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Willst du meine Liebe nicht

Willst du meine Liebe nicht

Titel: Willst du meine Liebe nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Entschluss, sich zu wehren, hatte ihr neue Kraft verliehen. Plötzlich gab es kein Problem mehr, das sie nicht lösen könnte.
    Sie rief Cassie wieder an, teilte ihr die Einzelheiten mit und bat sie, so schnell wie möglich abzureisen. Lächelnd kehrte sie zum Wagen zurück. In ein oder zwei Tagen würde sie ihren Sohn wieder in den Armen halten. Sie konnte die Vorfreude kaum bezähmen.
    Nachdem sie das Haus besichtigt hatte, verbrachte sie den Rest des Tages damit, Geschenke für Gary zu besorgen: Badesachen, Eimer und Schaufel, Malbücher und einen Ball.
    Für Cassie kaufte sie einen seidenen Schal und eine Bluse.
    Im Club wusste niemand, wann Rico zurückkommen würde.
    Unter Aufbietung all ihrer Willenskraft gelang es Julie, sich völlig normal und ungezwungen zu geben. Sie bat Carlo um eine zusätzliche Probe am nächsten Vormittag, weil sie das Programm umstellen wollte.
    Als sie einige der schnelleren Titel durch traurige Balladen ersetzte, zog Carlo verwundert die Brauen hoch, äußerte sich aber nicht sofort dazu.
    Erst als sie später an der Bar noch einen Drink nahmen, meinte er beiläufig: “Ich schätze, Rico bleibt noch eine Weile fort.”
    Julie zuckte die Schultern.
    “Tun Sie nicht so, als wäre es Ihnen egal”, sagte er sanft.
    “Das passt nicht zu Ihnen.”
    “Sie irren sich, Carlo. Zwischen Rico und mir ist nichts.”
    “Julie, cara, ich habe Ricos Gesicht gesehen, als er Barono niederschlug. Er war kurz davor, einen Mord zu begehen. Ihnen mag die Sache vielleicht nichts bedeuten, ihm schon.”
    “Und warum ist er dann nicht hier?” fragte sie verzweifelt.
    “Wie kann er mich einfach verlassen, nachdem er …”
    “Ich kenne Rico. Wann immer etwas passiert, mit dem er nicht umgehen kann, zieht er sich zurück. Seit Jahren lässt er nur oberflächliche Gefühle zu, das ist seine Verteidigung. Wenn ihm etwas unter die Haut geht, gerät er in Panik.”
    Julie war pünktlich am Flughafen, um Gary und Cassie abzuholen. Nach der stürmischen Begrüßung fuhren sie nach Fregene. Sie zeigte ihnen das Haus und sah lächelnd zu, wie sie ihre Geschenke öffneten. Dann ließ sie sich von Gary zum Strand ziehen, während Cassie sich ein wenig ausruhen wollte.
    Gary war hingerissen vom goldfarbenen Sand, dem Meer und der köstlichen Eiscreme. Sie tollten im Wasser, planschten und lachten.
    In dieser Umgebung wurde deutlich, dass Gary tatsächlich Ricos Sohn war - nicht nur, weil er seinem Vater ähnelte, sondern auch, weil er durch und durch Italiener war. Sein schwarzes Haar und die großen dunklen Augen gehörten hierher. Obwohl er erst sieben Jahre alt war, besaß er bereits die stolze Haltung seiner Vorfahren. Wie glücklich Rico mit ihm wäre! Wenn dieser Tag doch nur bald käme!
    Sie blieb so lange wie möglich in Fregene. Nach den Aufregungen des Tages schlief Gary glücklicherweise sofort ein.
    Julie saß neben seinem Bett und strich ihm übers Haar. “Ich komme bald zurück”, flüsterte sie.
    Sie schaffte es, tatsächlich am nächsten und übernächsten Tag ans Meer zu fahren. Die Zeit, die sie mit ihrem Sohn am Strand verbrachte, hätte eigentlich den Schmerz in ihrem Herzen lindern müssen - wäre nicht die quälende Frage gewesen, ob sie Rico je wieder sehen würde.
    Rico kam eines Abends, als Julie auf der Bühne stand. Er hielt sich im Hintergrund und verfolgte ihren Auftritt.
    Sie hatte das aufreizende Kleid, das sie bei der Premiere getragen hatte, gegen ein fließendes Gewand aus grauer Seide getauscht. Eine schlichte Perlenschnur war ihr einziger Schmuck. Ihm fiel sofort auf, dass sie das Programm geändert hatte. Statt der heiteren, mitreißenden Titel trug sie nun Balladen über Verlust und Verzweiflung vor. Sie sang schöner denn je, mit einer fast schmerzlichen Intensität.
    Nach ihrem Auftritt verschwand er wortlos, und Julie hätte vermutlich nie von seiner Anwesenheit erfahren, wenn Carlo ihr nicht zugeflüstert hätte: “Rico war heute hier.”
    Als sie nach Hause kam, fand sie einen Strauß roter Rosen vor, in dem eine Karte mit einem schlichten “R.” steckte. , Sie hörte ein leises Klopfen an der Tür. Ihr stockte der Atem, als sie den Mann erblickte, der draußen stand. Rico sah aus, als hätte er eine Woche lang nicht geschlafen. Sein Gesicht war eingefallen, seine Augen glühten. Er sagte kein Wort und schaute sie nur an, bis sie beiseite trat, um ihn einzulassen.
    “Du warst heute Abend hinreißend”, meinte er. “Wie immer.”
    “Bist du gekommen, um über

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