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Willst du dein Herz mir schenken

Willst du dein Herz mir schenken

Titel: Willst du dein Herz mir schenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marit Hannis
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abging. Rechts befand sich eine weitere Tür, die in einen großen Festsaal führte. Geradeaus führte eine Treppe in den ersten Stock des Gebäudes.
    Als sie eintraten, verzog ein Kellner das Gesicht, nicht sonderlich begeistert darüber, dass noch Gäste kamen. Aber er schickte sie nicht weg.
    »Ist denn Frau von Schöne noch da?«, fragte Teresa.
    Der Kellner schüttelte den Kopf. »Die ist gerade weg. Sie war mit ihrem Anwalt ein paar Dinge erledigen, dann kam sie kurz zurück, doch jetzt ist sie nach Hause gefahren.«
    Teresa sah zum Grafen, der mit gerunzelter Stirn neben ihr stand.
    »Schade«, antwortete der Graf. Dann wandte er sich an den Kellner. »Darf ich mal die Toilette benutzen?«
    »Natürlich. Den Gang hinunter, dann links.«
    Der Kellner wies dem Grafen den Weg, so dass der sich gleich auf den Weg machen konnte. Teresa blieb im Gastraum stehen und wartete auf die Rückkehr des Grafen. Doch er kam nicht zurück.
     
    Das Fenster auf der Herrentoilette war gerade groß genug, dass ein Mann sich mit Müh und Not durchzwängen konnte. Als Graf Christopher von Woog fast mit der Hüfte steckenblieb, verwünschte er die drei Stück Kuchen, die er erst heute Morgen gegessen hatte. Doch glücklicherweise schaffte er es dennoch, durch das Fenster nach draußen zu klettern. Fast so leise und behände wie eine Katze huschte er das Gebäude entlang, schlich zurück zum Eingang und eilte die Treppe hinauf in den ersten Stock. Hier mussten die Büros sein.
    Er fand einen Lagerraum voller Tischdecken und Blumenvasen, die erstaunlicherweise alle in harmonisch aufeinander abgestimmten Farben gehalten waren. Daneben befand sich ein Technikraum mit zahllosen Schaltern und blinkenden Lichtern. Doch gegenüber auf der anderen Seite des Ganges war eine Tür mit der Aufschrift »MANAGEMENT«. Sie war abgeschlossen.
    Mit eiligen Händen suchte der Graf nach passendem Werkzeug in seiner Jackentasche. Schließlich versuchte er, mit einer Büroklammer, die er in der Innentasche gefunden und dann aufgebogen hatte, und mithilfe seiner EC-Karte die Tür zu öffnen. Nach einem Augenblick war er erfolgreich. Es knackste leise im Schloss.
    Mit offener Tür, damit etwas Licht in den Raum fiel und er hören konnte, ob sich jemand näherte, suchte der Graf den Raum nach einem möglichen Versteck für wichtige Unterlagen ab.
    Vor dem Fenster stand ein schwerer Schreibtisch, der extrem aufgeräumt war. Drei Kugelschreiber lagen fein säuberlich nebeneinander auf der rechten Seite, ein leerer Schreibblock befand sich auf der linken Seite der Schreibplatte. Das Telefon und eine Lampe rundeten das Bild ab.
    Der Graf öffnete leise die Schubladen des Schreibtisches. Aber er fand nur noch mehr Kugelschreiber, ein paar Bücher zur Historie der Region, einen Locher und zwei Packungen Kugelschreiber-Minen.
    Keine Dokumente.
    An den Wänden standen zwei Regale, die mit Ordnern und Büchern gefüllt waren. Die Ordner waren nach Jahren und Monaten geordnet und enthielten lediglich die Buchhaltung des Restaurants. In einem gesondert stehenden Ordner befanden sich die Adressen aller Mitarbeiter des Restaurants, auch die von Juliane von Schöne. Sie wohnte am Rande von Lodenthal, was sich der Graf fest einprägte.
    Eine Kommode stand in der Ecke, durch die Dunkelheit fast nicht sichtbar, darin befand sich jedoch nur Kleidung. Eine Haarbürste konnte der Graf ebenfalls erfühlen, aber keine Dokumente.
    Der Graf nahm sogar die Bilder von der Wand in der Hoffnung, dass sich dahinter ein Safe befinden würde, aber da war nichts.
    Enttäuscht sah er sich ein letztes Mal suchend um, bevor er mit leeren Händen das Büro wieder verließ.
    Leise ging er die Treppe wieder hinunter und bog sofort zur Tür des Restaurants ab. Durch das Toilettenfenster wollte er nicht noch einmal klettern.
     
    Teresa trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, als der Graf so lange auf sich warten ließ. Der Kellner warf ihr hin und wieder fragende Blicke zu.
    »Er hat manchmal Schwierigkeiten in kleinen Räumen«, versuchte sie, ihn zu beruhigen. Er nickte mitleidig.
    Doch Teresa ahnte, dass der Graf nicht auf der Toilette war. Wo steckte er nur? Was stellte er jetzt schon wieder an?
    Als er endlich vorsichtig die Tür des Restaurants öffnete, ohne dass es der Kellner bemerkte, und ihr bedeutete, dass sie rauskommen sollte, atmete sie erleichtert auf.
    Sie verabschiedete sich von dem Kellner. »Es reicht mir jetzt. Er wird schon irgendwann fertig werden«, dann lief sie

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