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Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition)

Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition)

Titel: Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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zwischen die Kulissen, mein Talisman, und schau zu, wenn ich noch härter arbeite.«
     
    Während er meine Hand ergreift und mich zur Bühne zieht, scheint sich mein Magen irgendwo in meiner Kehle einzunisten. Falls das stellvertretendes Lampenfieber ist – warum kotzt Randy dann noch nicht in einen Eimer?
    »Sie schon wieder«, stöhnt der reizbare Bühnentechniker bei meinem Anblick. »Hab ich nicht gesagt...« Dann sieht er Randy. »Oh, sorry, Kumpel, hab Sie nicht bemerkt. Gleich ist Manders fertig. Alles Gute.«
    Sobald Randy die Bühne betritt, schwinden die letzten Zweifel dahin – das Publikum ist bereit, ihm alles zu verzeihen. Jubelnd springen die Leute auf. Ich sehe, wie Barry und Nolan in ihrer Loge klatschen und sich zufrieden zunicken.
    Die Arme ausgebreitet, die Lider gesenkt, steht Randy im Zentrum der Bühne und genießt seinen Triumph. »Also...«, beginnt er, nachdem der frenetische Applaus verstummt ist. »Vor ein paar Wochen hat sich einiges in meinem Leben geändert.«
    »Du bist immer noch traumhaft!«, schreit eine Stimme im Zuschauerraum.
    »Danke, Darling, echt süß von dir! Und – in der Tat...« Unter dem lockeren Hemdsärmel verborgen, spannt er seine Muskeln an. »Ich habe fleißig trainiert, Lady. Wirklich nett, dass du es bemerkt hast. Ja, mein liebes Publikum, nun seht ihr einen neuen, stark verbesserten Randy Jones. Schlank und rank, cleaner und skandalöser denn je.«
    Wieder ertönt ohrenbetäubender Jubel. Glücklich grinsen sich Barry und Nolan an. Den Beweis dieser Behauptung haben sie gesehen, das Resultat des Drogentests.
    »Jetzt habe ich sogar eine neue Freundin. He, Lizzy, komm her und begrüß die Leute!« ruft Randy und bedeutet mir, an seine Seite zu treten. Protestierend schüttle ich den Kopf. Das gehört nicht zu dem Programm, das er mir zu Hause gezeigt hat.
    Plötzlich versetzt mir jemand einen kräftigen Stoß, und ich stolpere wie eine Idiotin auf die Bühne. Hastig winke ich einer gesichtslosen Masse zu und flüchte zwischen die Kulissen zurück. Dort steht Rochelle, glamourös im Leopardenmuster, mit einer übertriebenen Unschuldsmiene, die mich sofort auf die Missetäterin hinweist.
    »Ist sie nicht wundervoll?«, fragt Randy auf der Bühne. »An ein Mädchen mit Hirn bin ich nicht gewöhnt. Zum Beispiel meine letzte Freundin vor dem Entzug... Wir unterhielten uns über Urlaub, die Natur und so. So wie man das nun mal macht, wenn man mit einem neunzehnjährigen Model aus Estland im Bett liegt. Ja, die Natur. Irgendwie muss man die Zeit doch rumkriegen, nicht wahr? Also frage ich sie, was sie vom Meer hält. Und wisst ihr, was sie sagte? Sie sagte: ›Klar hätte ich gerne mehr, Randy.‹«
    Mit anerkennendem Gelächter belohnt, grinst er, und ich beschließe, mich für den Rest seines Auftritts hinter die Bühne zurückzuziehen. Als ich verschwinde, hebt Rochelle fragend die Brauen. Natürlich finde ich Randy brillant, aber seine Show wird auch ohne mich planmäßig laufen, und ich muss Rebecca Iveson im Savoy Street anrufen. Inzwischen habe ich mir eine passende Taktik überlegt. Sie versucht immerhin schon seit Jahren, Randy als Mitglied ihres Clubs zu gewinnen.
    Eigentlich ist er ziemlich spießig (unter den Mitgliedern sind etwas zu viele rotnasige Typen über fünfzig, die nach dem Lunch in Lehnstühlen dösen) und könnte dringend den frischen Wind gebrauchen, den jemand wie Randy reinbringen würde. Bisher hat er alle Angebote einer kostenlosen Mitgliedschaft abgelehnt. Wenn ich ihn heute Abend dazu kriege, Ja zu sagen, und das wird mir zweifellos
gelingen, wird Rebecca ein Auge zudrücken, was die zusätzlichen Partygäste betrifft.
    In der Gästelounge ist Camilla in ein Gespräch mit Jamie Welles vertieft, dem Leiter von African Vision. Deshalb finde ich es besser, woanders zu telefonieren. Declan Costelloes Garderobentür steht offen. Anscheinend gibt er eine improvisierte Party; zahlreiche Leute drängen sich da drin, auch davor im Flur. Hier ist es zu laut für ein wichtiges Telefonat mit Rebecca. Randys Garderobentür ist geschlossen, lässt sich aber glücklicherweise öffnen, als ich auf die Klinke drücke.
    Erleichtert trete ich ein, schließe die Tür und lehne mich dagegen. Perfekt. Still, schalldicht und leer. Ich klappe mein Handy auf und wähle Rebeccas Nummer.
    Es läutet und läutet. Der Savoy Street Club verfügt über ein zweifelhaftes Privileg – er ist der einzige unterirdische Members-Only -Club in London. Sicher findet

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