Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich

Meditation und andere Übungen bemüht sich der Schüler, sein »Ego« loszuwerden und »selbstlos« zu leben. Diese Lehren, so sympathisch sie daherkommen, haben zahlreiche, insbesondere junge Menschen in den letzten dreißig Jahren in ein blutleeres, frustrierendes Dasein geführt. Enttäuscht von der Scheinheiligkeit christlicher Kirchenvertreter, die ihren Mitmenschen das Kreuz auf die Schultern legen, damit sich diese den Himmel durch Leiden erarbeiten, sympathisieren viele mit den östlichen Meistern und versuchen, sich in Weltabgewandtheit zu üben und zur »Erleuchtung« zu gelangen. Auch sie lernen, sich selbst nicht wichtig zu nehmen und verpassen dabei das Wesentliche in ihrem Leben.
    Sich selbst annehmen und lieben zu lernen ist die Voraussetzung dafür, dass man auch einen anderen Menschen lieben kann. Wer sich nicht selbst liebend um seine innere Befindlichkeit kümmert und sein Herz zum Singen bringt vor Freude, der hat seinen Mitmenschen einfach nichts Erfreuliches zu bieten. Er fordert damit andere auf, dem Club beizutreten: »Sei genauso unglücklich wie wir!« Dieser Mensch, auch wenn er zwei oder drei Stunden am Tag meditiert, ist kein Segen für seine Brüder und Schwestern.
     
    Wer jedoch anfangen will, sich selbst der beste Freund, Berater und Liebhaber zugleich zu sein, der trifft die Entscheidung, sich selbst genügend Zeit und Raum einzuräumen und diese täglich auf intelligente und liebevolle Weise zu nutzen. Das ist sein erstes Geschenk
an sich selbst. Die meisten Menschen verbringen den größten Teil ihres Tages mit Arbeit, einen weiteren großen Teil nehmen dann der Partner, die Familie oder Freunde ein. Aber sich selbst regelmäßig Zeit zu schenken, in der man nur mit sich selbst zusammen ist, erscheint vielen als unnormal. Das beginnt sich jetzt langsam zu ändern. Wer die innere Beziehung zu sich selbst nicht aktiv pflegt und genießt, der wird zur Belastung für seine Umwelt und ungenießbar für die anderen, der leidet mit der Zeit vor allem an einem: an sich selbst.
    Der Normalmensch kann mit sich selbst wenig anfangen, ja, er läuft ständig vor sich weg und verliert sich in vielen Aktivitäten, ob er nun liest oder am PC sitzt, ob er ständig Überstunden macht oder viel Sport treibt, ob er etwas für andere tut oder mit seinen Chips vor dem Fernseher versumpft. Sich selbst regelmäßig Zeit zu schenken, um zur Besinnung zu kommen oder die Zeit in Ruhe mit sich selbst zu genießen, ist eines der wichtigsten Geschenke, die wir uns selbst regelmäßig, am besten täglich machen dürfen. Das müssen nicht viele Stunden sein. Ein kurzer Spaziergang von einer halben Stunde allein mit dir ist Gold wert für deine Seele, deinen Geist und deinen Körper. Bevor du morgens aus dem Haus stürzt und in dein Auto steigst oder zur Bahn eilst, nimm dir mindestens zwanzig Minuten Zeit für einen bewussten Beginn des Tages. Schließe dabei die Augen. Diese kurze Zeit gibt deinem Tag eine andere Wertigkeit, deinem Geist Klarheit und eine innere Ruhe. Diese mit dir verbrachte Zeit wirkt wie eine Lokomotive am Beginn des Tages.

    Die Grundlage der Selbstliebe besteht darin, sich und seinem Innenleben regelmäßig Aufmerksamkeit zu schenken, wenn möglich in der Stille mit sich selbst. Dieses Innenleben besteht aus vier Ebenen, die von uns beachtet werden wollen:
Die Empfindungen unseres physischen Körpers
Die Emotionen (Gefühle) unseres Emotionalkörpers
Die Gedanken unseres Mentalkörpers
Die Herzimpulse unseres spirituellen Körpers
    Diese vier Körper senden uns ständig Signale, wie es ihnen geht. Und so wie wir es von unseren Mitmenschen wünschen, hoffen auch sie darauf, dass sie von uns, ihrem Träger, wahrgenommen und für wichtig erachtet werden, dass wir ihre Signale und Botschaften hören, verstehen und damit etwas anfangen. Wer sich jedoch nie die Zeit nimmt, sich um den Zustand seiner vier Körper zu kümmern, der ist nicht Herr im eigenen (Energie-)Haus. Der fühlt sich schnell überfordert, deprimiert, zerrissen und durcheinander. Wer aus seinem Normalleben aussteigen will, der möge beginnen, sich systematisch um diese vier Körper zu kümmern. (Ich empfehle dir hierzu die Meditations-CD: »Harmonie und Balance in mir«.) Wenn wir etwas oder jemandem Aufmerksamkeit schenken, dann ist das ein erster Akt von Liebe, denn Energie fließt dorthin, worauf wir uns gerade konzentrieren. Fang an, dein Energiehaus in Ordnung zu bringen und schenke deinen Körperempfindungen, deinen