Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
nicht.“ Elijah klopfte mit dem Fingerknöchel auf das Regal. „Das fällt ja bei dem kleinsten Huster zusammen.“ Die Dame hinter dem Tresen warf ihm einen bösen Blick zu.
Mark erhob sich aus der Hocke und stieß fast mit Collin zusammen, der sich vorgebeugt hatte. „Aber etwas besseres werden wir für diesen Preis nicht bekommen.“ meinte er. „Außerdem musst du ja nicht husten.“
„Ich kenne diese Halle gar nicht.“, warf Collin ein, der sich unauffällig umsah. In der kleinen ehemaligen Sporthalle gab es nun Möbel zu billigen Preisen zu kaufen. Sie waren zum Teil Ausstellungsstücke aus großen Möbelhäusern und zum Teil aus zweiter Hand. Diese Halle war die erste Anlaufstelle für Studierende, die billige Möbel für ihre Wohnung suchten. Dementsprechend voll war die Halle. Man konnte kaum einen Fuß vor den anderen setzen ohne einem anderen Käufer auf die Zehen zu treten oder irgendein Möbelstück umzuwerfen.
„Merk sie dir besser.“, zwinkerte Elijah dem Jungen zu. „Bald schon wirst auch du hierher kommen müssen.“
„Hier gibt es eigentlich immer gute Sachen.“ Mark strich über einen Schreibtisch. Er war gebraucht, sah aber noch sehr gut aus. Eine kleine Scharte wies er auf, aber er sah großzügig darüber hinweg. „Ich denke, ich werde den Tisch hier nehmen. Er passt gut in mein Zimmer. Wenn ich die Tücher höher hänge, kann ich ihn sogar dorthin stellen, wo der alte auch gestanden hat.“ Er wandte sich um und sah, dass seine Freunde schon lange nicht mehr zuhörten. Sie waren bereits weitergegangen. „Danke für eure Zustimmung.“, murrte er, dann bat er die Dame, die hier die Bestellungen annahm, den Schreibtisch für ihn zu reservieren.
Elijah fand schließlich auch ein Bücherregal, das seinen Vorstellungen entsprach. Es war gut, stabil und in hellem Holz. Er schaffte es sogar, den Preis noch herunter zu handeln. Sein Charme wirkte bei der Dame sehr gut, obwohl sie vorhin noch gehört hatte, dass er abwertend über so manches Regal gesprochen hatte. Doch Elijahs Lächeln konnte wohl kein weibliches Wesen widerstehen. Das hatte Mark schon zu oft erlebt. Und er bewunderte El für sein Talent, Frauen derart von sich zu überzeugen.
„Wunderbar.“ Sie schafften die Möbel in den kleinen Transporter. Fast wäre der Schreibtisch auf die Straße gefallen, doch ein beherztes Zupacken vonseiten Lines konnte das Schlimmste verhindern. El klatschte sich die Hände aus. „Das wäre geschafft. Dann müssen wir jetzt nur noch ins Krankenhaus bevor es heimgeht.“
„Ins Krankenhaus?“ Mark zog sich auf den Beifahrersitz. „Wieso das denn? Willst du jemanden besuchen?“
„Das nicht.“ Das Feuer klopfte sich die Jacke ab und tastete in die Hosentaschen. „Aber ich mus zur Nachuntersuchung. Wo zum Teufel ist denn nur der Autoschlüssel?“ Er grinste, als Line ihm den Schlüssel mit dem Affen daran vor die Nase hielt. „Wenn ich euch nicht hätte, würde ich einfach alles verlieren, was mir nicht angewachsen ist.“, lachte er, nahm den Schlüssel und fuhr los.
Mark wartete bis sie die Ausfahrt in Richtung Krankenhaus passiert hatten. Dann wandte er sich an seinen Freund und zog die Augenbrauen zusammen.
„Nachuntersuchung? Zu was denn?“
„Wegen der Vergiftung.“ Elijah kramte aus dem Handschuhfach bei Marks Knien ein Schreiben heraus und reichte es ihm. „Sie schreiben, dass sie mich noch einmal untersuchen wollen.“
Der Student mit den dunklen Haaren überflog die Zeilen des Krankenhauses, in denen stand, dass sie El nach einigen Wochen noch einmal untersuchen wollten, um sicherzugehen, dass das Gift aus seinem Körper vollständig verbannt war. Er schnaubte, als er die Grußformel las. „Die wollen das sicher nicht deiner Gesundheit zuliebe.“, sagte er.
„Wieso denn nicht?“ Collin schob seinen Kopf zwischen die beiden Sitze vor sich. „Ich meine, das sind Ärzte. Wieso sollten sie nicht wollen, dass Elijah wieder ganz gesund wird?“
„Weil es Ärzte sind.“, gab Mark knapp zurück. „Die wollen lediglich sichergehen, dass er keine Krankheit aus dem Ausland eingeschleppt hat. Und ich bin sicher, ich muss dann wieder die Formulare ausfüllen.“
„Immerhin hat das Ganze auch etwas Gutes.“ Elijah riss das Steuer herum und senkte den Kleintransporter formvollendet in eine Parklücke. „Ich kann Freunde besuchen. Nimmst du bitte die Süßigkeiten von hinten mit, Line?“
Sie stiegen aus und liefen auf den Haupteingang des Krankenhauses von
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