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Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Titel: Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers & Jill Paton Walsh
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sehen prima aus», sagte er.
    «Schön. Archie, bevor Sie gehen, gibt es da noch etwas, was ich Sie fragen möchte. Soviel ich weiß, haben Sie Wendy Percival gekannt?»
    «Ich hab gewusst, dass Sie davon anfangen. Da hätten Sie kein Regal bei mir bestellen brauchen, um das anzusprechen. Ich hätt's Ihnen auch so gesagt.» «Regale brauchen wir sowieso. Wie gut kannten Sie sie?»
    «Nicht gut genug», sagte er bitter. «Nicht gut genug, um zu wissen, wann sie mich veräppelt hat und wann's ihr ernst war.»
    «Wann ihr was ernst war?»
    «Ach, Sie wissen schon.» Er zuckte die Schultern. «Sie tat so, als wär man der Größte für sie, und dann kriegt man raus, dass sie einem anderen denselben Honig um den Bart schmiert. Ich und Jake sind fast aufeinander losgegangen, und wir sind schon ewig Freunde. Jake hatte schon die Anzahlung für einen Ring gemacht. So schlimm ist es gekommen.» «Sie waren wohl beide sehr wütend?», fragte Harriet leise.
    «Weniger wütend als unglücklich. Ich hab sie nicht umgebracht, Lady, und Sie können es selber bezeugen, dass ich's nicht gewesen bin, weil ich mit meiner Mutter unten im Keller war, und da haben Sie mich gesehen. Und als es rausging, bin ich ganz hinten gewesen, und Sie hatten sie schon gefunden, eh ich noch oben war. Aber ganz egal, wo ich war, ich hätte ihr nichts antun können, und wenn mein eigenes Leben davon abgehangen hätte.»
    Der Ton in seiner Stimme machte Harriet unmissverständlich etwas klar. Der arme Mann hatte Wendy wirklich geliebt. Wie töricht das auch gewesen sein mochte.
    «Schon gut, Archie. Aber Sie verstehen doch, dass man diese Fragen stellen muss.»
    «O bitte, fragen Sie nur überall rum, bis Sie den finden, der's getan hat», sagte Archie. «Da bin ich ganz dafür. Aber das sage ich Ihnen, sperren Sie ihn bloß gut weg, wenn Sie ihn haben. Lassen Sie mich nicht den Namen wissen, denn wenn ich ihn in die Finger kriege, kommt er nicht mehr bis zum Galgen – Gott ist mein Zeuge, den bring ich mit meinen eigenen Händen um und steh dafür gerade!»
    «Und das Schreckliche ist», schrieb Harriet am Abend Peter, «dass ich ihm das auch abnehme.»

    Jake Datchett aufzusuchen war die nächste Etappe. Harriet traf ihn zusammen mit seinem Vater in der Scheune an, wo sie die Vorräte an Viehfutter überprüften.
    Jake erwies sich nicht als freundlich. Er war ein schlaksiger junger Mann mit feuerrotem Haarschopf. «Ich rede nicht mit Ihnen!», rief er, als sie fragte, wie gut er Wendy gekannt habe. «Warum sollte ich? Wenn dieser Superintendent Kirk was von mir wissen will, kann er selber herkommen und mich fragen, statt dass er mir seine feinen Freundinnen schickt. Sie sind noch nicht mal Polizistin. Hauen Sie ab!» Datchett senior sagte: «Es hat ihn sehr mitgenommen, da wird er wütend. Jeder fragt ihn nach dem gottverdammten Mädchen, und er kann nicht mal in Ruhe einen trinken oder auch nur einen Abend nicht dran denken.» An seinen Sohn gewandt, sagte er: «Nimm doch Verstand an, Junge. Du hast nichts damit zu tun, und je schneller das jeder merkt, desto besser. Jetzt erzähl der Dame, was sie wissen will.» In Jakes verdrießliches Schweigen hinein sagte Harriet: «Ich fasse mich kurz. Wissen Sie, wo Wendy am Abend ihres Todes war? Vor der Entwarnung?» «Nein. Sie hatte mir einen Tanz versprochen. Zwei, um's Archie Lugg zu zeigen. Und dann ist sie gar nicht aufgekreuzt. Ich hätte sie umbringen können!» «Als deine Frau hätte sie dich erst recht nach ihrer Pfeife tanzen lassen», bemerkte Roger Datchett. «Sie dachten trotzdem noch, dass sie Sie heiraten würde?», nahm Harriet den Faden auf.
    «Was würden Sie denn denken?», erwiderte Jake. «Da geht eine mit Ihnen spazieren, kriecht ins Heu mit Ihnen, lässt sich von Ihnen küssen und sich ein bisschen anfassen … Ein Mädchen vom Dorf geht ja vielleicht auch gern aufs Ganze, aber dann will sie Ernst machen. Sonst war sie nämlich Thema von hier bis nach Broxford rauf. Die Mutter würd ihr ganz schön was erzählen. Ich hab halt nicht gedacht, dass sie ein Flittchen ist. Hab gemeint, der Archie lügt, wenn er sagt, dass sie's mit ihm genauso gemacht hat, da hab ich ihm eine verpasst.»
    «Um mal auf dem Punkt zu kommen», sagte Roger Datchett, «jeder stellt Fragen nach Archie und Jake, und dabei kann es keiner von beiden gewesen sein, und zwar wegen dem verfluchten Luftalarm. Dem Himmel sei Dank dafür, sag ich. Damals habe ich gemeint, was für ein Quatsch, dass wir uns für nichts und

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