Willst du dein Herz mir schenken
schließlich schaffte es Christopher tatsächlich, die Lodenthaler Fußballmannschaft dafür zu begeistern, am kommenden Morgen gegen die Fußballer aus Vostundo zu spielen. Den Fußballplatz fand Teresa, und Christopher organisierte noch einen Bäcker, einen Anwalt und einen Sportlehrer, die Schiedsrichter sein wollten.
Teresa sah Christopher dankbar an. »Danke für die Hilfe.«
»Danke mir nicht. Wir arbeiten doch jetzt zusammen, da gehört so etwas dazu«, erwiderte Christopher.
Teresa schüttelte den Kopf. »Das ist trotzdem nicht selbstverständlich. Vielen Dank.«
Sie beugte sich zu Christopher und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Er nickte grinsend. »Hauptsache, sie gewinnen auch. Ich habe mit dem Manager ausgemacht, dass der Gewinner das Eintrittsgeld erhält.«
»Dann müssen wir gemeinsam die Daumen drücken«, lächelte Teresa.
»Gern«, antwortete Christopher. »Ich drück deine und du meine.«
»Das könnte dir so passen«, lachte sie, aber eigentlich fand sie die Idee gar nicht so schlecht.
Am nächsten Morgen lachte die Sonne wieder hell und strahlend vom blauen Himmel. Perfektes Wetter für ein Fußballspiel.
Überraschenderweise kamen auch sehr viele Zuschauer, so dass Teresa frohen Mutes war, dass das Geld für die Reparatur des Busses ausreichen würde. Doch wenn sie auf das Spielfeld sah, wo sich Lodenthal und Vostundo einen erbitterten Kampf um den Ball lieferten, sank ihre Hoffnung darauf auf ein Minimum. Die Vostunder Fußballer spielten grauenhaft. Sie waren wirklich Köche, Bauern, Fischer, und auch ein Pfarrer war darunter, nur kein richtig guter Fußballer. 7:2 stand es nach der ersten Halbzeit für die Lodenthaler, und Besserung für die zweite war nicht in Sicht.
Christopher versuchte, die Moral der Mannschaft verbal zu stärken, was Greguro nach bestem Wissen und Gewissen in ihre Muttersprache übersetzte, aber es half nichts. Auch die belegten Brötchen, die der Bäcker-Schiedsrichter spendierte, waren keine große Hilfe. Am Ende gingen die Vostunder schwer geschlagen vom Platz. Und Teresa wusste nicht, wie sie den Bus vom Burghof und die Männer zu einem richtigen Bundesligaspiel bringen sollte. Doch dann entdeckte sie, wie Christopher mit dem Manager der einheimischen Lodenthaler Mannschaft diskutierte. Sie gesellte zu ihnen.
Christopher sah sie lächelnd an. »Wir haben gerade festgestellt, dass wir gestern Abend einen Fehler gemacht haben. Ich muss das falsch verstanden haben. Die Mannschaft, die verliert, erhält das ganze Geld. Nicht die Gewinner.«
Teresa runzelte die Stirn. »Das stimmt doch nicht. Bitte, Christopher – wir haben eine Vereinbarung: keine faulen Tricks.«
Doch der Manager schüttelte den Kopf. »Um ehrlich zu sein, hatten wir ausgemacht, das Geld zu teilen, weil wir dachten, dass die Fremden siegen werden. Aber wir verzichten auf unseren Anteil. Der Sieg ist Lohn genug für meine Jungs.« Der Manager grinste breit. »Das verbuchen wir als Länderspiel.«
Teresa nickte zögerlich. »Das ist wirklich in Ordnung?«
»Ja, ist es«, erwiderten Christopher und der Manager gleichzeitig. Dann nannten sie Teresa die Summe.
»Davon können wir den Bus reparieren und unterwegs sogar mal eine Rast machen«, strahlte Greguro, als er das Geld in Empfang nahm. »Vielen Dank.«
»Das freut mich«, lächelte Teresa. »Gern geschehen.« Sie empfahl ihm gleich eine Werkstatt, in der ihr Bus in guten Händen sein würde, so dass die Männer bald aufbrechen konnten.
Dann fuhr sie mit Christopher zurück zur Burg, wo die Zimmer neu hergerichtet werden mussten für die ersten wirklichen Gäste, das Essen besorgt und die Handtücher endlich gebügelt.
Am Nachmittag war der Bus der Vostunder vom Hof verschwunden und die Zimmer wieder vorbereitet. Als ein Wagen der ersten wirklichen Gäste durch das Tor fuhr, sahen sich Teresa und Christopher an.
»Da kommen sie«, sagte Teresa. Christopher nickte. »Jetzt geht’s wirklich los.«
BIS DASS DER TOD EUCH SCHEIDE
Die zarten Wolken am Horizont versprachen wieder keinen Regen. Seit Wochen war es trocken und heiß in der Region, kein Tropfen Wasser hatte in der langen Zeit die Erde benetzt. Das Gras war vertrocknet, die Bäume und Sträucher ließen die Blätter hängen. Die Erdbeerernte war viel zu kurz in diesem Jahr wegen der Trockenheit, und selbst die Tiere litten unter der lang anhaltenden Dürre. In Teresas neuer Wohnung kam abends das Wasser immer nur tropfenweise aus dem Wasserhahn, was das tägliche
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