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Wind des Südens

Titel: Wind des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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leben.
            »Ich sollte ihr schreiben und sie bitten, nach Willowvale zu kommen«, überlegte er, aber eine warnende Stimme widersprach:
            »Nein, so geht das nicht. Du wirst dich benehmen wie ein Gentleman, sie aufsuchen und ganz offiziell um ihre Hand anhalten. Bring sie in ihr neues Zuhause, wie es sich gehört.«
            Zwei Schafhirten kamen angeprescht, ihnen voraus liefen ihre Hunde, die den Fremden ankläfften.
            »Ich bin Willoughby«, sagte Mal und streckte die Hand aus.
            »Ach ja«, erwiderte der Ältere der beiden. »Ich bin Mac, und das hier ist Russ. Wir haben Sie schon erwartet. Kommen Sie mit zum Haus. Sind Sie weit geritten?«
            »Aus Goulburn.«
            »Respekt«, meinte Mac. »Das ist eine ganz schöne Strecke. Der Boss sagt, Sie hätten den Laden hier gekauft.«
            »Stimmt.«
            »Waren Sie schon mal hier? Oder haben Sie einfach eine Nadel in die Landkarte gebohrt?«
            »Nein«, antwortete Mal lachend. »Ich kenne die Farm noch von damals, als ich ein kleiner Junge war. Mein Großvater hat hier angefangen. Er hat Schafe von Sydney hierher getrieben.«
            Achselzuckend sah er sich um. »Meine Familie ist in finanzielle Schwierigkeiten geraten und hat die Farm verloren. Ich habe immer gehofft, sie eines Tages zurückkaufen zu können.«
            »Tja, der Boss wird sich sicher sehr freuen, Sie zu sehen. Er ist zu krank, um Willowvale weiterhin zu führen, und wollte, dass jemand übernimmt, dem die Farm wirklich etwas bedeutet.«
            »Ich denke, Mr. Willoughby ist genau der Richtige, um in seine Fußstapfen zu treten«, meinte der andere Schafhirte. »Aber eines muss ich Ihnen gleich sagen, Boss: Es gibt hier trotz des Namens keine Weiden. Wir haben Tausende von Quadratkilometern Grund, und keiner von uns hat je eine Weide gesehen, obwohl alle ständig danach suchen.«
            Mal lachte auf. »Dann suchen Sie eben weiter.«
            Die drei Männer ritten auf das große, geräumige Farmhaus zu. Die Auffahrt endete an einer Vortreppe. Während sie abstiegen, kam ein älterer Mann die Stufen hinunter.
            »Sie müssen Mr. Willoughby sein«, sagte er und hielt Mal die Hand hin. »Als ich Ihren Namen hörte, habe ich ein paar Nachforschungen angestellt. Ich hoffe, dass Sie hier sehr glücklich sein werden. Willkommen zu Hause.«
            Nachdem alle Papiere unterschrieben und mit Siegeln versehen waren und Willowvale endlich ihm gehörte, verabschiedete sich Mal von dem früheren Besitzer. Er atmete erleichtert auf. Jetzt musste er noch etwas tun, das ihm am Herzen lag. Er marschierte, vorbei am Pferch, an den Werkstätten, den Unterkünften der Männer und den Ställen und über eine niedrige Brücke zu den Wollschuppen, die nun verlassen dalagen. Dann folgte er einem schmalen Pfad hinauf zu dem kleinen Friedhof, der oben auf einer kleinen Anhöhe lag. Jenseits des schmiedeeisernen Zauns befanden sich etwa zwanzig Gräber. Der schlichte, weiße Grabstein von Malachi Willoughby hatte den Ehrenplatz unweit des Tors.
            Mal ging hinein und klopfte auf den Stein. »Bist du da, Malachi?«, rief er, und ihm war deutlich anzuhören, wie glücklich er war. »Erinnerst du dich an mich? Ich habe dich nie kennen gelernt, aber Dad und ich haben uns vor vielen Jahren hier hineingeschlichen, als ich noch ein kleiner Junge war. Wir sind diesen Weg hier entlanggeritten, und er meinte zu mir, er werde mir jetzt das Grab meines Großvaters zeigen. Da bin ich wieder, und ich habe wunderbare Nachrichten für dich. Ich habe unser Land zurückgekauft, Großvater. Es gehört uns. Und eines lass dir gesagt sein: Diesmal sorge ich dafür, dass es in der Familie bleibt.«
            Er ließ den Blick über die Weiden und die Schafherden schweifen, die in den Hügeln grasten. »Natürlich könnte das mit der Familie noch ein wenig dauern. Ich habe ein Auge auf eine ganz bestimmte Dame geworfen. Wenn sie einverstanden ist, feiern wir eine große Hochzeit in der Kapelle von Willowvale. Du magst sie bestimmt. Sie ist ein frecher Rotschopf, der hübscheste Rotschopf, den du je gesehen hast. Und außerdem spielt sie Karten wie der Teufel.«

 

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