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Willküra (German Edition)

Willküra (German Edition)

Titel: Willküra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucia Hodinka
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getan hatte, konnte er nicht überprüfen, aber er hoffte, dass Dr. Triddls im Rausch Gesprochenes der Wahrheit entsprochen hatte und er Willküra tatsächlich nur das Schlimmste wünschte.
    So oder so wollte Fürchtedich IX. ihn jetzt aber auch loswerden, denn er befürchtete, dass er sonst noch zur Gefahr werden könnte.
    Fürchtedich IX. schaute sich um. Dr. Triddl saß auf der Bank über der Bohnenschnaps-Kiste und wartete völlig apathisch. Er saß weit genug weg, um nichts mitzubekommen, also holte Fürchtedich IX. sein Papier raus und kontaktierte seinen Bruder.
    »Das gibt es nicht!«, rief Milo erfreut, »ich wollte dich gerade eben auch kontaktieren!«
    »Nicht so laut!«, flüsterte Fürchtedich IX. und blieb im Flüsterton. »Hörst du mich so?«
    »Ja«, sagte Milo leise, flüsterte aber nicht, denn er hatte mal gelesen, dass das schlecht für die Stimmbänder sei.
    »Hast du einen Job für einen Arzt? Er ist allerdings ein bisschen seltsam.«
    Fürchtedich IX. drehte sich vorsichtig zu Dr. Triddl um und sah, dass er immer noch genauso apathisch da saß, wie er sich hingesetzt hatte und nichts mitzubekommen schien. Er blieb trotzdem im Weiteren beim Flüsterton.
    »Ich muss ihn hier loswerden und es wäre mir lieb, wenn du ihn nehmen könntest. Er ist ganz kompetent, er hat die ganze NegEm-Geschichte hier bei uns gemacht. Vielleicht kennst du ihn auch?«
    »Ne, ich glaube ich kenne keinen Arzt«, überlegte Milo.
    »Er hat einiges drauf, allerdings mag er WED scheinbar nicht so gern. Ich dachte, vielleicht könnte er dein Zeitreisen-Subunternehmen leiten, oder irgendwas.«
    »Ja gut, versteck ihn erst mal irgendwo, wo er keinen Unfug machen kann, ich lasse ihn dann abholen!«, sagte Milo, dem das eigentlich gar nicht gut passte, aber es passte ihm nicht wenig genug, als dass er sich seinem Bruder nun verweigert hätte.
    »Und weißt du, was ich dir erzählen wollte?«, fragte Milo.
    Fürchtedich IX. dachte nach. Sie hatten schon lange nicht mehr so viel Kontakt miteinander gehabt wie in letzter Zeit. Zwischen Brüdern war das nicht so notwendig. Schwestern, das wusste er, hatten sich immer und andauernd viel zu erzählen, und mussten sich scheinbar zwanghaft austauschen. Bei Brüdern war das anders. Unter Brüdern ließ man sich in Ruhe, war aber trotzdem jederzeit für den anderen da. Und wenn man einander mal brauchte, bedurfte auch das keiner großen Erklärungen. Wenn Milo ihn also nun extra hatte kontaktieren wollen, um ihm etwas zu erzählen, obwohl sie sich erst vorhin gesprochen hatten, dann musste es etwas extrem Wichtiges sein. Aber was?
    »Ich könnte mir zwei Dinge vorstellen«, flüsterte er immer noch, »entweder du bist jetzt schon Universumherrscher, oder du heiratest?«
    »Beides stimmt nicht, aber du sagst gar nicht mehr Bruder?!«, stellte Milo stolz fest. »Darauf trinken wir demnächst mal einen Bohnenschnaps!«
    »Wir können auch gerne mal was anderes trinken«, flüsterte Fürchtedich IX., dem es langsam lästig war, dass alle ihn immer nur auf seinen Bohnenschnaps reduzierten. Aber er freute sich trotzdem über das Lob seines Bruders.
    »Ich wollte dir erzählen, dass Gesandter 6574, also der Chef von der ERGA, gerade mit Mathilde gesprochen hat, weil er nämlich NegEm bestellt hat bei ihr. Unsere erste Riesenbestellung, mein Lieber, noch ein Grund zum Feiern also, der Laden läuft!«
    Fürchtedich IX. freute sich natürlich für seinen Bruder, aber wenn er jetzt jedes Mal wegen solcher Kleinigkeiten mit ihm würde sprechen wollen, dann könnten sie sich auch bald Schwestern nennen.
    »Ja, das ist doch erfreulich!«, antwortete er und wollte nicht unfreundlich werden, aber eigentlich hatte er wirklich noch genug zu tun.
    »Und dann noch was: er hat eine ungefähr genauso hohe Summe angeboten, wenn Mathilde ihm ein bestimmtes Buch auftreiben würde. Es heißt ‚Die Geheimnisse der unbewussten Handlungen und die Erklärungen ihrer‘. Habt ihr das vielleicht irgendwo bei euch im Staat?«
    Fürchtedich IX. reagierte nicht.
    »Wir könnten auch halbe halbe machen, wenn du es besorgen kannst?!«, schob Milo hinterher.
    »Ja, ich schau mal«, sagte Fürchtedich IX., dem es nicht behagte, jetzt über dieses Buch zu sprechen, denn es war immerhin der Auslöser dafür gewesen, dass Willküra nun seine ärgste Feindin war. Warum sprachen alle nur noch über dieses Buch?
    »Ich muss weiter, Bruder!«, sagte Milo und verschwand.

87
     
    »War es diese Karte, Willküra?«
    Gerolat hielt

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