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Wind des Südens

Titel: Wind des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Grundstück schon ein Angebot vorgelegt, und er will unsere vorläufigen Pläne der Behörde vorlegen, bevor wir uns in Unkosten stürzen und einen Architekten einstellen.«
            »Einen Architekten? Ist das denn notwendig?«, fragte Clive. »Ich habe dem Baumeister einfach meine Pläne in die Hand gedrückt, und er hat sich an die Arbeit gemacht.«
            »Ja, und er hat gute Arbeit geleistet, aber in einer Firma ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Meinung jedes Einzelnen berücksichtigt wird und wir die bestmöglichen Berater haben.« Er lächelte. »Verstehen Sie, diese Geschäfte sollen dem Niveau, das Sie hier anstreben, entsprechen, Clive, und ich schätze, wir dürfen dann sehr stolz auf unser Stadtzentrum sein.«
            Das war am Freitag. Am Montagmorgen traf Emilies Brief ein, zwar mit genügend Geld, um die Bauarbeiten wieder aufnehmen und, wie versprochen, ein paar hundert in Apollo Properties investieren zu können, aber wo war der Rest? Er las den Brief noch einmal, verstand überhaupt nichts und lief zurück in das Zimmer, das er gemietet hatte, und nachzudenken.
            War sie verrückt geworden? Wovon redete sie überhaupt? Behielt einfach ihre Hälfte der Verkaufssumme! Und kaufte ihm für fünfundfünfzig Pfund das Haus ab!
            »Aus Gründen, die Dir bekannt sein dürften …« Was zum Teufel sollte das heißen? Sie will nichts mehr mit mir zu tun haben? So, wie das blöde Weib redet, könnte man glauben, ich wäre ein Verbrecher. Als würde ich ihren guten Namen besudeln. Ihren Namen? Lächerlich. Nachdem sie Sonny Willoughby nach Brisbane nachgelaufen war und sogar einen Anwalt genommen hatte, um ihn rauszuboxen. Das hat ordentlich für Gerede gesorgt. Ihre Umtriebe hatten Maryborough bei Laune gehalten. Und dann hatte Willoughby sie fallen lassen.
            Er spähte aus dem Fenster in die sich zusammenballenden Wolken und knurrte: »Möchte wetten, dass du das erste Schiff nach Cairns nehmen würdest, wenn du wüsstest, dass Willoughby hier war, du verdammtes blödes Weib!«
            Er seufzte und blickte wieder auf die Bankanweisung. »Bringe ich es eben auf die Bank«, murmelte er. »Ich schicke die Leute wieder an die Arbeit, und dann schreibe ich ihr und verlange, dass sie unverzüglich mit dem restlichen Geld hierher kommt. Tut sie das nicht, muss ich runterfahren und sie eigenhändig holen. Verdammt noch mal! Diese Lästigkeiten brauche ich nicht auch noch! Sie soll lieber ganz schnell aus ihrem Schmollwinkel rauskommen und sich zusammenreißen, sonst will ich wissen, was genau los ist!«
            Nachdem das Geld auf der Bank lag und seine unmittelbaren finanziellen Nöte damit behoben waren, fühlte Clive sich besser, doch dann traf er Caporn und Horwood auf der Straße.
            »Wollen Sie noch investieren?«, fragte Neville.
            »Ja, natürlich. Warum nicht jetzt gleich? Ich könnte mich jetzt auf der Stelle einkaufen. Zweihundert hatten wir gesagt, nicht wahr?«
            »Tut mir Leid, Clive, aber wir hatten uns auf ein Minimum von fünfhundert Pfund geeinigt.«
            Lyle Horwood an seiner Seite nickte und stieß mit seinem Spazierstock nach einem Hund, der an einem Baumstamm schnupperte.
            Clive war schockiert, konnte es sich diesem Paar gegenüber aber nicht erlauben, das Gesicht zu verlieren. Er zuckte mit den Schultern und ging zurück in die Bank, um fünfhundert Pfund von seinem kostbaren Guthaben abzuheben.
            »Ich hätte mich von diesen Lumpen nicht überreden lassen sollen«, knurrte er vor sich hin, als er wieder auf die Straße trat, aber jetzt war es zu spät, und so setzte er ein freundliches Lächeln auf und überreichte das Geld.
            »Willkommen an Bord«, sagte Neville und schüttelte ihm die Hand. »Gleich morgen früh gebe ich Ihnen die Empfangsbestätigung.«
            »Haben Sie Constance gesehen?«, fragte Lyle die beiden Männer, und als sei verneinten, seufzte er schwer. »Falls Sie sie sehen, sagen Sie ihr, ich warte im Hotel auf sie. Es ist verdammt heiß geworden, zu heiß, um hier herumzustehen.«
             
            Clive verabschiedete sich und suchte ein Pub in einer Nebenstraße auf, wo er in Ruhe einen Schluck trinken und die Wirrnisse des Tages überdenken konnte. Er wünschte, er hätte den Mut aufgebracht, Neville zu sagen, dass er es sich anders überlegt hatte, was

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