Willküra (German Edition)
hätten sie die Führungsrolle der drei Staaten, und er hätte sie ihnen verschafft, dachte er, es müsste schon extrem seltsam zugehen, wenn ich dafür nicht wieder zum Gesandten gewählt werde.
Gesandter 6576 wäre ich dann, dachte er über die Zukunft nach. Und Gesandter 6574 wäre ich auch, denn den Titel kann mir keiner mehr nehmen.
Wie viel Mal müsste er wohl Gesandter werden, um in die Geschichte der ERGA, und vielleicht des ganzen Universums einzugehen? Fünf Mal?
Dann lächelte er.
Sicherlich wäre es schon genug, wenn er es schaffte, die nächste Gesandtschaft bis an sein Lebensende inne zu haben, denn das hatte es bisher in der ERGA noch nicht gegeben.
85
»So, dann mach du jetzt mal!«, forderte General Faulidös den Willkürherrscher auf. »Dann schaue ich mir an, wie mein neuer Freund Thorsten hier zurzeit in eurem Staat so lebt«, er schlug Jamel auf die Schulter und lachte, »damit ich sehe, warum du lieber mit zu mir willst lieber Freund!«
»Schade, dass Gesandter 6574 seinen Demonstrator nicht hier gelassen hat«, sagte Jamel »dann bräuchte ich mir hier nicht die ganze Zeit den Kopf so zu verdrehen. Wobei,« er rieb sich erstaunt den Nacken »Schmerzen habe ich davon echt einfach nicht.«
General Faulidös lachte röchelnd.
»Du hast es immer noch nicht so richtig kapiert, wie das hier funktioniert, was, Andy?«
Er zwinkerte ihm verständnisvoll zu und schaute dann erwartungsvoll auf seine Erdbeere.
Jamel schaute wieder erwartungsvoll auf den Diamant, denn er war gespannt, wie der Willkürherrschaftliche Staat dargestellt werden würde. Aber es passierte nichts.
»Das ist doch albern«, sagte der Willkürherrscher »ich zeig euch das jetzt nicht. General Faulidös war doch schon mal im Willkürherrschaftlichen Staat, und Jamel, du lebst doch da! Warum sollen wir uns also jetzt noch so einen langweiligen Film antun?«
»Oho!«, freute sich General Faulidös. »Du gefällst mir, Willkürherrscher! Vielleicht sollten wir mal darüber nachdenken, ob wir nicht mal zusammen was unternehmen, wir beide! Also, so wir beiden Staaten zusammen. Vielleicht so einen Schüler-Austausch organisieren, oder zusammen die ERGA herausfordern? Irgendwas fällt uns beiden doch bestimmt ein?!«
»Da kann ich mich jetzt noch nicht festlegen« sagte der Willkürherrscher. »Im Grunde ist das vielleicht keine schlechte Idee. Aber lass uns das doch beim nächsten Mal besprechen, wenn wir wieder zu Hause sind.«
»Aber Willkürherrscher«, wandte General Faulidös ein, »wir können doch nicht zu zweit reden, wenn wir ein Mal hier raus sind, die 3D-Hologramm-Treffen können nie nur zwei Herrscher abhalten, da müssen immer alle drei dabei sein!«
»Dann denken wir uns eben eine Geheimsprache aus, irgendwie wird das schon gehen.«
Der Willkürherrscher wollte das Thema jetzt nicht noch länger vertiefen, denn er wusste, dass Amanus sicher auf ihn wartete.
»Ich schlage vor, das Treffen ist hiermit beendet.«
»Hahahalt, so einfach geht das nicht!«, widersprach General Faulidös für sein Amt fast etwas zu engagiert. »Dafür müssen wir Punkt 4 der Tagesordnung erst offiziell durchführen, das gegenseitige Bedanken, die Respektbezeugung und dann die Verabschiedung. Die stehen hier in der Blende auf die Einhaltung von so vorgeschriebenen Regeln.«
»Dann machen wir das jetzt«, sagte der Willkürherrscher.
»Neeeeee«, rief General Faulidös laut, »das machen wir noch nicht. Das ist viel zu früh! Der Koch erwartet mich noch nicht zurück. Und wenn ich zu früh nach Hause komme, dann krieg ich ärger. Also bleiben wir jetzt noch ein bisschen hier und erzählen uns Witze.«
General Faulidös schaute begeistert in die Runde.
»Das ist eine sehr gute Idee!«, freute sich Jamel, der wohl nun alles, was General Faulidös mochte, auch mögen würde.
86
Fürchtedich IX. stand wieder in seinem Bohnengarten. Es war ein guter Ort, denn hier konnte keiner reinkommen, ohne dass er es merken würde. Und zur Not konnte er sich zwischen den Bohnenpflanzen prima verstecken.
Dr. Triddl hatte erfolgreich die Zugänge zu den NegEm-Saugern geändert und hatte auch noch ein paar andere Kleinigkeiten verändert, damit Willküra dadurch stark handlungsbeschränkt werden würde, was die NegEm-Produktion anging, wie er erklärt hatte.
Was genau er da gemacht hatte, wusste Fürchtedich IX. nicht, denn mit dem NegEm Bereich hatte er sich nie so genau auseinander gesetzt. Ob Dr. Triddl also nun die richtigen Dinge
Weitere Kostenlose Bücher