Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
er einen Verband hatte. Doch er sah keinen von ihnen.
Er besuchte die Apotheke und ließ sich noch einmal von der jungen Frau hinter dem Tresen erklären, dass das Mittel sehr stark war und nur im Notfall eingesetzt werden sollte. Er bedankte sich und verließ den kleinen Laden inmitten der Innenstadt. Gerade als er seine Füße wieder in Richtung Bushaltestelle bewegte, verharrte er mitten in der Bewegung. Die Dame mit dem Kinderwagen, die hinter ihm gelaufen war, fluchte und umrundete ihn mit grimmigem Gesicht, doch Collins Augen waren auf das kleine Café auf der anderen Straßenseite gerichtet.
Dort saß ein junger Mann mit roten Haaren und unterhielt sich mit anderen Studenten.
„Der geht auf’s Haus.“
Elijah blickte auf und erkannte Mark, der ihm das Schnapsglas mit dem Wodka neben den Eisbecher gestellt hatte. „Ich trinke nicht, Herr Kellner.“, sagte er nüchtern.
„Ich auch nicht.“, erwiderte Mark und trottete wieder von dannen. Elijah musste sagen, das Tablett stand ihm gut.
Den schönen Samstagnachmittag nutzend, waren die Studenten in die Eisdiele gegangen, in der Mark arbeitete. Die beiden Mädchen waren gerne hier. Und das nicht nur, wenn Mark bediente. Es war eine gemütliche Cafeteria mit Sonnenschirmen und Plätzen auf der Straße und Stühlen aus Rattan. Außerdem gab es hier das beste Eis der Stadt, aber das wussten die wenigsten. Deshalb war der Laden auch nie übermäßig voll.
„Er macht sich Sorgen.“, sagte Mar und sah ihrem Freund hinterher, der die Bestellung des Tisches neben ihnen aufnahm. „Du hast gestern anscheinend heftig reagiert. Außerdem macht er sich Vorwürfe, weil du ganz allein gegen drei Windler kämpfen musstest.“ Man sah ihr an, dass es sie wurmte, gestern so laute Musik gehört und deshalb nichts von dem Vorfall mitbekommen zu haben. Elijah wusste, sie hätte ihm ebenfalls geholfen.
Er stocherte unwillig im Schokoladeneis herum. „Ich habe mir Sorgen um den Jungen gemacht.“, gab er zu. „Ich meine, du hättest sehen sollen, mit welcher Wucht er vor den Pfeiler geknallt ist. Und meine Sorge war ja auch nicht unberechtigt, schließlich hatte er eine Platzwunde.“ Er schob das Glas mit dem Alkohol von sich. „Aber zu trinken, um sich zu beruhigen ist nicht richtig.“
„Wir hätten die Wunde gar nicht bemerkt, hätte Mark uns nicht gesagt, dass wir zum Arzt gehen sollen.“, sagte Sasha. Sie hatte vor sich nur ihren Kaffee stehen. Immer, wenn sie herkam, bestellte sie die heißen Waffeln, die von allen am längsten dauerten. „Er behält wenigstens in diesen Momenten einen klaren Kopf.“
„Na, da danke ich aber.“ Mark stand auf einmal wieder neben ihnen. Er trug ein Glas Wasser und die Waffeln für Sasha. Beides stellte er auf dem Tisch ab. Elijah bemerkte, dass Mark den Puderzucker auf den Waffeln weg gelassen hatte, obwohl Zechi das nicht nochmal gesagt hatte. Mark konnte sich anscheinend gut merken, was Sasha mochte und was nicht. Und das Feuer beneidete ihn darum. Er selbst hatte sich schon so oft versucht zu erinnern, ob Margarete Schokolade oder Vanille lieber hatte. Zwecklos. Mark schob den Teller und das Glas zu Sasha. Dann zog er sich einen Stuhl vom Nebentisch heran und setzte sich zu ihnen.
„Seid ihr schon beim Thema?“, wollte er wissen und strich die Schürze des Hauses glatt.
Elijah schüttelte den Kopf. Dann deutete er zur Tür das Cafés, hinter der die Eistheke zu sehen war. „Musst du nicht weiterarbeiten?“, fragte er laut und vernehmlich.
„Bemühe dich nicht.“, grinste Mark gelassen. „Ich habe jetzt Pause.“ Er stahl sich von Elijahs Untertasse den Keks, der immer zum Kaffee mitgereicht wurde und knabberte daran herum. „Also, habt ihr schon über den Jungen gesprochen? Ich meine, außer, dass Elijah ihm gestern das Leben gerettet hat?“
Mar schüttelte den Kopf. „Wir müssen darüber diskutieren, was wir tun, wenn er uns wieder anspricht.“
Elijah schob sich Eis in den Mund, um nicht antworten zu müssen. Es war ein heikles Thema, das sie an diesem schönen Tag zu besprechen hatten. Und doch mussten sie eine Entscheidung treffen.
„El sagte doch gestern, Collin sei das Element Wind.“, begann Mark, die Sachlage zu ordnen. „Die Frage ist, brauchen wir ein weiteres Element Wind in unserer Gruppe?“
„Ich glaube nicht, dass dies unsere Frage ist.“, widersprach ihm Margarete. „Je mehr Kämpfer wir sind, umso mehr Chancen haben wir, die Windler zu besiegen. Oder zumindest sie daran zu
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