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Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Titel: Wimsey 11 - Der Glocken Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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natürlich muß er hin, wir dürfen nicht an uns selbst denken. Armer Sir Henry! Wo er doch selbst ein Invalide ist! So ein kalter Morgen, und dann kein Frühstück! Johnson, sagen Sie bitte Miss Hilary, wie ich mit ihr fühle, und fragen Sie Mrs. Gates, ob ich ihr irgendwie helfen kann. Das ist nämlich die Haushälterin, Lord Peter – so eine nette Frau, und die Köchin in Urlaub, das wird einfach zuviel. Ein Unglück kommt eben selten allein. O je, aber Sie müssen völlig verhungert sein. Kommen Sie, lassen Sie sich wieder aufpäppeln. Und Sie schicken bestimmt Bescheid, Johnson, wenn Sie irgendwelche Hilfe brauchen? Ob Sir Henrys Pflegerin sich wohl zurechtfindet? In so einer einsamen Gegend bekommt man so schwer Hilfe. Theodore! Bist du auch schön warm angezogen?«
    Der Pfarrer, der eben mit dem Kommunionkelch in einem Holzkästchen wieder zu ihnen kam, versicherte ihr, daß er wohlverpackt sei. Er wurde von Johnson in das wartende Auto verfrachtet, und sie fuhren in Richtung Dorf davon.
    Dieser unerfreuliche Zwischenfall warf einen düsteren Schatten auf den Frühstückstisch, doch Wimsey, der den Hunger bis unter die Arme fühlte und sich vorkam wie ein leerer Mantelsack, war nur zu froh, seinen Kaffee und Speck mit Ei in Ruhe genießen zu können. Während acht Kieferpaare selbstvergessen kauten, verteilte Mrs. Venables geistesabwesend die Speisen und mußte zwischen ihren gastlichen Aufforderungen, es sich schmecken zu lassen, immer wieder Ausrufe des Mitgefühls für die Thorpes und der Sorge um das Wohlergehen ihres Gatten einstreuen.
    »Und was die Thorpes nicht alles schon für Kummer erlebt haben«, meinte sie. »Diese ganze schreckliche Geschichte mit dem alten Sir Charles und dem verlorenen Halsband und diesem armen Mädchen und so weiter, obwohl es ja ein Segen war, daß der Mann gestorben ist, nachdem er auch noch einen Wärter erschlagen hatte und das alles, aber damals hat die Familie doch sehr darunter gelitten. Hezekiah, wie schmeckt's? Noch ein Scheibchen Speck? Mr. Donnington? Hinkins, reichen Sie Mr. Godfrey den gekochten Schinken. Und Sir Henry hat sich natürlich vom Krieg nie wieder richtig erholt, der arme Mann. Kriegst du da unten genug zu essen, Wally? Hoffentlich bleibt mein Mann nicht zu lange aus, so ohne Frühstück. Noch ein Schlückchen Kaffee, Lord Peter?«
    Wimsey nahm dankend an und erkundigte sich, was es denn mit dem alten Sir Charles und dem Halsband auf sich habe.
    »Ach ja, das können Sie natürlich nicht wissen. Wie dumm von mir! Wenn man hier so abgeschieden lebt, hält man die kleinen Dorfereignisse immer gleich für weltbedeutend. Es ist eine ziemlich lange Geschichte, und ich hätte gar nicht erst davon angefangen« – hier senkte die gute Frau die Stimme –, »wenn William Thoday hiergewesen wäre. Ich erzähle sie Ihnen nach dem Frühstück. Oder fragen Sie Hinkins. Er weiß alles darüber. Wie mag es William Thoday nur heute gehen? Hat einer was gehört?«
    »Ich hab das Gefühl, es geht ihm furchtbar dreckig, Madam«, beantwortete Mr. Donnington die Frage, als sei sie an ihn gerichtet gewesen. »Ich hab nach dem Gottesdienst meine Frau getroffen, und die sagt, sie hat von Joe Mullins gehört, daß er die ganze Nacht schrecklich phantasiert hat, und sie haben ihn kaum im Bett halten können, weil er immer aufstehen und läuten kommen wollte.«
    »Ach je! Welch ein Glück für Mary, daß sie gerade James im Haus haben.«
    »Das kann man wohl sagen«, pflichtete Mr. Donnington ihr bei. »So ein Seemann im Haus ist schon praktisch. In ein, zwei Tagen ist allerdings sein Urlaub um, aber bis dahin sind sie ja hoffentlich über das Schlimmste weg.«
    Mrs. Venables gab mitfühlende Laute von sich.
    »Ja, ja«, ließ Hezekiah sich vernehmen. »Ist schon 'ne scheußliche Sache, diese Grippe. Und so furchtbar oft holt sie gerade die Jungen und Starken und läßt die Alten übrig. Manchmal glaub ich, ein alter Esel wie ich ist ihr zu zäh.«
    »Das will ich aber auch hoffen, Hezekiah«, sagte Mrs. Venables. »Ach Gott, da schlägt's schon zehn, und mein Mann ist noch immer nicht zurück. Na ja, man kann wohl nicht erwarten – halt, da kommt ja der Wagen! Wally, würdest du bitte mal die Glocke da läuten? Wir brauchen frische Eier und Speck für den Herrn Pfarrer, Emily. Und den Kaffee nimmst du auch besser mit hinaus und wärmst ihn auf.«
    Emily trug die Kaffeekanne hinaus, war aber Sekunden später wieder da.
    »Verzeihung, Madam, aber der Herr Pfarrer läßt sagen,

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