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Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Titel: Wimsey 11 - Der Glocken Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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Monsieur Delavigne von der Sûreté hat mich darüber aufgeklärt, daß Sie den Ruf eines Gourmets genießen, und darum spreche ich die Einladung mit leichtem Herzklopfen aus, aber es würde Madame Rozier und mir eine unerhörte Freude machen, wenn Sie ihr die Ehre erwiesen, Ihre Bekanntschaft machen zu dürfen.«
    »Monsieur«, sagte Lord Peter, »ich bin Ihnen beiden unendlich zu Dank verpflichtet.«

Siebter Teil
Das gewöhnliche Jagen
    Zuerst Lucus Mortis; dann Terra Tenebrosa; als nächstes Tartarus; danach Terra Oblivionis; dann Erebos; dann Barathrum; dann Gehenna; und schließlich Stagnum Ignis.
    Sheridan LeFanu: WYLDER'S HAND
    »Nun«, sagte Polizeidirektor Blundell, »wenn das so ist, müssen wir Cranton finden. Aber mir kommt es schon komisch vor. Nach allem, was ich höre, würde ich Cranton nie als den Mann für so etwas angesehen haben. Er hat noch nie in dem Verdacht gestanden, jemanden umgebracht zu haben, und sieht mir auch nicht aus wie ein Mörder. Wie Sie wissen, Mylord, ist es eine ausgesprochene Seltenheit, daß ein raffinierter Dieb seiner Art so völlig sein Metier verläßt und gewalttätig wird. Ich meine, für gewöhnlich steckt das nicht in ihnen drin, wenn Sie mich verstehen. Gewiß, er ist vor Gericht auf Deacon losgegangen, aber das war eigentlich nur – ein Balgerei, so könnte man es nennen, und ich glaube nicht einmal, daß er böse Absichten hatte. Nehmen wir mal an, der andere hat Cranton umgebracht? Er könnte die Kleider mit ihm gewechselt haben, um die Identifizierung zu erschweren.«
    »Könnte er. Aber was ist mit der alten Narbe auf dem Kopf? Sie legt doch nahe, daß der Tote dieser sogenannte Jean Legros war. Es sei denn, Cranton hatte auch so eine.«
    »Bis letzten September hatte er keine«, sagte der Polizeidirektor bedächtig. »Nein, ich glaube, Sie haben recht, so geht die Geschichte nicht auf. Auch die Körpermaße weichen ein wenig ab – obwohl sich das natürlich schwer sagen läßt, wenn man einen Lebenden mit einer vier Monate alten Leiche vergleicht. Und dem Toten waren so viele Zähne ausgeschlagen und zerbrochen, daß sie uns auch nicht weitergebracht haben. Nein, wir müssen Cranton finden. Wenn er lebt, hält er sich sehr gut versteckt. Das sieht so aus, als ob er etwas ziemlich Schlimmes angestellt hätte – das kann ich Ihnen sagen.«
    Die Unterredung fand auf dem Friedhof statt, wo Mr. Blundell eine strapaziöse Suche nach nicht näher bezeichneten Spuren angestellt hatte. Der Polizeidirektor köpfte gedankenverloren eine Brennessel und führt fort:
    »Dann kommt als nächstes Will Thoday. Ich werde nicht schlau aus ihm. Möchte wetten, daß er etwas weiß – aber was kann er überhaupt wissen? Fest steht, wie nur irgend etwas feststehen kann, daß er krank im Bett lag, als sich das alles ereignete. Dabei bleibt er auch und sagt, er weiß nichts. Was fängt man mit einem Menschen an, der sagt, er weiß nichts? Eben nichts. Und seine Frau hätte einen ausgewachsenen Mann bestimmt nicht fesseln und begraben können. Sie gehört nicht zu der stämmigen Sorte. Und die Kinder habe ich mir vorgeknöpft. Es ging mir gegen den Strich, aber ich hab's trotzdem getan. Und sie sagen, beide Eltern seien die ganze Nacht im Haus gewesen. Es gibt nur noch einen Menschen, der etwas wissen könnte, und das ist James Thoday. Sehen Sie, Mylord, da ist doch etwas komisch. James Thoday verläßt am 4. Januar frühmorgens Fenchurch St. Paul, um auf sein Schiff zurückzukehren. Man hat ihn wegfahren sehen – der Stationsvorsteher erinnert sich genau. Aber er ist an dem Tag nicht in Hull eingetroffen. Ich hab mich bei Lampson & Blake erkundigt, und die sagen, sie hätten ein Telegramm von ihm bekommen, daß er nicht rechtzeitig zurückkommen könne, sondern am Sonntag abend eintreffen werde – was er dann auch ist. Hat etwas erzählt von ›plötzlich krank geworden‹ – und sie sagen, er habe bei seiner Ankunft wirklich krank ausgesehen. Ich habe sie gebeten, sich so schnell wie möglich mit ihm in Verbindung zu setzen.«
    »Wo wurde das Telegramm aufgegeben?«
    »In London. Von einem Postamt in der Nähe der Liverpool Street. Etwa um die Zeit, als der Zug, den James Thoday in Dykesey genommen hat, dort angekommen sein muß. Sieht so aus, als ob er unterwegs krank geworden sei.«
    »Er könnte die Grippe von seinem Bruder gefangen haben.«
    »Vielleicht. Trotzdem war er am nächsten Tag wieder gesund genug, um in See zu stechen, und das sieht doch komisch aus, finden Sie

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