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Wimsey 08- Zur fraglichen Stunde

Wimsey 08- Zur fraglichen Stunde

Titel: Wimsey 08- Zur fraglichen Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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weitergegangen ist. Zweitens: Er ist von einem der beiden Häuser gekommen, in denen die Fischer wohnen (deren Namen Sie, glaube ich, mit Pollock und Moggeridge angeben). Sie wollen wohl für diese Männer nicht auch die Hand ins Feuer legen, Inspektor, oder?«
    »Nein, das nicht – aber sie waren nicht da«, versetzte der Inspektor mit Nachdruck. »Moggeridge und seine beiden Söhne waren in Wilvercombe, um irgendwas zu kaufen – dafür habe ich Zeugen. Der alte Pollock war mit seinem Boot draußen, das hat Freddy Baines nämlich gesehen, und sein ältester Junge war höchstwahrscheinlich bei ihm. Wir holen uns die beiden noch, und darum habe ich ja auch gesagt, der Mörder könnte vom Meer gekommen sein. Der einzige Pollock, den es sonst noch gibt, ist ein vierzehnjähriger Junge, und Sie werden nicht annehmen, daß der es war, oder womöglich eine von den Frauen oder Kindern.«
    »Aha. Also gut. Drittens: Der Mörder ist den ganzen Weg von Darley oder Wilvercombe aus zu Fuß am Wasser entlang gegangen. Übrigens, sagten Sie nicht, jemand habe gleich hinter Darley Halt gezeltet?«
    »Doch«, sagte Harriet, »so ein vierschrötiger Mann, der sprach wie – na ja, nicht direkt wie ein Bauer – sagen wir, wie jemand vom Lande.«
    »Wenn jemand dort vorbeigekommen wäre, könnte er ihn gesehen haben.«
    »Könnte«, antwortete der Inspektor, »aber leider haben wir diesen Herrn noch nicht, obwohl wir schon nach ihm suchen lassen. Er hat am Freitag frühmorgens seine Sachen gepackt und ist abgereist. Sein Gepäck hatte er in einem Morgan. Er hatte seit Dienstag am unteren Ende des Hinks’s Lane gezeltet und seinen Namen mit Martin angegeben.«
    »Ach, wirklich? Und unmittelbar nach dem Verbrechen ist er verschwunden. Ist das nicht ein bißchen verdächtig?«
    »Überhaupt nicht.« Inspektor Umpeltys Triumph war unverhohlen. »Er hat um ein Uhr in den Drei Federn in Darley zu Mittag gegessen und ist bis halb zwei dort geblieben. Wenn Sie mir sagen können, wie einer viereinhalb Meilen zu Fuß in einer halben Stunde zurücklegen soll, lasse ich einen Haftbefehl für Mr. Martin ausstellen.«
    »Der Stich geht an Sie, Inspektor. Nun – wollen wir mal sehen. Mord um zwei Uhr – viereinhalb Meilen zu laufen. Das heißt, daß der Mörder spätestens um zehn vor eins durch Darley gekommen sein muß. Dabei gehen wir davon aus, daß er vier Meilen pro Stunde schaffen konnte, und da er zumindest einen Teil des Weges im Sand zurücklegen mußte, dürfte das zu hoch geschätzt sein. Andererseits dürfte er nicht weniger als drei Meilen pro Stunde geschafft haben. Das ergäbe als frühesten Zeitpunkt halb eins – falls er nicht noch eine Zeitlang dagesessen und sich mit Alexis unterhalten hat, bevor er ihm die Kehle durchschnitt.«
    »Das ist es ja, Mylord. Es ist alles so vage. Jedenfalls kann Mr. Martin uns nicht viel nützen, denn er hat den Donnerstagmorgen in Wilvercombe verbracht – so hat er es zumindest in den Drei Federn dem Wirt erzählt.«
    »Wie schade! Er hätte ein wertvoller Zeuge sein können. Ich nehme an, Sie lassen trotzdem weiter nach ihm suchen, auch wenn er uns nicht viel nützen kann. Hat jemand die Nummer des Morgan gesehen?«
    »Ja; er gehört einer Londoner Werkstatt, die Autos an Selbstfahrer vermietet. Mr. Martin ist dort Donnerstag vor einer Woche hingekommen, hat die Vorauszahlung in bar hinterlegt und den Wagen letzten Sonntagabend zurückgegeben. Wie er sagte, hatte er seine Wohnung aufgegeben und war zur Zeit ohne feste Adresse, aber er hat eine Bank in Cambridge als Referenz angegeben. Sein Führerschein war richtig auf den Namen Martin ausgestellt. Mit der Versicherung gab es keine Schwierigkeiten, denn die Verleihfirma benutzt Formulare, die alle ihre Autos versichern, egal, wer sie fährt.«
    »Aber stand denn auf dem Führerschein keine Adresse?«
    »Doch, aber das war die Wohnung, die er gerade aufgegeben hatte, darum haben sie sich die gar nicht erst gemerkt.«
    »Verlangen Autoverleiher in der Regel den Führerschein des Kunden zu sehen?«
    »Nicht daß ich wüßte. Offenbar hat dieser Mann ihnen den seinen unaufgefordert gezeigt.«
    »Merkwürdig. Man sollte fast meinen, er habe sich alle Mühe gegeben, jeder Kritik von vornherein aus dem Weg zu gehen. Was ist mit der Bank?«
    »Das ist in Ordnung. Mr. Haviland Martin hat dort seit fünf Jahren sein Konto. Ein anderer Kunde hat ihn eingeführt. Keine Unregelmäßigkeiten.«
    »Ich nehme an, man hat Ihnen weder den Namen des Bürgen

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