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Wilsberg 13 - Wilsberg isst vietnamesisch

Wilsberg 13 - Wilsberg isst vietnamesisch

Titel: Wilsberg 13 - Wilsberg isst vietnamesisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Kehrer
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unten gewesen war, dass ich bei der Firma Security Check meiner ehemaligen Sekretärin Sigi jobben musste. Wäre mir damals eine demolierte Tür aufgefallen? Wohl kaum. Ein großes, leeres Gebäude wirkt auf jeden Menschen unheimlich. Man guckt am liebsten geradeaus, erledigt so schnell wie möglich seine Pflichten und verkriecht sich wieder in der gemütlichen Höhle, zusammen mit dem einzigen anderen Primaten, den es weit und breit gibt.
    Der Nachtwächter summte eine Melodie. Jetzt musste er die Kontrolluhr erreicht haben, die sich an der Flurwand befand. Er würde seinen Schlüssel hineinstecken, kurz drehen, ihn wieder herausziehen und verschwinden.
    Die Melodie verstummte.
    Ich hielt den Atem an.
    Die Melodie setzte wieder ein, das Flurlicht ging aus.
    Ich atmete aus. »Wir können weitermachen.«
    Das Suchgerät blieb bei Osteo stehen.
    »Darauf hätten wir auch gleich kommen können«, sagte ich.
    »Schlaumeier«, knurrte Holger.
    Er gab das Wort ein, auf dem Bildschirm erschienen etliche Icons.
    »Lass mich ran!«, befahl Anja.
    Sie klickte mehrere Icons an, bis sie das richtige Verzeichnis gefunden hatte. »Das ist es. Die Namen der Frauen, Versuchsanordnungen, Messergebnisse.«
    »Kopier den ganzen Mist auf eine Diskette«, schlug Holger vor. »Lesen können wir zu Hause.«
    Da stimmte ich ihm uneingeschränkt zu.
    Wir waren auf der ersten Etage angekommen, als ein Höllenlärm losbrach. Die Sirene der Alarmanlage heulte ohrenbetäubend, von unten hörten wir die aufgeregten Rufe der Nachtwächter.
    »Scheiße!«, fluchte Holger. »Lasst uns abhauen!«
    »Nein.« Ich hielt ihn fest. »Dann laufen wir den Nachtwächtern in die Arme.«
    »Wollen Sie warten, bis die Polizei da ist?«
    »Wir müssen vom Flur weg.« Ich wandte mich an Anja: »Gibt es hier einen Raum, den Sie aufschließen können?«
    »Sicher. Da vorne ist mein Büro.«
    Wir hasteten zu Anjas Büro.
    Kaum hatten wir den Flur verlassen, ging auch schon überall das Licht an. Gleichzeitig vibrierte das Handy in meiner Tasche.
    »Was ist los?«, fragte ich Franka.
    »Keine Ahnung«, antwortete Franka. »Hier draußen ist alles ruhig.«
    Vielleicht konnten die Nachtwächter die Alarmanlage der Geheimabteilung von ihrem Büro aus einschalten oder das Ding hatte automatisch auf die Störung reagiert.
    »Setz dich ins Auto!«, sagte ich zu Franka. »Sobald du eine Polizeisirene hörst, fährst du weg!«
    »Schön«, jammerte Holger. »Und was machen wir?«
    Ich zog einen Zettel aus der Tasche, auf dem ich die Telefonnummer des Nachtwächterbüros notiert hatte.
    »Schmidt, Polizeistation Hiltrup«, sagte ich ins Handy. »Was ist da bei Ihnen los?«
    »Ich wollte Sie auch gerade anrufen«, brüllte der Nachtwächter. »Die Alarmanlage hat angeschlagen, aber auf den Monitoren ist nichts zu sehen. Kann sein, dass es sich um einen Fehlalarm handelt. Das Ding spielt in letzter Zeit verrückt.«
    »Wir sind schon unterwegs«, sagte ich. »Wo ist Ihr Kollege?«
    »Der ist auf dem Weg nach oben, um nachzuschauen, was los ist.«
    »Holen Sie ihn sofort zurück und bleiben Sie in Ihrem Büro! Bitte keine Heldentaten! Und schalten Sie endlich den verdammten Lärm aus!«
    Ich hörte noch, wie er »Horst, komm sofort zurück!« ins Funkgerät schrie, dann beendete ich die Verbindung.
    Ich grinste Anja und Holger an: »Wir können gehen.«
    Franka entkorkte die Flasche Sekt, die wir an der Tankstelle gekauft hatten.
    »Hier steht alles drin.« Anja drückte mir einen Stapel Ausdrucke in die Hand. »Die verschiedenen Versuchsreihen inklusive der densitometrischen Daten.«
    »Densi- was?«
    »Die Knochendichtemessungen, die an den Frauen vorgenommen wurden. Die Therapie hat tatsächlich gewirkt, die Knochendichte blieb über einen längeren Zeitraum relativ konstant. Wenn nicht das Problem mit den Adenoviren gewesen wäre ... Ach ja, die Namen der Frauen haben sie abgekürzt, aber anhand der Todesdaten müssten sie unschwer zu identifizieren sein. Hier zum Beispiel, Helga D.«
    »Helga Dickmöller«, sagte ich, »die Tante von Jessica Wiedemann.«
    Anja reichte mir die Diskette. »Die nehmen Sie auch besser mit.«
    Ich nickte. »Falls jemand von BioMedic oder der Polizei anruft: Sie waren die ganze Nacht zu Hause, Holger kann das bezeugen. Und kein Wort an niemanden, nicht an die beste Freundin und auch nicht an die beste Kollegin von BioMedic.«
    »Ich bin ja nicht lebensmüde«, entgegnete Anja. »Ich werde BioMedic nicht mehr betreten, ich habe sowieso noch ein

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