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Willst du dein Herz mir schenken

Willst du dein Herz mir schenken

Titel: Willst du dein Herz mir schenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marit Hannis
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verlangte. Teresa eilte zurück ins Haus und stand auf einmal ihrem Chef gegenüber. Und einer Frau, der sie eigentlich am liebsten nie wieder in ihrem Leben begegnet wäre: Juliane von Schöne.
    »Können wir uns unterhalten, mein Herz«, begann Jonathan Rogge, wobei es keine Frage, sondern mehr eine Aufforderung war, denn er fuhr sofort fort. »Wir hatten dich vorhin angerufen, aber du bist nicht ans Telefon gegangen, deshalb sind wir hier. Es eilt nämlich. Wie du sicherlich weißt, beginnen jetzt die Umbauarbeiten in der Burg. In hoffentlich kürzester Zeit sollen sie vorüber sein, und die Burg wird ihre neue Bestimmung finden, was im Klartext bedeutet: Sie wird ein Hotel. Und deswegen haben wir, beziehungsweise Frau von Schöne, ein umwerfendes Angebot für dich.« Er machte eine bedeutungsschwere Pause.
    Teresa sah ihn erstaunt an und wartete darauf, dass er fortfuhr.
    Stattdessen ergriff Juliane von Schöne das Wort. »Ich möchte Ihnen die Stelle der Hotelmanagerin anbieten.«
    »Was?« fragte Teresa fassungslos.
    »Wow«, staunte Christopher.
    »Nicht schlecht, oder?!«, bestätigte Jonathan Rogge strahlend das Angebot.
    »Das geht nicht«, erklang die Stimme von Teresas Mutter aus dem Hintergrund.
    Teresa drehte sich zu ihr um. »Aber warum nicht?«, fragte sie. »Ich brauche einen neuen Job. Der alte ist durch den Umbau der Burg vorüber, und ich kann euch doch nicht ständig auf der Tasche liegen.«
    Teresas Mutter schüttelte den Kopf. »Du musst dich hauptsächlich um dein Studium kümmern. Diese Stelle als Hotelmanagerin nimmt viel zu viel Zeit in Anspruch. Das ist doch sicherlich ein Vollzeitjob?« Mit der letzten Frage wandte sich Teresas Mutter an Juliane von Schöne. Diese nickte zustimmend.
    »Ja. Aber ich kann mir niemanden vorstellen, der geeigneter dafür wäre. Teresa würde in enger Zusammenarbeit mit mir sämtliche Belange des Hotels leiten. Ich habe noch andere Aufgaben und kann nicht den ganzen Tag auf der Burg sein. Und wie ich hörte, hat Teresa die Events auf Burg Lodenstein bisher mit Bravour gemeistert.«
    Teresa fühlte ein leichtes Kribbeln ihren Rücken heraufwandern. Diese Aufgabe war ihr wie auf den Leib geschnitten. Sie könnte weiter in der Burg arbeiten, könnte sich um das Wohl und Wehe der Gäste kümmern und dazu noch Veranstaltungen für sie organisieren. Es war einfach perfekt. Dann war der Umbau der Burg vielleicht doch gar nicht solch ein herber Schicksalsschlag für sie, und für die Region auch nicht. Denn sie würde schon dafür sorgen, dass auch weiterhin jedermann das historische Gebäude betreten und den romantischen Burggarten besuchen durfte.
    »Das würde ich sehr gerne machen wollen«, sagte sie zu ihrer Mutter. Doch diese schüttelte den Kopf. »Das Studium hat Vorrang.«
    Teresa konnte spüren, wie das Kribbeln verschwand und stattdessen die Enttäuschung wie ein Kloß in ihrer Kehle saß. Dabei hatte sie ihr Studium schon seit Monaten sträflich vernachlässigt. Die Arbeit auf der Burg hatte viel mehr Spaß gemacht als die Theorien auf der Schulbank.
    Jonathan Rogge mischte sich ein. »So ein Angebot bekommt man nicht alle Tage. Andere studieren jahrelang, um sich dafür zu bewerben und werden abgewiesen. Und Sie wollen, dass Teresa das Angebot ausschlägt, um weiter zu studieren und sich nach dem Abschluss dafür zu bewerben? Danach ist es zu spät.«
    Teresa nickte. »Ich möchte das Angebot nicht ausschlagen.« Ihre Stimme klang fast flehend.
    »Das wirst du aber müssen, Teresa«, mischte sich ihr Vater jetzt auch noch in das Gespräch ein. Auch er war aus dem Gewächshaus in die Diele des Hauses gekommen. »Wenn du hier wohnen bleiben willst, wirst du weiter studieren. Ich unterstütze es nicht, dass du deine Ausbildung wegwirfst. Ich kann verstehen, dass das Angebot wirklich gut ist und du die Stelle annehmen willst, aber wir meinen es doch nur gut mit dir. Später wirst du es vielleicht bereuen.«
    »Aber vielleicht bereue ich es auch, wenn ich es nicht mache? Ich bin inzwischen alt genug. Ich kann für mich selbst entscheiden.«
    Sie sah Hilfe suchend zu ihrer Großmutter, die in der Tür stand, jedoch nur ratlos mit den Schultern zuckte. Daneben befand sich Christopher, der ihr ebenfalls nicht helfen konnte. Sie war allein mit dieser Entscheidung. Und um die ganze Sache noch etwas schwerer zu machen, ergriff Juliane von Schöne wieder das Wort. »Ich brauche Ihre Entscheidung leider sofort. Morgen wird die Stelle nämlich sonst offiziell

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