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Wind des Südens

Titel: Wind des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Riff, über die Trinity Bay und fiel mit nachtschwarzer Urgewalt über Cairns her.
            Die Gebäude am Ufer mussten die volle Wucht des Angriffs ertragen. Gewaltige, aufgepeitschte Wogen brausten über den Hafen hinweg. Einige Lagerhäuser und die Zollstation brachen in sich zusammen; die donnernden Wellen packten die Trümmer und schleuderten sie wie Streichhölzer ans Ufer.
            Der Sturm ergriff das Hotel mit solcher Macht, dass die Menschen, die sich unter die Treppe kauerten, schon glaubten, das ganze Gebäude würde in sich zusammenbrechen. Doch da es standzuhalten schien, blieben sie in ihrem Versteck und lauschten angstvoll dem Getöse. Weder Neville noch Franz waren vor Ausbruch des Sturms zurückgekehrt, und Mrs. Kassel war außer sich vor Sorge. Obwohl Esme ihr Bestes tat, um sie zu trösten, war sie selbst voller Angst und betete zu Gott, dass die Männer in Sicherheit waren.
            Ein Stück weiter die Straße hinunter drückte der Sturm die Palmen zu Boden und entwurzelte Bäume. Trümmer segelten durch die Luft. Der Kolonialwarenladen, die Fischbude und einige andere Gebäude – auch Hilliers neue Läden – wurden dem Erdboden gleichgemacht. Überall in der Stadt stürzten Häuser ein. Einige, bei denen man wegen des Windes sämtliche Fenster und Türen verrammelt hatte, implodierten buchstäblich; zu ihnen gehörte auch die winzige Hütte der Landvermesser, wo Emilie Hillier zuletzt gesehen worden war.
            Der Zyklon wütete mehr als eine Stunde lang und versetzte die Einwohner von Cairns in Angst und Schrecken, bis er zu einem leichten Wind abflaute, dem leichter Regen folgte. Die Menschen kamen aus den Häusern, um die Schäden in Augenschein zu nehmen.
            Zum allgemeinen Entsetzen war das Dach des Hotels Alexandra abgerissen worden, so dass die Zimmer im ersten Stock den tosenden Elementen ausgesetzt waren und das Wasser bis ins Parterre hinabfloss. Die Leute starrten entgeistert auf das verwüstete Geschäftszentrum entlang der Esplanade und in den Straßen dahinter, wo nur ein paar Schornsteine stehen geblieben waren.
            Plötzlich waren Schüsse zu hören. Es knallte zweimal. Alle suchten hastig Schutz, obwohl es eigentlich nichts mehr gab, wohinter man sich hätte verstecken können. Dann jedoch verkündete Sergeant Dan Connor, man habe zwei verletzte Pferde von ihren Leiden erlösen müssen, und die Leute atmeten erleichtert auf.
            Franz und Neville, die sich bis zum Nachlassen des Sturms in der Bank of Australia versteckt gehalten hatten, kamen endlich ins Hotel getaumelt. Auf dem Rückweg hatten sie über Schutthaufen hinwegklettern müssen. Beim Anblick seines zerstörten Hotels brach Franz zusammen, worauf hilfreiche Hände ihn in die Vorhalle trugen, in der Mrs. Kassel verstört auf und ab lief.
            »Ich glaube, er ist nur in Ohnmacht gefallen«, erklärte ihr Neville, während Franz schon wieder zu sich kam. Neville hoffte, dass der Wirt nicht gleich wieder die Besinnung verlieren würde, wenn er das Innere seines Hotels sah. Doch da kam Esme auf ihn zugelaufen.
            »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht«, rief sie.
            »Ich mir auch um dich. Ich war außer mir vor Angst, aber wir konnten nicht auf die Straße. Ist alles in Ordnung, Es? Keine Beulen und blauen Flecke?«
            »Nur gequetschte Zehen; die Köchin ist mir auf den Fuß getreten. Unter der Treppe war es verdammt heiß. Ich muss mich unbedingt waschen.«
            In diesem Moment war zu hören, wie Sergeant Connor die Leute mit einem Megaphon, dessen Klang über die unwirklich stille Hauptstraße hallte, um Aufmerksamkeit bat.
            »Ich möchte, dass sich alle gesunden Männer hier versammeln, damit wir die Gebäude gründlich durchsuchen können. Es tut mir Leid, Ihnen sagen zu müssen, dass wir einen Todesfall hatten. Tom Panhaligan wurde heute Morgen von einem umherfliegenden Ast getroffen und getötet. Unser tiefstes Mitgefühl gilt Mrs. Panhaligan. Einige Menschen wurden verletzt, aber zum Glück ist das Krankenhaus kaum beschädigt und kann behandlungsbedürftige Personen aufnehmen. Also, Kameraden«, wandte er sich an die Männer, die sich um ihn scharten, »wir fangen unten an der Straße beim ersten Haus an. Jedes zerstörte Gebäude muss eingehend durchsucht werden, um festzustellen, ob Menschen darin eingeschlossen sind. Bevor Sie sich dann um das nächste Haus

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