich sitzen und ihr beim Kochen zuschauen.
    »He, Lulu, du Dummchen«, protestiere ich. »Mir schmecken deine kulinarischen Kreationen.«
    »Das bildest du dir nur ein, Harrison, weil ich meine Gäste erst mal mit Alkohol zuschütte. Danach sind sie dankbar für alles, was ich ihnen vorsetze. Wenn man das Dinner möglichst spät serviert, essen sie, was sie bekommen, und lieben es. Nur ein kleiner Tipp, den du in keinem
Ratgeber findest«, fügt sie hinzu und nimmt einen Schluck Chardonnay.
    »Dass das eine planmäßige Strategie ist, wusste ich gar nicht«, gestehe ich und stopfe eine Handvoll Mandeln in den Mund. Damit ich durchhalte, bis Lulu glaubt, ich wäre besoffen genug, um ihre Mahlzeit zu verkraften. »Jedenfalls funktioniert’s.«
    Es klingelt an der Tür. Fragend schaue ich Dan an, während Lulu in den Flur läuft. Erwarten die beiden noch jemanden? Davon hatte ich keine Ahnung. Ausdrucksvoll zwirbelt Dan einen nicht vorhandenen Schnurrbart, zieht an einer imaginären Zigarette und gibt mir andere undefinierbare Hinweise. Bis der schnurrbartlose Nichtraucher Laurent, der französische Le-Monde -Leser aus dem Pub in Soho, an Lulus Arm eintritt. Anscheinend ist sie völlig hingerissen und errötet, als er ihr etwas ins Ohr flüstert. Dann eilt er über das Linoleum und küsst mich auf beide Wangen, ebenso einen ziemlich verdutzten Dan. Offensichtlich hat er schon einmal Chez Lulu diniert, denn er stellt eine Familienpackung Chips und einen Becher Taramosalata auf den Tisch.
    »Endlich lerne ich Laurent offiziell kennen«, flüstere ich Lulu beim Spülbecken zu, während sich Dan und Laurent auf die Chips stürzen.
    »Das sagst ausgerechnet du!« Lachend schüttelt sie den Kopf. »Wo wir deinen prominenten Verlobten noch kein einziges Mal getroffen haben!«, klagt sie, späht über eine Schulter und lächelt ihre neue Amour zärtlich an.
    »Ach, halt den Mund, ich werde euch mit Randy bekanntmachen, wenn ich dazu bereit bin. Klappt’s mit Laurent? Ihr seid jetzt schon seit drei Wochen zusammen, oder? Ein Lulu-Miller-Rekord...«
    Obwohl sie cool zu wirken versucht, strahlt sie übers ganze Gesicht. »Er ist wirklich nett, Harrison. Was soll ich sonst noch sagen? Im Moment will ich nicht zu viel darüber reden, falls ich es doch vermasseln sollte. Aber ich bin wahnsinnig glücklich. Siehst du es?« Sie stößt mich mit einem Ellbogen an. »Siehst du, wie sich das Leben in ein paar Wochen ändern kann? An jenem Abend hast du mich nicht ernst genommen. Jetzt lieben wir beide neue Jungs. Und du dachtest, es würde sich nie was ändern.« Eindringlich schaut sie mich an, hochzufrieden mit ihrem prophetischen Talent.
    Es drängt mich, ihr zu verraten, dass zwischen Randy und mir überhaupt nichts läuft, außer in der Öffentlichkeit. Ich würde meiner besten Freundin gerne erklären, dass sich in meinem Leben gar nicht wirklich etwas geändert hat, sondern nur an der Oberfläche. Stattdessen öffne ich die Tür des Backofens, damit sie das in Alufolie eingewickelte Knoblauchbrot herausnehmen kann. In einem schwungvollen Silberbogen schwenkt sie es durch die Küche und auf den Tisch. »Autsch, heiß! Legt los!«
    Nachdem ich in den letzten Wochen jemanden gespielt habe, der ich nicht bin, fühle ich mich an Lulus und Dans zerkratztem Tisch, als wäre ich heimgekehrt. Bei jeder

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