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Wilsberg 12 - Wilsberg und die Schloss-Vandalen

Wilsberg 12 - Wilsberg und die Schloss-Vandalen

Titel: Wilsberg 12 - Wilsberg und die Schloss-Vandalen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Kehrer
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»Nein. Ihr Informant muss sich irren.«
    »Frau Schwelm, zwei Menschen sind gestorben, einer vor etlichen Jahren, der andere gestern oder heute. Es wird Zeit, dem Spuk ein Ende zu machen, bevor ein weiteres Unglück geschieht.«
    »Sie fantasieren.«
    »Jemand hat versucht, mich umzubringen.« Ich schilderte meine Fahrt in die Gräfte. »Das sind keine Schimären aus der Vergangenheit, das ist ganz real. Finden Sie den Mut zur Wahrheit! Das wäre das Beste für alle Beteiligten.«
    Anke senkte ihren Blick auf die Tischplatte. Dann sagte sie leise: »Gehen Sie bitte! Ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
    Als ich über die Zugbrücke schlenderte, bemerkte ich, dass Alex van Luyden mal wieder auf der Garteninsel wandelte. Und plötzlich fiel mir etwas ein, was ich bei meinem letzten Besuch in seinem Atelier gesehen hatte. Ich drehte um und wanderte durch den Schlosspark zur Garteninsel. Alex beachtete mich nicht und schaute trübsinnig in die Ferne.
    »Mein Beileid.«
    »Wofür?«
    »Max Mehring war doch Ihr Freund.«
    »War. Richtig.« Er drehte seinen Kopf, der wegen des langen Bartes älter aussah als der Körper, auf dem er saß, in meine Richtung. »Wir haben uns aus den Augen verloren.«
    »Wie ist das in einer so kleinen Stadt wie Disselburg möglich?«
    »Ich habe fast alle aus den Augen verloren. Ich lebe wie ein Einsiedler. Menschen interessieren mich nicht.«
    »Sind Sie nicht ein bisschen zu jung für eine solche Einstellung?«
    Seine stumpfen Augen begannen zu funkeln. »Wollen Sie mir Tipps geben, wie ich mein Leben verändern soll? Ich glaube nicht, dass ich dafür einen abgewrackten Detektiv brauche, der mit seiner zwanzigjährigen Freundin herumzieht.«
    Ich lächelte. »Nein. Ich will Ihnen keine Tipps geben. Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Um welchen?«
    »Mir noch einmal Ihre Bilder ansehen zu dürfen.«
    Er stöhnte genervt. Aber er war auch ein ganz klein wenig geschmeichelt.
    Langsam schritt ich von Bild zu Bild. Das, wonach ich suchte, war nicht dabei.
    »Sagen Sie, das Bild, an dem Sie gemalt haben, als ich das letzte Mal hier war ...«
    »Was ist damit?«
    »Ich kann es nirgendwo entdecken.«
    Er zögerte. »Es steht da drüben.«
    Er hatte die bemalte Fläche zur Wand gedreht. Vermutlich deshalb, weil es sein ehrlichstes Bild war.
    Auf dem Weg zu meinem Zimmer klopfte ich an Frankas Tür. Sie lag auf dem Bett, sah fern und schmollte.
    »Warum hast du mich nicht mitgenommen?«
    »Ich konnte dich nicht finden.«
    »Ich war im Pool, das habe ich doch gesagt.«
    »Ich habe keine Badehose dabei.«
    Sie verdrehte die Augen. »Und was hast du gemacht?«
    »Ich habe den Fall gelöst.«
    Stürzenbecher hatte schon geschlafen. Als Leiter der Mordkommission war er es allerdings gewohnt, aus dem Bett geklingelt zu werden. Wir telefonierten lange und gingen die verschiedenen Möglichkeiten durch. Auch wenn ich jetzt wusste, was geschehen war, würde es doch nicht einfach werden, es zu beweisen.

XIII
    Koslowski lag auf dem Seziertisch in der Pathologie. Ein brutal aussehender, grinsender Mann in einem weißen Kittel begann, mit einer elektrischen Säge Koslowskis Kopf zu öffnen. Mit einem ekelhaften, sirrenden Geräusch fräste sich die Säge durch den Schädelknochen. Koslowski hob die rechte Hand und sagte: »Hören Sie auf damit! Das tut weh.«
    Keuchend schoss ich hoch. Ich bekam keine Luft, weil sich meine Brust anfühlte, als stecke sie in einem zu engen Eisenkorsett. Gleichzeitig klingelte das Telefon.
    »Hab ich dich geweckt?«, fragte Stürzenbecher.
    »Nein.«
    »Was? So früh schon wach?«
    »Sag mal, was macht ihr eigentlich, um Koslowskis Mörder zu finden?«
    Schweigen am anderen Ende. »Wie kommst du jetzt darauf?«
    »Ich träume manchmal von Koslowski. Keine angenehmen Träume, das kann ich dir sagen. Ich glaube, es ginge mir besser, wenn ich wüsste, dass jemand für den Mord büßen muss.«
    »Na ja, ungelöste Mordfälle werden nie geschlossen. Aber eine aktive Ermittlung gibt es natürlich nicht mehr. Ich persönlich glaube ja, dass wir den Täter hatten. Leider reichten die Indizien nicht aus. Und das Schwein war zu abgezockt, um sich einschüchtern zu lassen. Irgendwann macht er einen Fehler. Und dann haben wir ihn.«
    »Klingt nicht besonders überzeugend.«
    Stürzenbecher seufzte. »Du weißt doch, wie das ist. Sobald eine neue Leiche auf dem Tisch liegt, rückt die alte in den Hintergrund. Und jetzt zu den positiven Nachrichten des Tages: Wir haben den Landstreicher

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