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Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition)

Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition)

Titel: Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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bedanken, weil Sie diese göttlichen Hundekekse für Whitman beschafft haben. Ach, Sie sind wirklich fantastisch«, fügt er hinzu, beugt sich vor und drückt einen papiertrockenen Kuss auf meine Wange.
    »Nun müssen wir Randys bevorstehende US-Tournee
feiern, meine Liebe, also genießen wir die Party«, entscheidet Barry und bietet mir seinen Arm an.
    »Wirklich?« Ich umklammere seinen Ellbogen mit beiden Händen. Das muss ich noch einmal hören. »Soll die Tournee definitiv stattfinden?«
    »Wenn wir es nach dem heutigen Abend nicht machen würden, wären wir verrückt«, meint Nolan. »Der Junge ist wieder in Topform.«
    »O Barry, Nolan, das ist so großartig! Haben Sie es Randy schon erzählt?«
    »Natürlich, meine Liebe«, sagt Barry. »Er ist gerade auf dem Weg hierher. Als wir die Royal Festival Hall verlassen haben, musste er seinen sabbernden Fans erst mal Autogramme geben. Kommen Sie, ich brauche einen Drink.«
    »Tut mir leid, ich kann Ihnen erst später folgen.« Achselzuckend zeige ich auf mein Klemmbrett. »Für eine Weile bin ich noch im Dienst – kleine Probleme mit der Gästeliste.«
    »Aber Mrs Randy Jones ist doch keine Türsteherin, meine Liebe.« Schockiert greift Barry an seine Kehle. Könnte er seine Brauen noch höher hinaufziehen, würde er es sicherlich tun. »Selbstverständlich müssen Sie den Triumph unseres Stars an seiner Seite auskosten. Überlassen Sie das nur mir.« Beruhigend tätschelt er meine Hand und eilt mit Nolan die restlichen Treppenstufen hinab.
    Aus der offenen Tür dringt Begrüßungsgeschrei. Schon jetzt, kurz nach zehn, ist der Raum fast überfüllt. Freundlicherweise übersieht Rebecca die zusätzlichen Gäste, die Canapés in sich reinstopfen, als würde man die Party nur ihnen zu Ehren veranstalten. Aber von Jemimas Freunden darf ich nichts anderes erwarten. Sie selbst ist vor zehn Minuten
eingetroffen, eine pflichtbewusste Mel im Schlepptau, wie ein Hai mit seinem Pilotfisch.
    Ich überfliege die Gästeliste. Es müssen nur noch neunzehn Namen abgehakt werden, darunter Randy und Camilla. Normalerweise kann man davon ausgehen, dass ein Drittel der geladenen Gäste nicht erscheint. Aber Randys After-Show-Party war die ganze Woche heiß begehrt. Während der vergangenen Tage klangen Jazmeen Maries Nachrichten auf meinem Anrufbeantworter immer verzweifelter. Offenbar war sie wild entschlossen, eine Einladung zu ergattern. Wie zahllose andere Leute. Draußen stellen sich die Fotografen auf ein Mega-Event ein. Als sich die obere Tür zur Straße öffnet, höre ich ihr Gebrüll.
    »Randy! Randy!« Ein Blitzlichtgewitter erhellt die Stufen. In seinen schenkelhohen Stiefeln, den Dreispitz in der Hand, tänzelt er herein, gefolgt von Camilla. Ich komme ihnen auf der Hälfte der Treppe entgegen.
    »O Lizzy Harrison!«, ruft er, packt mich und schwingt mich empor. »Ich fliege nach Amerika!«
    »Ich bin so stolz auf dich, Randy-Superstar!« Nach außen hin spiele ich die glückliche, gratulierende Freundin. Dabei versuche ich, mich seinem Griff ein bisschen zu entwinden und in seine Augen zu schauen. Noch mehr Koks?
    »O Gott, Lizzy-Liz, das war der Wahnsinn! Hast du die Menge am Ende meiner Show schreien gehört? Drei Mal musste ich auf die Bühne zurück und noch mehr Applaus entgegennehmen – drei Mal! Danach gab es ein Riesengedränge am Ausgang. Die Sicherheitsbeamten mussten uns zum Auto bringen. Aber die Fans wollten uns noch immer nicht gehen lassen. Oh, wie sie mich lieben! Randy Jones ist wieder da! Und hier? Sind die Gäste vollzählig versammelt?
Genug Leute für meine Ankunft?« Er streicht sich drei Mal hintereinander sein Haar aus dem Gesicht, bevor er den Dreispitz wieder aufsetzt. Sein Blick irrt zwischen dem Treppenhaus und meinem Gesicht hin und her.
    Eh – ja, ich fürchte, er hat noch mehr Koks geschnupft. Aber vielleicht ist er auch nur high von seinem triumphalen Comeback. Schwer zu sagen. Hoffentlich glauben die Leute, er ist nur deshalb so aufgedreht. In Gedanken durchsuche ich sein Outfit nach dem verborgenen Stoff und fühle mich wie ein Undercover-Drogenfahnder. Natürlich ist es nicht so, als würde er ein Kilo durch den Zoll schmuggeln. Wahrscheinlich hat er nur irgendwo ein winziges Röhrchen. Und das könnte überall stecken. Unter einer Borte am Dreispitz? In der Hemdtasche? In einem Stiefel? Wohl kaum in den hautengen Leggings. Aber eigentlich kann ich nicht einmal das ausschließen.
    »Höchste Zeit für deinen Auftritt«, erkläre

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