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Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Titel: Wimsey 09 - Mord braucht Reklame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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Befugnisse überschreiten zu müssen –»
    «Sie können mich selbstverständlich hinauswerfen. Aber ob das klug wäre?»
    Mr. Pym wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    «Können Sie mir folgendes beantworten?» fragte er be
    sorgt nach einer kurzen Pause, in der er sich die Bedeutung dessen, was sein Angestellter da gesagt hatte, gründlich durch den Kopf gehen zu lassen schien. «Richtet sich Ihr Verdacht gegen eine bestimmte Person? Wäre es möglich, diese Person kurzfristig aus unserem Haus zu entfernen? Sie verstehen, was ich meine. Wenn wir, bevor es zum Skandal kommt – worum es auch immer gehen mag –, und ich finde wirklich, daß ich darüber informiert sein sollte – jedenfalls, wenn wir dann sagen können, daß der Betreffende nicht mehr zu unserem Haus gehört, sieht die Sache schon ganz anders aus. Unser Name braucht dann gar nicht hineingezogen zu werden – oder? Der gute Ruf der Firma Pym bedeutet mir sehr viel, Mr. Bredon –»
    «Ich kann es Ihnen nicht sagen», antwortete Wimsey. «Vor ein paar Tagen glaubte ich es noch zu wissen, aber inzwischen sind mir andere Dinge zur Kenntnis gelangt, die es möglich erscheinen lassen, daß der Mann, den ich ursprünglich im Verdacht hatte, doch nicht derjenige ist. Und solange ich nicht genau Bescheid weiß, kann ich weder etwas tun noch etwas sagen. Im Augenblick könnte es jeder sein. Sogar Sie selbst.»
    «Das ist eine Unverschämtheit!» schrie Mr. Pym. «Holen Sie sich Ihr Geld und verschwinden Sie!»
    Wimsey schüttelte den Kopf.
    «Wenn Sie mich zum Teufel jagen, wird die Polizei wahrscheinlich jemanden an meine Stelle setzen wollen.»
    «Wenn ich die Polizei hier hätte», versetzte Mr. Pym, «wüßte ich wenigstens, woran ich bin. Ich weiß nichts über Sie, außer daß Mrs. Arbuthnot Sie empfohlen hat. Ich war von der ganzen Idee mit einem Privatdetektiv von vornherein nicht begeistert, obwohl ich Sie zuerst wirklich für etwas Besseres gehalten habe als diesen üblichen Schnüfflertyp. Aber ich kann und werde keine Unverschämtheiten dulden. Ich werde mich auf der Stelle mit Scotland Yard in Verbindung setzen und nehme an, daß die Polizei von Ihnen verlangen wird, offen zu sagen, was Sie entdeckt zu haben glauben.»
    «Sie weiß es schon.»
    «So? Sie scheinen nicht eben ein Muster an Diskretion
    zu sein, Mr. Bredon.» Er läutete. «Miss Hartley, rufen Sie bitte einmal bei Scotland Yard an, man soll uns einen zuverlässigen Beamten schicken.»
    «Sehr wohl, Mr. Pym.»
    Miss Hartley tänzelte davon. Das war ein gefundenes Fressen. Sie hatte ja schon immer gesagt, daß an Mr. Bredon etwas faul sein müsse, und jetzt hatte man ihn also erwischt. Vielleicht wollte er die Kasse plündern. Sie wählte die Vermittlung und verlangte Whitehall 1212.
    «Einen Augenblick», sagte Wimsey, als die Tür hinter ihr zu war. «Wenn Sie wirklich Scotland Yard wollen, lassen Sie sich Chefinspektor Parker geben und sagen Sie ihm, Lord Peter Wimsey möchte ihn sprechen. Dann weiß er, worum es geht.»
    «Sie sind -? Warum haben Sie mir das nicht gesagt?»
    «Ich dachte, das könnte Schwierigkeiten wegen des Gehalts mit sich bringen und auch sonst peinlich werden. Ich habe diesen Auftrag angenommen, weil ich dachte, die Werbung könne ganz amüsant sein. Was sie auch ist», fügte er liebenswürdig hinzu, «was sie auch ist.»
    Einzig Mr. Pym steckte den Kopf in Miss Hartleys Vorzimmer.
    «Legen Sie das Gespräch zu mir herein», sagte er kurz.
    Sie saßen eine Weile stumm da, bis die Verbindung hergestellt war. Mr. Pym ließ sich Chefinspektor Parker geben.
    «Hier ist einer von meinen Mitarbeitern, der angibt, er sei –»
    Die Unterredung war kurz. Mr. Pym gab den Hörer an Wimsey weiter.
    «Er möchte mit Ihnen sprechen.»
    «Hallo, Charles! Bist du das? Hast du meine Glaubwür
    digkeit bestätigt? Gut … Nein, keine Schwierigkeiten, nur Mr. Pym glaubt, er müsse wissen, worum es geht … Soll ich's ihm sagen? … Unklug? … Ehrlich gesagt, Charles, ich kann mir nicht vorstellen, daß er unser Mann ist … Tja, das ist eine andere Frage … Der Chefinspektor möchte wissen, ob Sie den Mund halten können, Mr. Pym.»
    «Ich wünschte nur, alle anderen könnten den Mund halten», stöhnte Mr. Pym.
    Wimsey gab diese Antwort weiter. «Ich glaube, ich werd's riskieren, Charles. Wenn danach jemand im Dunkeln überfallen wird, wirst du es nicht sein, und ich kann selbst auf mich aufpassen.»
    Er legte auf und wandte sich Mr. Pym zu.
    «Hier ist die brutale

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