Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
fertig zu werden. Aber das musste den Windlern genauso klar sein wie ihm. „Nein.“, sagte er. Seine Bedenken wurden verstärkt, als Zechi ihn am Ärmel packte. „Eine Falle.“, rief sie aus. „Das ist eine Falle.“ Ihr Gespür täuschte sich nie.
Die Frau lachte kreischend. „Gut beobachtet.“, stieß sie aus. Ihr Mantel war klatschnass und klebte an ihrem zarten Körper. „Wenn ihr uns den Zylinder nicht gebt, wird euer kleiner Schoßhund sterben. Er ist in unserer Gewalt.“
Mark nagte an seiner Unterlippe. Er kannte die Geschehnisse der heutigen Nacht. Und außerdem wusste er, wozu sein Vater in der Lage war. Er würde Line umbringen lassen ohne mit der Wimper zu zucken. Und doch lag es nicht in seiner Art, sich den schmierigen Windlern einfach so zu beugen. Collin war inzwischen weiter fort geschritten. Er konnte sich wehren, wenn er bedroht wurde. Und außerdem musste er nur wenige Minuten aushalten. Mark versuchte, seine nicht vorhandene Gelassenheit und seine im Moment verunsicherte Stärke in seine Worte zu legen. „Nein.“, gab er selbstsicher zurück. „Wir geben ihn euch nicht. Verschwindet, dann lassen wir euch noch einmal ziehen. Und sagt meinem Vater, dass ich ihn verachte. Und dass seine Tricks nicht mehr fruchten werden.“
„Du wagst es!“, zischte die Frau. „Du weißt ganz genau, welche Fähigkeiten wir haben. Und das Buch verhindert, dass du in den Kampf einschreiten kannst!“
„Ich pfeife auf das Buch!“, schrie er wütend zurück. „Die Regeln sind egal, seit mein Vater daraus ein Kampf zwischen uns beiden gemacht hat!“ Damit hob er seine Hand und schleuderte ihnen einen Wirbelsturm entgegen. Die Frau lachte auf. Mit einer Handbewegung war der Sturm vorbei. Mark wagte nicht, es mit seinen Augen zu sehen. Wie mächtig mussten die Windler geworden sein?
„Dann stirb!“, schrie sie aus und schleuderte ihrerseits Sturm auf die Studierenden. Sofort reagierte Mar. Sie stellte sich vor Mark und ballte ihre Kraft. Der Sturm krachte gegen eine meterhohe Welle, die auf der Straße zusammensank und den Boden überflutete. Mar grinste als sie die überraschten Mienen sah. Ihr Bannkreis funktionierte wie eh und je.
In einer geschmeidigen Bewegung drehte sich Mark vor sie und holte zu einem gewaltigen Schlag aus. Da sah er, dass der Mann mit dem kantigen Gesicht ihn anstarrte. Noch während er begriff, was der Windler vorhatte, war es bereits geschehen. Mark wurde mitten in der Bewegung gelähmt. Er spürte seinen Körper, spürte seinen Herzschlag. Und doch konnte er sich nicht mehr rühren. Sein Geist wollte das eine und doch rührte sich kein Muskel an ihm.
„Ausschwärmen!“ Elijah, der als einziges Angriffsattribut übrig geblieben war, übernahm die Führung. Sie verteilten sich um Mark und hoben die Hände. Mark sah aus den Augenwinkeln, dass der Windler sich genauso wenig rühren konnte. Um Mark zu bannen, musste er unablässig den Blickkontakt halten und konnte deshalb nicht kämpfen. Also war er die Schwachstelle. In seiner Starre blieb Mark aber nichts weiter übrig, als zu hoffen, dass El das auch wusste.
Und er wusste es. „Zechi!“, rief er, dann stürzte er zu dem Mann. Sasha nahm sich die Frau vor. Ihr Arm wuchs in die Länge und schlug die Windler zu Boden. Fauchend erhob sie sich, nur um dann von einem Schwall Wasser bedeckt zu werden. Mar war neben Zechi und unterstützte sie.
Elijah hatte sich inzwischen zu dem Mann vorgearbeitet. Er stellte sich neben ihn und grinste ihn diabolisch an. Dem Mann wuchsen Schweißperlen auf der Stirn. „Gleich wird dir nicht mehr kalt sein.“, sagte El. Mark konnte es sogar trotz der Entfernung hören. „Das verspreche ich dir.“ Er hob eine Hand und die Flammen darauf tanzten und zischten im fallenden Regen. Doch ehe El etwas tun konnte, hatte der Mann Mark losgelassen und schlug mit der rechten Hand nach dem Feuer. Der Student wurde davon überrascht und hart gegen die Brust getroffen. Er fiel nach hinten auf die Straße. Der Windler lachte und holte weit aus.
Doch er hatte Mark vergessen. Dieser war nach vorn gestürzt und schickte dem Mann einen Sturm. Der Diener Herrn Austens wurde davon getroffen und über die Straße geschleudert. Mit voller Wucht schlug er gegen eine Wand und glitt daran bewusstlos herunter. Er stand nicht wieder auf.
Das Kreischen der Frau drang in ihre Ohren. „Ihr verdammten Kinder!“, schrie sie auf. „Ihr könnt uns nicht aufhalten! Und das werdet ihr begreifen, wenn ihr unsere
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