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Willst du dein Herz mir schenken

Willst du dein Herz mir schenken

Titel: Willst du dein Herz mir schenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marit Hannis
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liegen.
    »Herr Langmuth, Sie haben etwas liegen lassen«, rief ihm Teresa hinterher. Doch der Mann reagierte nicht, sondern ging weiter. Erst als Teresa noch einmal etwas lauter rief, drehte er sich um. Sofort eilte er zurück zu Teresa und nahm das Kästchen an sich. »Das sind die Ringe. Kostbare Familienerbstücke«, meinte er mit vor Schreck aufgerissenen Augen. »Die sind ein Vermögen wert.«
    Inzwischen war Christopher mit dem Gepäck der Gäste fertig und trat zu Teresa an den Tresen. »Ein Vermögen für Eheringe?«, fragte er neugierig.
    Der Vater nickte. »Sie stammen noch aus dem 18. Jahrhundert. Der Preußische König hatte sie meiner Familie geschenkt.«
    »Dann sollten Sie sie besser in unserem Safe aufbewahren«, meinte Christopher.
    Doch der Brautvater winkte entschieden ab. »Nein, nein, Die bleiben bei mir. Ich bewache sie wie ein Wachhund.« Er steckte das kleine Kästchen behutsam wieder an seinen Platz in der Jackentasche, dann verließ auch er die Empfangshalle der Burg, um auf sein Zimmer zu gehen.
    »Kostbare Ringe, die ein Vermögen wert sind«, wiederholte Christopher nachdenklich. »Ich werde ihm vorsichtshalber trotzdem mal den Safe zeigen.« Dann folgte er dem Brautvater.
     
    Einen Polterabend hatten die jungen Leute zum Glück schon in ihrem Haus in Lodenthal gefeiert, so dass Teresa keine Angst um das wertvolle historische Porzellan in den Vitrinen haben musste. Dennoch stellte sie eine Kiste mit altem Geschirr bereit, das ihre Eltern aussortiert und ihr für diesen Zweck zur Verfügung gestellt hatten. Und tatsächlich knallte es am Abend heftig im Burghof, als die Gäste fröhlich und ausgelassen den letzten Abend in Freiheit der zukünftigen Eheleute feierten und mit dem Lärm des zerbrochenen Geschirrs die bösen Geister vertrieben. Kurz nach Mitternacht kehrte schließlich wieder Ruhe ein in der Burg. Die Gäste waren auf ihre Zimmer gegangen, die Brautleute brav jeder in seines, und Teresa und Christopher räumten gemeinsam die Scherben weg.
    Es war friedlich und still im Burghof, nur das stete, gleichmäßige Rauschen der Blätter im Sommerwind wisperte durch die Nacht.
    »Ob sie in zehn Jahren immer noch so glücklich sind? Dann werden sie sich wahrscheinlich danach sehnen, in getrennten Zimmern schlafen zu dürfen«, lachte Christopher leise, während er einen Eimer mit Scherben füllte.
    »Das klingt, als würdest du nicht an die Liebe glauben. Vielleicht sind sie in zehn Jahren so glücklich, dass sie sich gar nicht vorstellen können, auch nur einen Tag ohne den anderen verbringen zu müssen«, erwiderte Teresa und stellte den Besen an die Wand. Sie sah Christopher an, dessen Gestalt riesige Schatten an die Wand warf.
    »Das klingt, als hättest du eine sehr romantische Vorstellung von der Liebe«, antwortete Christopher und richtete sich auf.
    »Liebe ist ja auch romantisch.«
    »Weißt du, meine Oma hat mal gesagt, dass man für alles ein Rezept hat. Wie man einen Kuchen bäckt, wie man ein Auto zusammenbaut oder wie man Stahl schmilzt. Für alles gibt es eine Gebrauchsanleitung. Nur für die Liebe nicht.«
    »Das stimmt, aber wenn man das wüsste, dann würde es ja nicht mehr so wunderschön prickeln.«
    »Du magst das Prickeln?«, fragte Christopher mit einem weichen Lächeln in der Stimme.
    »Ja, das ist doch mit das schönste daran«, erwiderte Teresa leise. Sie sah, wie Christopher einen Schritt auf sie zukam, bis er ganz nah vor ihr stand.
    »Ich mag das Prickeln auch«, flüsterte er in ihr Ohr, während er sie fest an sich presste. Er zögerte für einen winzigen Moment, um zu spüren, ob sie sich wehrte. Doch Teresa ließ es geschehen. Sie hatte in den vergangenen Wochen sehr gut mit ihm zusammengearbeitet. Er hatte sein Versprechen gehalten und war stets ehrlich und offen mit ihr umgegangen. In dieser Zeit hatten sie sich immer mehr angenähert, und sie begann, ihm wirklich zu vertrauen. Und jetzt wollte sie nur zu gern, dass er sie wieder küsste. Als er sie vor einiger Zeit damit überrascht hatte, konnte sie es nicht genießen, aber jetzt war sie bereit dafür.
    Und Christopher tat es tatsächlich. Er küsste sie.
    Teresa konnte das Prickeln bis unter die Haarspitzen spüren. Seine festen Lippen, seine Zunge, sein starker Körper verursachten dieses wunderbare Gefühl. Es war wunderschön und aufregend zugleich. Am liebsten hätte sie gar nicht mehr aufgehört, doch Christopher löste sich nach einem Moment, der ihr wie eine Ewigkeit vorkam und dennoch viel

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