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Wind der Traumzeit (German Edition)

Wind der Traumzeit (German Edition)

Titel: Wind der Traumzeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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Palace bist du doch schon ganz oben angekommen. Wem willst du denn jetzt noch etwas beweisen, indem du wieder von vorne anfängst und dieses geplante Cairns Palace aufbaust? Du wirst noch weniger Zeit für uns haben.«
    Sam sprang auf und ging zu einem kleinen Servierwagen, auf dem verschiedene Karaffen standen. Es lief nicht gut, Caroline begriff einfach gar nichts. Er goss sich einen weiteren Whiskey ein und schwenkte die goldene Flüssigkeit prüfend im Licht. Schließlich nahm er einen großen Schluck und sah seine Frau an.
    »Ich bin lange genug Stellvertreter gewesen. Und ich habe schon mal gesagt, dass ich nicht den Wegbereiter für dieses Konzernsöhnchen spiele. Das hier ist meine Chance. Was ist so schlimm daran, dass ich beruflich weiterkommen will? Es ist doch für uns alle von Vorteil. Wir könnten sogar endlich daran denken, noch ein Kind zu bekommen. Ist es verwerflich, dass ich mir Gedanken darüber mache, ob es gut ist, dass unser Sohn allein aufwächst?«
    Caroline atmete heftig aus. »Nun, für dich würde sich ja auch kaum etwas ändern. Es ist für dich wohl völlig klar, dass ich einfach meinen Job aufgebe, oder? Du sprichst über deine Pläne, als wären sie bereits beschlossene Sache.« Sie machte eine kleine Pause, in der sie ihn musterte. »Ich glaube dir nicht, dass deinHerz so sehr an dem neuen Hotel in Cairns oder gar an einem weiteren Kind hängt, Sam. Ich denke eher, du meinst endlich einen Weg gefunden zu haben, mich ans Haus zu binden. Mein beruflicher Erfolg hat dich noch nie besonders froh gestimmt.« »Blödsinn!« Er kippte den Rest des Glases hinunter und kniff sekundenlang die Augen zu. »Du bist ja förmlich verblendet von deiner Aufgabe, anderen Leuten Zahnfüllungen zu verpassen. Darüber scheinst du unter anderem deine biologische Uhr vollkommen aus den Augen verloren zu haben.«
    Er war laut geworden. Er wusste, dass er zu weit gegangen war. Wie um sich von dieser Tatsache abzulenken, machte er sich nochmals an den Karaffen zu schaffen. Caroline sah ihn einen Augenblick sprachlos an, aber sie wusste, dass sie sich nicht würde zurückhalten können. Dieses Mal nicht. Zu oft schon hatte er versucht sie klein zu machen. Ihr Blick war kalt, als sie ihn beim Einschenken beobachtete.
    »Weißt du, Sam, ich wünsche mir momentan wirklich nichts weniger als ein Baby von dir.«
    Erschrocken registrierte sie gleich darauf die Härte dieser Bemerkung und fragte sich, wann sie beide eigentlich angefangen hatten jeglichen Respekt voreinander zu verlieren. Sam war zusammengezuckt und fuhr herum. Seine dunklen Augen funkelten drohend. »Bist du jetzt völlig übergeschnappt?« Sie hatte nicht gewusst, dass seine Stimme so laut werden konnte. Einen Augenblick lang dachte sie an Josh. Hoffentlich war er nicht aufgewacht. Es gelang ihr, ruhig zu bleiben. »Vielleicht solltest du diese Frage zuerst dir selbst stellen, Sam. Ich finde dein Theater hier mehr als unangemessen. Von deinem Gebrüll ganz zu schweigen.«
    Klirrend fiel das Glas zu Boden, als er mit zwei schnellen Schritten bei ihr war, sie an den Oberarmen packte und schüttelte. Seine Wut war grenzenlos. »Verdammt, Caroline, ich bin dein Mann! In diesem herablassenden Oberlehrerton redest du nie wieder mit mir! Hast du das verstanden?«
    Caroline sah erschrocken ungezügelte Wut in seinen Augen. Sein Atem roch nach Alkohol. Zum ersten Mal in ihrer Ehe hatte Caroline Angst vor ihm. Er hatte sie losgelassen und ausgeholt. Sekundenlang erwartete sie seinen Schlag, doch plötzlich fuhr er sich über die Stirn und wandte sich ab.
    Caroline rieb sich die schmerzenden Arme. Sie fror plötzlich, obwohl die Hitze des heutigen Tages eigentlich unerträglich gewesen war. Stumm drehte sie sich um und wollte das Zimmer verlassen, doch sofort war er bei ihr. Bedauernd hob er die Hände und sah sie verzweifelt an.
    »Bitte, Caroline! Das wollte ich wirklich nicht. Du hast mich so wütend gemacht. Immer weist du mich zurück, immer glaubst du ganz genau zu wissen, was am besten ist.« Caroline hatte das Gefühl, neben ihm keine Luft mehr zu bekommen. Dennoch wollte sie vermeiden, ihn erneut zu provozieren. »Sam, lass uns morgen weiterreden, ja? Wir sind jetzt beide so durcheinander. Wir sollten das in Ruhe besprechen.« Wenige Sekunden lang flackerte nochmals Angst in ihren Augen auf, als er keine Anstalten machte, sie vorbeizulassen, doch dann ging er mit einem Nicken zum Fenster, und sie verließ wortlos das Zimmer.
    Joshua hatte mit weit

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