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Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Titel: Wimsey 09 - Mord braucht Reklame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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sagt er weis noch wie ich im Versand gestanden bin und Mrs. Johnson mir die Schleuder weggenommen hat. Sam Tabbit und George Pyke warn auch da. Ich hab ihnen gesagt das Mr. Bredon mir die Schleuder wiedergegeben hat aber das Leder zerissen war und jetzt will ich wissen wer das war. Sie sagen alle das sie nie an Mrs. Johnsons Schuplade waren und ich glaub das sie die Wahrheit gesagt haben Sir denn Bill und Sam sind prima Kerle und George siet man immer an wenn er flunkert und er sah ganz normal aus. Ich hab dann gefragt ob es einer von den Andern gewesen sein kann und sie sagen sie haben keinen mit Schleuder gesehen und ich hab gesagt es ist eine Schande das ein Junge nicht mal seine Schleuder konfil- (gestrichen) konfistziert kriegen kann ohne das sie ihm einer kapputtmacht. Und dann ist Clarence Metcalfe gekommen, das ist der Älteste von uns und hat was zu sagen Sir, und wollte wissen was es gibt und ich habs ihm gesagt und er hat gesagt wenn einer an Mrs. Johnsons Schuplade war ist es sehr schlimm. Dann hat er sie alle gefragt und alle haben nein gesagt aber Jack Bolter ist eingefallen das Mrs. Johnson mal ihre Handtasche auf dem Schreibtisch gelassen hat und Miss Parton hat sie genommen und runter in die Kantiene gebracht. Wann frag ich? Und er sagt das war zwei Tage nachdem mir meine Schleuder (konfil-) weggenommen wurde und kurz nach dem Lunch Sir. Sie sehen Sir sie muß da eine Stunde rumgestanden haben wo keiner da war.
    Und jetzt Sir, wer noch alles dagewehsen ist und gesehen hat wie sie mir weggenommen worden ist. Jetzt wo ich es mir überlege fällt mir ein das Mr. Prout an der Treppe gestanden ist und er hat noch was zu Mrs. Johnson gesagt und mich am Ohr gezogen, und dann war noch eine von den jungen Dahmen da ich glaube Miss Hartley die auf einen Botenjungen gewartet hat. Und wie ich weg war zu Mr. Hornby sagt Sam, da ist Mr. Wedderburn gekommen und Mrs. Johnson hat mit ihm Witze darüber gemacht. Aber ich glaube Sir das viele Leute bescheit wusten weil Mrs. Johnson es ihnen bestimmt in der Kantiene erzählt hat. Sie erzählt immer Geschichten über uns Jungen weil sie das glaub ich komisch findet Sir.
    Das ist alles was ich über die Schleuder berichten kann Sir. Nach der andern Sache hab ich mich noch nicht erkundickt Sir weil ich meine man soll immer eins nach dem andern tun und die denken sonst nur ich frage zuviel. Aber ich hab mir schon einen Plahn dafür ausgedacht Sir.
    Hochachtungsfoll J. Potts.»
    «Was zum Teufel treibst du da, Joe?»
    Rotfuchs war so in seinen Bericht vertieft gewesen, daß er Bert aus den Augen gelassen hatte, und nun erschrak er heftig und stieß schnell das Heft unters Kissen.
    «Nichts für dich», sagte er hastig. «Privatsache.»
    «Ach nee.»
    Bert warf die Bettdecke von sich und nahte in drohender Haltung. «Schreibst du Gedichte?» fragte er voller Verachtung.
    «Geht dich überhaupt nichts an», versetzte Rotfuchs. «Laß mich in Ruhe.»
    «Gib das Buch her!» verlangte Bert.
    «Nein.»
    «Ach, du willst nicht, wie?»
    «Nein, ich will nicht, hau ab!»
    Rotfuchs riß mit aufgeregten Fingern das Heft an sich.
    «Ich will das sehen – laß los!»
    Rotfuchs war ein zähes Bürschchen für sein Alter und nicht feige, aber er hatte wegen des Hefts die Hände nicht frei, und alle Vorteile hinsichtlich Größe, Gewicht und Stellung lagen bei Bert. Der Kampf war geräuschvoll.
    «Laß mich los, du gemeiner Mistkerl!»
    «Dir werd ich einen Mistkerl geben, du kleiner Frechdachs!»
    «Au!» heulte Rotfuchs. «Nein, ich will nicht, sag ich! Es geht dich nichts an!»
    Klatsch! Plumps!
    «He, he!» sagte eine würdevolle Stimme. «Was ist denn hier los?»
    «Wally, sag Bert, er soll mich in Ruhe lassen.»
    «Dann soll er nicht so frech zu mir sein. Ich hab ja nur wissen wollen, warum er dasitzt und Gedichte schreibt, wenn er längst schlafen müßte.»
    «Das ist privat», beharrte Rotfuchs. «Wirklich und ehrlich, das ist ganz unheimlich privat.»
    «Kannst du denn den Jungen nicht in Ruhe lassen?» meinte Konstabler Potts in amtlichem Ton. «So einen Krach zu machen! Nachher weckt ihr noch Dad auf, und dann kriegt ihr's beide. Und jetzt marsch zurück ins Bett mit euch, alle beide, sonst muß ich euch wegen Ruhestörung einbuchten. Und du solltest längst schlafen, Joe, und nicht Gedichte schreiben.»
    «Das sind keine Gedichte. Es ist etwas, das mach ich für einen Herrn in der Firma, und der hat gesagt, ich soll keinem was davon verraten.»
    «Also paß mal auf», sagte

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