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Willküra (German Edition)

Willküra (German Edition)

Titel: Willküra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucia Hodinka
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bleiben, Amanus. Es ist zu gefährlich, Amanus. Und was würde der Willkürherrscher denken, wenn er dich hier gar nicht mehr wieder finden würde, Amanus?«
    Beide hatten schwer geatmet. Dann hatte sich Amanus von Fürchtedich IX. gelöst.
    »Du hast Recht. Ich gehe nicht wieder zurück da rein, bevor der Willkürherrscher nicht zurück ist. Wo soll ich mich verstecken?«, fragte sie plötzlich mutig.
    Fürchtedich IX. hielt noch einen Ast hoch und Amanus bückte sich darunter hindurch.
    »Da ist ja das Tor«, rief Amanus erleichtert, dass sie den Weg nun geschafft hatten.
    Fürchtedich IX. schloss das Tor auf und gab Amanus den Schlüssel.
    »Ich habe oben noch einen Ersatzschlüssel, Amanus. Gib diesen Schlüssel bitte niemandem, Amanus.«
    Amanus nickte. Sie hatte jahrelang in Gerolats Gemächern versteckt gelebt, ihr musste man Vorsicht nicht erklären.
    »Hier gehst du jetzt geradeaus bis zu der Bäckerei, da gehst du dann links und beim dritten Haus auf der rechten Seite klopfst du fünf Mal, zwei Mal, fünf Mal, Amanus. Eine gute Freundin von mir wohnt da, Amanus. Erzähl ihr ruhig alles, sie wird dir, sie wird uns helfen, Amanus. Ich muss jetzt zurück hoch ins Schloss und aufpassen, dass uns die Schwester des Willkürherrschers da nicht durchdreht, Amanus. Ich werde vor ihr so tun müssen, als wäre ich auf ihrer Seite, Amanus. Du musst noch wissen: ich war lange in die Schwester des Willkürherrschers verliebt, Amanus. Aber das ist vorbei, jetzt will ich sie nur noch bekämpfen, Amanus. Das kannst du mir glauben, Amanus!«
    Fürchtedich IX. umarmte sie väterlich.
    »Ich werde mich bald bei dir melden, Amanus!«
    »Geradeaus, Bäckerei links, drittes Haus rechts, fünf, zwei, fünf«, fasste Amanus zur Sicherheit zusammen. »Und wie heißt diese Freundin, nur zur Sicherheit, dass ich nicht einer falschen Person alles erzähle?«
    »Oho, Amanus!« Fürchtedich IX. freute sich stolz. »Da denkt wohl jemand richtig gut mit, was Amanus?« Er lächelte zufrieden, und legte ihr den Willkürherrschaftlichen Mantel um, denn bei Amanus, da war er sich jetzt sicher, hatte er nichts zu befürchten.
    »Die Frau, der wir jetzt ein wenig unser Schicksal in die Hände legen heißt Raja, Amanus.«

59
     
    Gerolat hatte mit Erstaunen festgestellt, dass diese Wohnung, die mal seine gewesen war, kaum mehr etwas mit seiner ehemaligen Wohnung zu tun hatte. Bis auf den Ort, an dem sie sich befand.
    Aber das Sprudelbad werden sie doch nicht entfernt haben?, dachte er und stand kurze Zeit später schon in der Tür zum Sprudelbad-Raum. Zuerst lächelte er erleichtert, doch dann musste er sich wirklich die Augen reiben, weil er nicht so recht einordnen konnte, was er da sah.
    Ungefähr zwanzig Zwerge schwammen in dem Sprudelbecken herum, drei balancierten auf dem Beckenrand und vier Zwerge lagen auf dem Boden neben dem Sprudelbad und ruhten sich aus. Sie hatten grünen Unterhosen an und der Rest ihrer Kleidung lag breit verstreut im Raum.
    »Entschuldigung?!« Gerolat räusperte sich.
    Sofort sprangen die liegenden Zwerge auf, die auf dem Beckenrand sprangen davon runter, und die schwimmenden Zwerge kletterten einer nach dem anderen aus dem Becken raus.
    »Handtuch?«, fragte einer leicht zitternd und hielt sich die Arme vor dem Oberkörper verschränkt. Sofort machten es ihm alle Zwerge nach.
    Gerolat schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Nun«, trat einer der Zwerge vor und suchte seine Kleidung zusammen, »wir sind hier, um die Schwester des Willkürherrschers zu eliminieren, platt machen, fertig machen, kalt machen, alle machen, was auch immer. Aber das wissen wir jetzt schon mal sicher, dass wir das machen.«
    Er schüttelte eine Socke, die er vom Boden genommen hatte und prüfte, ob das seine sein könnte, schmiss sie jedoch wieder zur Seite. Ein anderer Zwerg schnappte die Socke aus der Luft und zog sie ungeprüft schnell über. Alle Zwerge rannten nun hektisch durch den Raum und zogen sich an.
    »Kann aber auch nur ein einmaliger Fehler gewesen sein, dass wir das noch wissen. Die haben da ja immer noch Riesenprobleme, was unsere Produktion angeht. Jeder Treffer ein Zufallstreffer, wie mein Onkel immer zu sagen pflegte. Der hat nämlich auf dem Rummel gearbeitet, bevor er zur Arbeit eingezogen worden ist, und danach kam er ins Paradies.«
    »Ich war Nachrichtenaufsager. Wenn jemand die Nachrichten hören wollte, kam er zu mir, gab mir Geld und ich sagte ihm die Nachrichten auf«, sagte stolz ein Zwerg, der sich nicht sehr

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