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Willküra (German Edition)

Willküra (German Edition)

Titel: Willküra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucia Hodinka
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Situation zu normalisieren.
    »Warum? Du weißt es doch selbst am besten! Er ist für uns …« Mitten im Satz fiel die Kursleiterin plötzlich in Ohnmacht.
    »Liebste!«, stürzte sich Gerolat sofort zu ihr auf den Boden. Er nahm ihre Hand, prüfte ihren Puls und Atem, und begann dann eine Mund-zu-Mund-Beatmung.
    »Ach Gerolat!«, sagte die Kursleiterin sanft, als sie wieder bei sich war. »So schlimm ist es doch gar nicht. Dann gebe ich eben wieder Kurse.«
    »Nichts da!«, empörte sich Gerolat. »Das lassen wir so nicht einfach auf uns sitzen! Es wird mir nicht schon wieder ein Willkürherrscher mein Leben vermasseln. Ich werde zu ihm gehen und von ihm verlangen, dass zumindest dein Buch wieder in den Buchhandlungen auftaucht und verkauft werden darf.«
    Jetzt wurde Gerolat immer wütender.
    »Das ist er mir schuldig! Zum Abschied soll er mir das schenken. Keine hohen Abfindungen, übertriebene Pensionen, Jobs in irgendwelchen dubiosen Aufsichtsräten, um mein hohes Auskommen zu sichern. Nein, darauf verzichte ich. Ich werde von ihm fordern, dass das Buch wieder zurück in den Verkauf kommt. Und er muss darauf eingehen! Er muss! Er muss!«
    Die Stimme in seinem Ohr begann wieder sanft auf ihn einzureden.
     
    Ihre NegEm liegt deutlich über 190. Bitte finden Sie sich sofort bei Dr. Triddl ein. Der vereinbarte Termin zur Überprüfung ihrer Konstitution läuft in wenigen Minuten ab. Ihren Termin bei Dr. Triddl haben Sie bisher nicht wahr genommen. Finden Sie sich sofort bei Dr. Triddl ein. Finden Sie sich sofort bei Dr. Triddl ein. Das ist ein Befehl.
     
    »Ich werde uns das Buch zurückholen!«, rief Gerolat seiner Kursleiterin zu und ging zur Tür. »Ich muss jetzt los. Ich liebe dich!«
    »Ich liebe dich auch!«
    Die Kursleiterin schaute Gerolat verliebt hinterher.
    Als Gerolat im Vorgarten der Kursleiterin stand, wusste er nicht, wo er langgehen sollte, so wenig kannte er sich aus.
    »Wegbeschreibung zu Dr. Triddl bitte!«, forderte Gerolat.
    Die Stimme in seinem Ohr antwortete gewohnt freundlich.
    »Geradeaus, die nächste links, das vierte Haus auf der rechten Seite.«

21
     
    Langsam ärgerte sich der Willkürherrscher, dass er Fürchtedich IX. die Erlaubnis zur lebenslangen Arbeit im Willkürherrschaftlichen Bohnengarten gegeben hatte. Er hatte nicht bedacht, dass Fürchtedich IX. dadurch jederzeit Zugang zum Hintereingang seines Arbeitszimmers hatte.
    Der Willkürherrscher hatte jetzt keine Lust auf Fürchtedich IX. Was gab es denn wohl so Wichtiges, dass er gar nicht mehr aufhörte, an die Tür zu klopfen?
    »Hallo, Willkürherrscher!«, grinste Fürchtedich IX., einen Bohnenschnaps in der Hand schwenkend.
    Langsam gönnte der Willkürherrscher Gerolat keinen freien Tag mehr, wenn das hieß, dass er selbst Türdienst machen musste und keinen Abwimmler vor sich her schicken konnte.
    »Hast du einen Moment Zeit, Willkürherrscher?«
    Fürchtedich IX. wartete keine Antwort ab, sondern spazierte herein, öffnete im Willkürherrschaftlichen Arbeitstisch eine Schublade, von welcher der Willkürherrscher gar nichts wusste, und holte zwei Schnapsgläser da heraus.
    »Du hast hier wirklich gar nichts verändert, Willkürherrscher!«, freute sich Fürchtedich IX., während er die Gläser so voll machte, dass der Willkürherrscher sich nicht vorstellen konnte, wie Fürchtedich IX. es wohl schaffen würde, ihm das Glas zu überreichen, ohne dabei etwas auf den Boden zu verschütten.
    Gleichzeitig fragte er sich, wie er diesem, nun schon fertig eingeschenkten Bohnenschnaps wohl noch aus dem Wege würde gehen können. Er wusste, dass es gar nicht gern gesehen war, wenn Willkürherrscher Alkohol abschlugen. Einen Bohnenschnaps würde er also wohl oder übel mit Fürchtedich IX. zu sich nehmen, dann aber würde er jeden weiteren ablehnen, denn es stand noch der Sektempfang mit einer Abordnung von Nachwuchskräften bevor. Da passte ihm der vorherige Konsum von Bohnenschnaps überhaupt nicht.
    »Gut, einen aber nur!«, sagte der Willkürherrscher und wartete auf den spannenden Moment, in dem Fürchtedich IX. das übervolle Schnapsglas zu ihm rüber balancieren würde.
    »Na, was stehst du denn noch da, Willkürherrscher?! Komm hier rüber, Willkürherrscher. Ich mach doch hier keinen Tanz für dich, und du lachst dann, dass ich es nicht geschafft habe ohne Verschütten, Willkürherrscher. Nein, nein, Willkürherrscher. Komm schön hierher schlabbern, Willkürherrscher!«
    Fürchtedich IX. schaute den Willkürherrscher

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