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Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Titel: Wimsey 11 - Der Glocken Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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Schweinefleisch und Grüngemüse, und seid dankbar, hat der Pfarrer gesagt. Und Potty ist nachts noch mal rausgeschlichen, um dankbar zu sein. Da muß man in die Kirche gehen, um richtig dankbar zu sein, nicht wahr, Sir? Und die Kirchentür war auf. Da ist Potty leise reingeschlichen, nicht? Und in der Sakristei war Licht. Potty hat Angst gehabt. Da hängen so Sachen in der Sakristei. Uh! Und dann hat Potty sich hinter dem ollen Batty Thomas versteckt, und dann ist Will Thoday gekommen, und Potty hat gehört, wie sie in der Sakristei geredet haben. ›Geld‹, hat Will gesagt. Geld ist was ganz Schlechtes. Und dann hat Will Thoday losgebrüllt – und hat einen Strick aus der Truhe geholt und – ah! Potty hat Angst gekriegt! Potty hat gedacht, er will ihn aufhängen. Potty will nicht sehen, wenn einer aufgehängt wird. Da ist Potty weggelaufen. Und dann hat Potty durchs Fenster geguckt in die Sakristei, und da ist der Mann mit dem schwarzen Bart auf dem Boden gewesen, und Will steht davor mit dem Strick. O je, o je! Potty mag Stricke nicht. Potty träumt immer von Stricken. Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht – und der eine ist neun. Potty hat ihn da hängen sehen. Oh –!«
    »Ich glaube, du hast das alles nur geträumt«, sagte der Polizeidirektor. »Niemand ist aufgehängt worden, soviel ich weiß.«
    »Hab ihn hängen sehen«, sagte Potty trotzig. »War schrecklich. Aber hör du nur nicht drauf. War nur so'n Traum vom armen Potty.« Seine Miene veränderte sich. »Laß mich gehen, Mister. Muß meine Schweine füttern.«
    »Um Gottes willen«, sagte Polizeidirektor Blundell. »Und was sollen wir nun damit anfangen, was meinen Sie?«
    Wimsey schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube schon, daß er was gesehen hat – woher sollte er sonst wissen, daß der Strick aus der Truhe fehlt? Aber das mit dem Aufhängen – nein! Das Hängen ist eine fixe Idee bei ihm – ein Erhängungskomplex, oder wie man das nennt. Der Mann ist nicht aufgehängt worden. Was meinen Sie, welchen Montagabend Potty gemeint haben könnte?«
    »Der 6. Januar kann's nicht gewesen sein, oder?« sagte der Polizeidirektor. »Die Leiche wurde am 4. Januar vergraben, soweit wir feststellen konnten. Und der 30. Dezember kann es auch nicht gewesen sein, weil Legros hier erst am 1. Januar aufgekreuzt ist – falls es Legros war, den Sie gesehen haben. Und außerdem kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob er Sonntag oder Montag gemeint hat – mit seinem gekochten Schweinefleisch.«
    »Das kann ich«, sagte Wimsey. »Am Sonntag hat er gekochtes Schweinefleisch und Grüngemüse bekommen, und der Pfarrer hat ihm gesagt, er soll dankbar sein, was er dann auch war. Am Montag hat er Schweinefleisch mit Bohnen bekommen – wahrscheinlich aus der Dose, wie ich die moderne Landfrau einschätze –, und da war er wieder dankbar. Daraufhin ist er in die Kirche gegangen, um am richtigen Ort dankbar zu sein. Das muß irgendwann abends gewesen sein, und in der Sakristei hat Licht gebrannt.«
    »Das ist richtig. Potty wohnt bei einer alten Tante – eine gute Haut, nur nicht sehr intelligent. Abends schleicht Potty sich immer weg. Diese Schwachsinnigen sind oft teuflisch raffiniert. Aber an welchem Abend war's?«
    »An dem Tag, nachdem der Pfarrer über Dankbarkeit gepredigt hat«, sagte Wimsey. »Das sieht nach dem 30. Dezember aus. Warum nicht? Sie wissen doch nicht, ob Legros nicht doch vor dem 1. Januar hier angekommen ist. Am 1. Januar ist Cranton gekommen.«
    »Ich dachte, wir hätten Cranton gestrichen und Will Thoday an seine Stelle gesetzt«, begehrte Blundell auf.
    »Wer war's denn dann, den ich an der Straße hinter der Brücke getroffen habe?«
    »Das muß Legros gewesen sein.«
    »Könnte – aber ich glaube immer noch, daß es Cranton war, oder sein Zwillingsbruder. Wenn ich aber am 1. Januar Legros getroffen hätte, könnte Will Thoday ihn nicht am 30. Dezember aufgehängt haben. Außerdem wurde er gar nicht aufgehängt. Und«, fügte Wimsey triumphierend hinzu, »wir wissen doch nicht einmal, wie er überhaupt gestorben ist.«
    Der Polizeidirektor stöhnte auf.
    »Ich sage, wir werden Cranton finden müssen, so oder so. Und was den 30. Dezember betrifft, woher wollen Sie das überhaupt so genau wissen?«
    »Ich werde den Pfarrer mal fragen, an welchem Tag er über Dankbarkeit gepredigt hat. Oder Mrs. Venables. Die wird es eher wissen.«
    »Und ich sollte Will Thoday noch einmal aufsuchen. Nicht daß ich Potty ein einzigs Wort glaube. Und

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