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Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Titel: Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers & Jill Paton Walsh
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ihn bald wieder im Haushalt haben werden.»
    «Ach, das wird wohl noch dauern, Mrs. Trapp. In diesen Zeiten möchte er sicher bei seiner eigenen Familie sein.»
    «Er muss sich seinen Lebensunterhalt verdienen so wie die meisten von uns», hielt sie dagegen. Überrascht blickte Harriet zu Mrs. Trapp auf, aber sie schien es nicht als Spitze gemeint zu haben, es war lediglich die Feststellung einer Tatsache. «Denken Sie an meine Worte, Mylady, er wird einen Weg finden, so bald wie möglich wieder in Lord Peters Diensten zu stehen.» «Ja, was Lord Peter betrifft …»
    «Haben Sie Vertrauen, Mylady. Es kann einem Menschen nicht gut tun, sich so große Sorgen zu machen wie Sie.»
    «Ich werde es versuchen.»
    Mrs. Trapp hatte sicherlich Recht. Wie würde es wohl um den Haushalt stehen, wenn Harriet sich der Angst und Mutlosigkeit überließ? Und Ablenkung gab es genug. Sadie hatte ihren freien Tag. Queenie war letzte Woche nach Birmingham gezogen, um in einer Munitionsfabrik die Arbeit aufzunehmen – es täte ihr ja so Leid, Mylady im Stich zu lassen, aber ob sie sie wohl kurzfristig gehen ließe? Selbstverständlich hatte Harriet eingewilligt. Es regnete, und die Kinder trugen auf der Treppe und im Flur Luftschlachten mit ihren Papierflugzeugen aus. Immer wieder kam Charlie und wollte neues Papier haben. Mit ihrem voll gekritzelten Schmierpapier gab er sich nicht zufrieden, für die Flugzeuge brauchte er blütenweiße Bögen.
    «Kannst du dir nicht von deinem Taschengeld einen schönen Block kaufen?», fragte sie ihn leicht verärgert.
    «Hab ich ja, aber er ist schon aufgebraucht», sagte er mit solcher Traurigkeit in der Stimme, dass sie nachgab und ihm einen Stapel frischen Schreibpapiers überließ.
    Dann wandte sie sich wieder ihrer Aufgabe zu. Eine große Zahl Rechnungen war zu begleichen. Harriet wühlte sich beharrlich durch den Papierkram, wobei sie die Tür des Arbeitszimmers für den Fall offen ließ, dass der fröhliche Tumult im Flur in Tränen der Empörung oder des Schmerzes umschlagen sollte. Als Mrs. Trapp erschien, um Superintendent Kirk zu melden, und die Kinder in die Küche scheuchte, wo sie Mensch ärgere dich nicht spielen und beim Backen eines Apfelkuchens helfen sollten, war Harriet erlöst. «Die gerichtliche Untersuchung wird nächsten Dienstag stattfinden, Mylady», wusste Superintendent Kirk zu berichten. «Ich kann sie nicht länger hinausschieben, obwohl wir nicht sonderlich weit gekommen sind. Da dachte ich mir, wir fassen mal zusammen, was wir haben.»
    «Sie brauchen mich wohl nicht als Zeugin?» «Nein, Mylady, die von Ihnen ermittelten Hauptzeugen sollen alle für sich selbst sprechen. Wirklich, Sie waren mir eine große Hilfe.»
    «Ausgeschlossen, ich habe doch gar nichts herausgefunden.»
    «Tja, die Arbeit eines Detektivs ist anscheinend nur im Kriminalroman faszinierend, und nur dort läuft der Bösewicht geradewegs in seine Fänge», erklärte er. «Im wirklichen Leben ist es dann doch nur eine Plackerei – zumindest wenn der Fall nicht glasklar ist. Der Krieg hat den unangenehmen Nebeneffekt, Lady Peter, dass alle infrage Kommenden ein wasserdichtes Alibi haben.»
    «Nun, wer ein wasserdichtes Alibi hat, hat auch das Verbrechen nicht begangen, Mr. Kirk. Auf die Art können Sie mehr Zeit auf diejenigen verschwenden, die sich nicht mehr erinnern, wo sie waren, oder durch die Nacht gelaufen sind, ohne dass jemand sie gesehen hat, oder allein im Bett lagen und schliefen, allerdings nur einen Katzensprung vom Tatort entfernt …»
    «Damit haben Sie natürlich Recht, Lady Peter. Aber selbst wenn wir am Ende alle ausgeschlossen haben, die es nicht waren, wer bleibt dann noch übrig? Sagen Sie mir das.»
    «Ich weiß es auch nicht. Es gäbe da immerhin noch die Theorie vom unbekannten Irren …» Er zuckte viel sagend mit den Schultern.
    «Dann hätten wir noch die Theorie vom Täter, der durch den Lüftungsschacht aus dem Keller der Krone geklettert ist …»
    «Und der wusste durch geheimnisvolle Fügung im Voraus, dass Wendy Percival mutterseelenallein auf der High Street anzutreffen sein würde? Oder war es eine Tat aus einem Impuls heraus, so wie beim unbekannten Irren?»
    «Was es wiederum zu einer Tat des unbekannten Irren machen würde.»
    «Das Problem mit Kriminalromanen ist …», sagte er ernst. «… dass zu einem echten Mörder mehr gehört als nur die Gelegenheit», fiel ihm Harriet ins Wort. «Er hätte die Gelegenheit auch kommen sehen müssen. Das ist mir auch

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