Wilson Cole 04 - Die Rebellen
Zeitpunkt, mir das zu erzählen«, brummte Cole. Er ging zum Hauptcomputer hinüber. »In Ordnung, wo sind sie?«
Dozhin erteilte ein kurzes Kommando, und der Computer projizierte ein Hologramm und zeigte darin die Position der Schiffe an. Eines war ihnen direkt auf den Fersen, während die beiden anderen sie von den Flanken her in die Zange nahmen.
»Unsere geschätzte Ankunftszeit im Nesterenko-Wurmloch?«, fragte Cole.
»Siebzehn Minuten und sechsunddreißig Sekunden«, antwortete der Computer Cole verzog das Gesicht. »So lange können wir den Vorsprung nicht halten, jedenfalls nicht mit diesem Schiff.«
»Sollen wir Ausweichmanöver einleiten?«, regte Dozhin an.
Cole schüttelte den Kopf. »Falls sie den Eindruck gewinnen, wir hätten auch nur den Plan, sie abzuschütteln, pusten sie uns in Fetzen.«
»Was machen wir dann?«, wollte der Außerirdische wissen.
»Wir gehorchen ihren Anweisungen und lassen uns von ihnen entern. Sie können nicht wissen, wer ich bin, also suchen sie hoffentlich nur nach Waffen oder Drogen und lassen uns unseres Weges ziehen, wenn sie weder das eine noch das andere finden.«
»Harold hätte sich ihnen zum Kampf gestellt«, bemerkte Dozhin.
»Einige Sekunden lang«, räumte Cole ein. »Dann wäre er zu Boden gegangen und hätte das ganze hübsche saubere Deck vollgeblutet.« Er blickte den Außerirdischen an. »Tapferkeit ohne Intelligenz ist vermutlich noch weniger überlebensfördernd als Feigheit ohne Intelligenz. Harold erschien mir nicht als jemand, der sein Gehirn benutzt.«
Er warf einen weiteren Blick auf den Monitor. »Computer, signalisiere dem nächsten Schiff, dass wir anhalten und keine Einwände dagegen erheben, wenn ein Team an Bord kommt. Lösche dann alle Daten unseres Ziels aus deinem Speicher.«
» Vorgang läuft - erledigt«, meldete der Computer.
»Nur gut, dass wir keine Waffen mitführen«, bemerkte Dozhin. »Sonst müssten wir sie jetzt über Bord werfen.«
»Wenn diese Schiffe auf der Jagd nach Schmugglern sind, dann ist etwas, was man über Bord wirft, das Erste, was ihnen auffällt«, wandte Cole ein. »Entspannen Sie sich einfach, geben Sie ihnen die Möglichkeit, sich davon zu überzeugen, dass wir keine Schmuggelware an Bord haben, und schon können wir unsere Fahrt fortsetzen.«
»Sie treffen in weniger als zwei Minuten ein«, sagte Dozhin.
Auf einmal wurde Cole nervös. »Mist!«
»Was ist los?«, fragte der Außerirdische bestürzt.
»Wir stecken in Schwierigkeiten«, antwortete Cole. »Ich war schläfrig. Ich habe nicht gründlich genug nachgedacht.«
» Worüber haben Sie nicht gründlich genug nachgedacht ?«
»So wenig, wie sie sich dafür interessieren, wer ausreist, scheren sie sich auch um das, was wir als Schmuggelware aus der Republik fortbringen könnten«, sagte Cole. »Sie interessieren sich nur für das, was hereinkommt, also sind sie gar nicht auf der Suche nach Drogen oder Waffen.«
»Sie können nicht wissen, dass Wilson Cole an Bord ist«, sagte Dozhin.
»Das sehe ich auch so«, sagte Cole. Er runzelte die Stirn. »Was erwarten sie dann zu finden?«
»Ich weiß nicht.«
»Na ja, wir haben keine Zeit, danach zu suchen«, sagte Cole. »Und vielleicht lassen sie auch nur die Muskeln spielen.« Er sah im Computer nach. »Sie sind in neunzig Sekunden hier.«
»Was sollen wir tun?«, fragte Dozhin, in dessen Ton sich Panik einschlich.
Cole blickte sich im Schiff um. Nichts war zu sehen, was er als Waffe hätte gebrauchen können, jedenfalls nicht gegen Leute mit Impulswaffen, Lasern und Schallpistolen und wahrscheinlich auch Körperpanzerung. Er erteilte dem Navigationscomputer einen kurzen Befehl. Dieser blinkte bestätigend, und Cole wandte sich dem Hauptcomputer zu.
»Computer«, sagte Cole, »schalte die Sendefunktion der Funkanlage für die nächsten zehn Minuten aus.«
» Vorgang läuft - erledigt«, antwortete der Computer.
»Jetzt können wir nicht mal um Hilfe rufen!«, beschwerte sich Dozhin.
»Drei Schiffe der Raumflotte halten auf uns zu. Wer, denken Sie, käme uns wohl zur Hilfe ?«
»Wozu dann ... ?«
»Seien Sie still und hören Sie mir zu«, verlangte Cole. »Ich habe keine Zeit für einen Streit. Sobald uns das nächste Schiff erreicht hat, wird es andocken, die beiden Luken verbinden und abdichten, dann die eigene Luke öffnen und verlangen, dass wir auf unserer Seite das Gleiche tun.«
»Woher möchten Sie das erfahren?«, fragte Dozhin bitter. »Sie haben die Funkanlage
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