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Willküra (German Edition)

Willküra (German Edition)

Titel: Willküra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucia Hodinka
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gedacht, irgendwie so eine Ahnung, aber wie kam die Kursleiterin darauf?
    »Ich hab es auch schon gedacht«, sagte auch Raja. »Willst du nicht einen Test machen? Ich habe einen Superschnelltest im Bad. Hab ich mir aus dem Faulen Staat mitgebracht. In der ersten Schublade sind so Stäbchen, die messen den Hormonhaushalt. Da brauchst du nur eins für zehn Sekunden unter die Achsel zu halten, dann weißt du Bescheid.«
    Amanus bedankte sich für das nette Angebot und ging ins Bad. Würde sich das Stäbchen nach den zehn Sekunden rot färben, wäre sie nicht schwanger, wäre es gelb, wäre der Hormonhaushalt nicht eindeutig, und färbte es sich grün, so wäre sie schwanger.
    Wie einfach sich viele Dinge mit rot, gelb, grün erklären ließen, dachte sie und zog das Stäbchen unter ihrer Achsel wieder hervor.
    Es war eindeutig grün.
    Das hieß dann wohl, dass sie schwanger war. Sie freute sich, doch gleichzeitig wurde sie auch zutiefst traurig. Wie viel war diese Freude wert, wenn sie sie nicht mit dem Willkürherrscher teilen konnte?
    Sie ging zurück zu Raja und der Kursleiterin, die sie fragend anguckten.
    Amanus nickte sie an.
    »Ich bin schwanger.«
    Sowohl die Kursleiterin als auch Raja umarmten und beglückwünschten Amanus. Die beendete diese Szene jedoch abrupt.
    »Ich werde aber keine alleinerziehende Mutter sein!«, sagte sie bestimmt. »Wir müssen uns also jetzt sofort etwas einfallen lassen, wie wir den Willkürherrscher so schnell wie möglich wieder zurück hierher bekommen.«
    Die Kursleiterin und Raja nickten.
    »Welche Möglichkeiten haben wir?«, fragte Amanus und dachte selbst auch über die abseitigsten Möglichkeiten nach. »Kursleiterin, was fällt dir ein?«
    »Wir müssen irgendwie in den Neutralen Raum kommen und ihn da abholen.«
    »Das geht nicht«, antwortete Raja direkt, »da können immer nur zwei Leute gleichzeitig aus einem Staat rein. Und die zwei Plätze sind mit dem Willkürherrscher und Jamel schon belegt.«
    »Dann müssen wir eben über eine andere Blende dahin«, sagte Amanus.
    »Zu umständlich«, antwortete Raja wieder. »Dann müssten wir erst die unüberwindbaren Grenzen überwinden.«
    »Ja, aber du kannst das doch«, warf Amanus sofort ein. »Dann gehst du halt allein.«
    »Mir werden sie aber nicht vertrauen, egal was ich sage«, sagte Raja sofort.
    »Dann lässt du mich eben die unüberwindbaren Grenzen überwinden«, forderte Amanus.
    »Das geht nicht, ich müsste dich dafür entsprechend präparieren«, schob sie ihren Ärmel hoch und zeigte den beiden ihren inneren Unterarm.
    Ein flexibles Eisenschild war kurz über dem Handknöchel in ihre Haut eingelassen. Raja schob es weg, und es verschwand unter ihrer Haut daneben. An der Stelle des Eisenschilds war nun ein Display zu sehen.
    »Das brauchst du, um den Code und die Zielkoordinaten einzugeben«, erklärte Raja und genoss es ein bisschen, dass die beiden Frauen sie für dieses Extra an ihrem Körper bewundernd ansahen.
    »Dann bau es mir ein!«, forderte Amanus, die kampfbereit war.
    Raja guckte sie an und wusste nicht, ob sie sie für besonders mutig oder besonders naiv hielt.
    »Das geht nicht«, sagte Raja entschuldigend, »denn du bist schwanger!«
    Amanus schaute sofort die Kursleiterin an in der Erwartung, dass die sich anbieten würde.
    Als die den Blick von Amanus wahrnahm, zog sie sofort ihren Ärmel hoch und legte ihren Arm auf den doch sehr weichen, Willkürherrschaftlichen Mantel.
    »Ja, gut, dann bau es mir eben ein«, willigte sie ein, bereit, alles zuzulassen, was notwendig wäre.
    »Das ist nicht so einfach machbar«, sagte Raja, die sich jetzt doch über die Naivität ihrer Mitstreiterinnen wunderte.
    Wenn man mal eben so diese Präparation vornehmen könnte, dann würde es doch einen Tourismus über die unüberwindbaren Grenzen geben, das war doch klar. Es war hochaufwändig und kompliziert, und selbst wenn sie gewollt hätte, sie hätte ohnehin nicht alle notwendigen Utensilien dafür da gehabt. »Wir brauchen eine andere Lösung. Irgendeine, die schnell da ist, eine, die völlig unverhofft einfach auftaucht«, nahm Raja das Schwein in die Hand und schaute es an. Warum klingelte es bei ihr nicht, wenn es doch im Bauch des Schweins klingelte?
    »Die Zwerge!«, sagte Amanus erfreut. »Die tauchen irgendwie schnell und unverhofft einfach auf. Schon zwei Mal haben sie mich vor Willküra gerettet! Vielleicht können sie wieder kommen und auch den Willkürherrscher retten.«
    Raja hörte das Glöckchen

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