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Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Titel: Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers & Jill Paton Walsh
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besser.»
    Sam Bateson, zu diesem Schluss kam Harriet, als sie bei einem Becher Ovomaltine vor dem verglimmenden Kaminfeuer im Wohnzimmer saß und den vergangenen Tag noch einmal an sich vorüberziehen ließ, Sam Bateson war ein vernünftiger Junge mit einem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein. Es wäre nicht zu Charlies Nachteil, wenn er mit ihm spielte. Warum noch hatte sie da Befürchtungen gehabt? Sie konnte sich nicht mehr entsinnen. Und sie schob den Gedanken beiseite, um sich anderen Dingen zuzuwenden.

Sieben

    Oft habe ich das Mystische bei Pythagoras bewundert und die geheime Magie der Zahlen.
    Sir Thomas Browne, Religio Medici, 1643

    Harriet kam gegen Mittag nach Hause, und als sie in den Salon trat, fand sie einen wartenden Gast vor. Einen in Nadelstreifen, einen wohlgenährten, einen, der so offiziell aussah, dass Schlimmes zu befürchten war. Sie blieb auf der Stelle stehen, hielt mitten in der Bewegung, den linken Handschuh abzuziehen, inne. Angst ließ ihr Herz schneller schlagen und schnürte ihr die Kehle zu. «Peter?», fragte sie.
    «Ja», kam die Antwort. «Regen Sie sich nicht auf.» Sie fühlte eine merkwürdige Empfindung auf den Wangen, das musste die Farbe sein, wie sie aus ihnen wich, und da sie es spürte, musste es für jeden sichtbar sein.
    «Sie setzen sich besser, Lady Peter», sprach der Fremde. «Möchten Sie ein Glas Wasser? Kann ich nach jemandem läuten?»
    Sie setzte sich hin. «Verzeihung», sagte sie, «aber wer sind Sie?»
    «Nennen Sie mich Bungo.» Der alberne Name kam ihr entfernt bekannt vor, aber sie wusste ihn nirgends hinzutun.
    «Bringen Sie Nachricht von Peter?»
    «Womöglich ja. Wir können seinen Code nicht brechen.»
    «Bitte was? »
    «Entschuldigen Sie. Wir haben eine verschlüsselte Nachricht von ihm erhalten, die unsere Leute nicht dechiffrieren können. Das weiß er auch. Es gibt fünf Wörter in Klarschrift: ‹Donne›, und dann – nur Harriet.» «Was meint er damit?», fragte sie.
    «Aller Wahrscheinlichkeit nach, dass Sie als Einzige auf die Grundlage seiner Verschlüsselung kommen. Bisher haben wir John Donnes Lieder und Gedichte benutzt, einmal quer durch.» «Sehr nahe liegend», befand Harriet.
    «Zu dem Schluss muss wohl jemand anders auch gekommen sein. Daher – oder weiß der Himmel, warum – hat Peter auf etwas anderes zurückgegriffen, und wir wissen nicht, auf was. Aber er geht offenbar davon aus, dass Sie es wissen. Darf ich fragen, wie viel Sie von Informationsverschlüsselung verstehen, Lady Peter?»
    «Kaum etwas. Ich hatte einmal mit einem Kriminalfall zu tun, wo ein Brief dechiffriert werden musste. Irgendwie ging das mit einem Schlüsselwort und einer Matrix.»
    «Matrizen kann man auf verschiedene Arten einsetzen», sagte er. «Das, wovon Sie da sprechen, klingt nach der Playfair-Chiffre. Aber hier geht es um eine andere Methode – einen Buchcode. Ich erkläre Ihnen gern, wie so etwas funktioniert.»
    «Ist Peter in Gefahr?», fragte sie. «Hilft ihm das?»
    «Die Fragen kann ich Ihnen nicht beantworten. Ich kann nur sagen, vielleicht, eventuell.»
    «Dann muss ich wohl all meinen Verstand zusammennehmen.»
    «Gut so», sagte Bungo. «Also, bei vielen Kryptosystemen liegt die Schwachstelle darin, dass der Schlüssel einmal übermittelt werden muss. Oder, schlimmer noch, der Agent schleppt den Schlüssel mit sich herum. Ich muss Ihnen wohl kaum erläutern, welche Gefahren das in sich birgt. Wenn Sie hingegen einen Text als Schlüssel vereinbart haben, kann der Agent ihn auswendig lernen, und selbst wenn er auffliegt, hat die andere Seite nichts in der Hand.»
    «Verstehe. Aber wie kann ein Buch als Schlüssel fungieren?»
    «Zunächst nummerieren Sie die Wörter im Schlüsseltext von oben bis unten durch – eine gewisse Länge müssen Sie schon veranschlagen, aber auch mit umfänglicheren werden Sie bei manchen Buchstaben, Q und X zum Beispiel, Ihre Probleme haben. Dann können Sie die Zahl, die Sie einem Wort zugewiesen haben, als Stellvertreter für den Anfangsbuchstaben verwenden. Oder, wenn Sie wollen, auch für einen anderen Buchstaben – den dritten, den letzten, wie's beliebt. Im Ganzen ein ziemlich widerstandsfähiger Code, weil Sie für fast jeden Buchstaben im Alphabet mehrere verschiedene Zahlen benutzen können, sodass ein Entschlüsselungsversuch über die Häufigkeitsauswertung wenig erfolgreich ist.»
    «Das müssen Sie mir genauer erklären. Was heißt Häufigkeitsauswertung?»
    «Die andere Seite könnte

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