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Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Titel: Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers & Jill Paton Walsh
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Es war nicht anders, als Bredon zu Bett zu bringen, nur war Bunter etwas größer. Ebenso wie der kleine Junge bisweilen schlief auch der ausgewachsene Mann jetzt während des gesamten Vorgangs im Stehen. Zum Abschluss schob sie ihn auf das Bett, wusch ihm mit einem Schwamm Gesicht und Hände und zog die Tagesdecke über ihn. Sie hätte ihm Löffel um Löffel von dem Porridge eingeflößt, wenn er nicht so fest geschlafen hätte. So schlang sie den Brei selbst gierig herunter, fand in einem der anderen Zimmer eine nackte Matratze für sich und fiel sofort in einen tiefen Schlaf.
    Die Entwarnung weckte sie. Morgenlicht strömte durch das vorhanglose Fenster in den kleinen Raum und beleuchtete die schräge Decke über ihr rosa. Sie schaute auf ihre Uhr. Es war fünf. Nach der Nacht in Kleidern fühlte sie sich jetzt selbst schmuddelig. Durch die offene Tür sah sie, dass Bunter im Schlafzimmer noch fest schlief. Sie ging in die Küche hinunter, um unauffällig in ihr eigenes eingemottetes Haus zurückzukehren. Dort nahm sie den Telefonhörer ab, schon halb in der Erwartung, dass der Anschluss wie so viele Annehmlichkeiten des täglichen Lebens stillgelegt war, aber die Vermittlung meldete sich. Harriet ließ sich mit Mrs. Bunter verbinden und weckte sie mit der guten Nachricht. Hope war überglücklich und wollte gleich kommen. Harriet machte noch einen zweiten Anruf bei Mrs. Trapp in Talboys, um ihr zu erklären, warum sie am Vorabend nicht zurückgekehrt war, und so alle Besorgnisse zu zerstreuen.
    Dann überlegte sie, ob sie das Wasser anstellen und das Gas in ihrem eigenen Haus aufdrehen sollte, und kam zu dem Schluss, dass der Aufwand einfach zu groß wäre. Wenn sie andererseits zu Bunter hinüberginge, würde sie ihn womöglich früher aufwecken, als die Natur es täte, was sehr unhöflich war, oder sie wäre das fünfte Rad am Wagen, wenn seine Frau ankäme, was wiederum taktlos war. Um sich so, wie sie war, auf den Heimweg zu machen, fühlte sie sich viel zu ungepflegt und hungrig. Da kamen ihr die Vorrechte in den Sinn, die ihr der Reichtum gewährte – sie hatte sich nie ganz daran gewöhnt –, und sie begab sich zum Baden und zum Frühstück ins Ritz. Als sie um neun Uhr an den Audley Square zurückkehrte, um das Einkaufsnetz mit den Büchern abzuholen und dann zur Liverpool Street zu fahren, wo sie den Zug nach Hause besteigen wollte, wurde sie mit einem erstaunlichen Anblick konfrontiert: Der alte Bunter war wiedererstanden, makellos ausstaffiert, geschrubbt, rasiert und gekämmt. Er hatte ganz offensichtlich auf der Lauer gelegen, um sie ja nicht zu verpassen.
    «Guten Morgen, Mylady», sagte das Gespenst. «Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen?»
    «Danke, Bunter, durchaus, wenn auch weniger tief als Sie.» War da der Hauch eines Errötens über das unerschütterliche Antlitz Bunters gehuscht? Mit einem schmerzlichen Gefühl der Zuneigung für ihn wurde sie gewahr, dass sein Äußeres, obwohl inzwischen geschniegelt und gestriegelt, ausgezehrt und erschöpft wirkte; er war älter geworden.
    «Es tut mir sehr Leid, Mylady, dass ich mich gestern Abend einer Indiskretion schuldig gemacht habe, von der ich hoffe, dass Sie so freundlich sein werden, darüber hinwegzusehen, ja sie unter den gegebenen Umständen sogar aus Ihrem Gedächtnis zu verbannen.» Der Hauch eines Errötens musste nun über ihr eigenes Gesicht gehuscht sein. Während sie noch nach Worten suchte, fügte er hinzu: «Ich glaube, als Sie so freundlich waren, mich zu fragen, wann ich das letzte Mal gegessen hätte, bestand meine Antwort nicht in der Angabe der Uhrzeit der betreffenden Mahlzeit, sondern des Ortes, an dem sie eingenommen wurde. Es handelte sich dabei streng genommen um geheime Informationen.»
    «Oh, selbstverständlich, Bunter. Ich habe es schon vergessen. Von mir erfährt niemand ein Wort. Die ganze Familie hat sich mit dem Gedanken getröstet, dass Sie bei Lord Peter waren. Sie haben den Ruf weg, ihn aus jeder Patsche herausholen zu können.» «Danke, Mylady. Der damalige Krieg war anderer Natur. Im jetzigen wird weniger im Matsch gewühlt, stattdessen muss man mit allen Wassern gewaschen sein.»
    «Ich darf Sie vermutlich nicht nach den Umständen fragen, unter denen Sie und Lord Peter sich getrennt haben?»
    «Besser nicht, Mylady. Aber ich möchte Ihnen versichern, dass ich ihn nur auf einen Befehl von ihm hin verlassen habe, dem ich lieber nicht Folge geleistet hätte.» «Das glaube ich Ihnen gern.»
    «Es gab zwei

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