Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
lachte, war sie wunderschön.
„Das ist wahr. Und ich dachte schon, du würdest dich erschrecken, weil wir alle einen leicht abgedrehten Eindruck machen.“
„Eigentlich...“, hob Collin an und nahm sich ein Tuch, um das Geschirr abzutrocknen. „Eigentlich finde ich euch nicht unheimlicher oder abgedrehter als andere Studierende. Aber ihr braucht wenigstens weder Gras, noch Alkohol, um lustig zu sein. Ihr schafft das von allein.“
Ihr noch lauteres Lachen ging in Madonnas Stimme unter. Mar verstummte und blickte Collin an, während die Sängerin trällerte: „Bye, bye Miss American Pie...“
„Ist das dein Telefon?“, fragte sie verwundert.
Doch Collin schüttelte den Kopf. Er konnte mit Sicherheit sagen, dass Madonna nicht für ihn sang. Dann wanderte sein Blick auf die Anrichte, wo ein Handy lag und leuchtete. „Dort!“, meinte er.
Die Studentin wandte sich um und blickte das Mobiltelefon an. „Das ist Zechis.“, meinte sie. Sie klappte das Telefon auf und hielt es sich ans Ohr. „Sie haben Sasha angerufen.“, meldete sie sich.
Collin betrachtete sie während die Schwarzhaarige der Stimme am Telefon lauschte. Ihre grünen Augen weiteten sich. „Ist das denn sicher?“, wollte sie wissen.
Die Antwort musste erschreckend sein, denn Margarete war so betroffen, dass sie sich erschrocken nieder ließ. „Nein.“, sagte sie leise. „Nein, Zechi ist im Moment nicht zuhause, Frau Prenski.“
Nun endlich wusste auch Collin, wer der Anrufer war. Es war Sashas Mutter.
Mar fasste sich an die Stirn. „Ich kann ihr sagen, sie soll zurückrufen.“, sagte sie. „Es sei denn, Sie wollen...“ Die Stimme am anderen Ende ließ sie nicht ausreden. Collin hörte das blecherne Murmeln. Frau Prenski klang aufgeregt. Schließlich nickte Margarete niedergeschlagen. „Ja, ich werde es ihr sagen. Aber sie wird Sie bestimmt noch einmal anrufen. Vielleicht sollte sie zu Ihnen kommen?“ Wieder klang die Stimme aufgeregt. „Sind Sie sicher?“, fragte Mar ungläubig. „Na gut. Wir werden sie unterstützen. Auf wiederhören.“ Sie klappte das Mobiltelefon zu.
„Was ist denn los?“, wollte Collin wissen, obwohl ihm bewusst war, dass es ihn eigentlich nichts anging.
Noch immer war die Studentin betroffen. „Zechis Großvater.“, sagte sie und legte das Handy auf die Anrichte zurück. „Er hatte gestern einen Unfall. Frau Prenski war die ganze Nacht im Krankenhaus. Sie mussten ihn ins Koma legen.“
„Was?“ Entgeistert starrte er Mar an. Obwohl er weder ihren Großvater, noch Sasha gut kannte, spürte er Mitgefühl. „In so ein künstliches Koma? Was ist denn passiert?“ Margarete strich sich die Haare zurück und schob die Spange darin fester. „Er wollte eine Straße überqueren, als ein Linienbus ihn streifte. Er wurde mehrere Meter mit geschliffen ehe der Fahrer etwas davon mitbekam.“
Collin spürte, dass ihn eine Art Beklemmung erfüllte. Es hörte sich schrecklich an. Und obwohl er nicht beteiligt war, spürte er Unbehagen. „Das ist ja grauenvoll.“, sagte er leise.
Mar brauchte eine lange Zeit ehe sie sich wieder gefasst hatte. „Aber im Moment ist er stabil.“, sagte sie und Hoffnung keimte in ihr auf. „Ihre Mutter wollte nicht, dass Sasha zu ihr kommt, deshalb hat sie angerufen. Weißt du, sie wohnen nicht in Hockenfeld.“ Eine Zeitlang machte sie eine Pause während sie das Spülwasser abließ. „Eigentlich ist Frau Prenski die einzige Mutter, die sich hier für ihr Kind interessiert. El und Mark wissen nicht, wer ihre Eltern sind und meine...“ Sie seufzte, doch sie sprach nicht weiter.
Schweigend sortierten sie das Geschirr in die Schränke ein. Beim Einräumen der Teller sah Collin einen ganz besonderen Teller ganz oben auf dem Stapel. Er deutete auf das Motiv mit dem Sandmännchen. „Was ist das denn?“, wollte er entgeistert wissen. Der Sandmann winkte ihm freundlich entgegen.
Mar warf einen Blick über seine Schultern und entdeckte den Kinderteller.
„Ach, der.“, lachte sie auf. „Mach dir keine Sorgen. Das ist nur unser Aufheiterungsteller.“
„Was?“ Nun war er noch mehr erschrocken. „Was soll das sein?“ Er hievte die sauberen Teller auf den Stapel. Dann klappte er die Tür zu. „Weißt du was? Ihr seid echt seltsam!“
Mar lachte wieder. „Das mag sein. Aber ohne die Jungs, das sage ich dir, wären Sasha und ich nicht so verrückt. Die führen so seltsame Sachen wie diesen Teller ein. Den nehmen wir immer, wenn sich jemand über irgendetwas
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