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Wind des Südens

Titel: Wind des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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ihre Hilfe.
            Nachdem er sich mit der Hand durchs Haar gefahren war, um einen einigermaßen vorzeigbaren Eindruck zu machen, griff er nach seinem Mantel. Dabei stellte er fest, dass Wasser an der hinteren Wand herablief.
            Mit einem Schreckensschrei lief er los, um der Sache auf den Grund zu gehen. Da das Wasser offenbar aus dem Zwischengeschoss kam, hastete er die Treppe hinauf, wo er fassungslos den Wasserfleck an Decke und Wand betrachtete. Dann hörte er ein Poltern über sich. Ein Stück Wellblech hatte sich gelöst und stieß mit zerstörerischer Wucht gegen die Holzbohlen.
            Clive war außer sich. Der Schaden musste unbedingt behoben werden. Wenn das Stück Blech sich endgültig losriss, würde bald das gesamte Gebäude unter Wasser stehen. Verzweifelt sah er sich nach einer Leiter um, und als er keine fand, holte er eilig seinen Mantel und rannte los, um den Dachdecker zu alarmieren.
            Der Mann war nicht zu Hause.
            »Er ist losgefahren, um einem Freund zu helfen«, erklärte seine Frau. »Ein Baum ist in sein Haus gestürzt.«
            »Aber es ist dringend. Er muss mein Dach flicken.«
            »Ich schicke ihn vorbei, sobald er zurück ist.«
            »Das ist zu spät. Haben Sie eine Leiter?«
            »Die hat er mitgenommen. Auf seinem Karren. Er wird sie brauchen, Mister. Möchten Sie reinkommen und auf ihn warten?«
            »Nein, ich gehe zum Verputzer. Der hat sicher eine Leiter.«
            Clive legte die sechs Häuserblocks im Eiltempo zurück, handelte sich aber wieder eine Absage ein.
            »Ich weigere mich, bei diesem Sturm draußen auf eine Leiter zu steigen. Und Sie sollten es besser auch bleiben lassen, alter Junge. Wenn Ihr Haus ein bisschen nasse Füße bekommt, ist das doch kein Weltuntergang. Das lässt sich reparieren. Besser ein Loch in der Wand als eines im Kopf. Ich sag Ihnen was. Sobald der Wind nachlässt, komme ich zu Ihnen und nagle es wieder fest. Und jetzt sollten Sie besser reinkommen und einen Rum mit mir trinken. An einem scheußlichen Tag wie heute kann man nichts weiter tun.«
             
            Als der Sturm noch stärker wurde, statteten Jesse und Mal Mrs. Plummer in ihrem neuen Zuhause einen Besuch ab, um nach ihr zu sehen. Sie war so entzückt, Mal wiederzusehen, dass sie darauf bestand, die beiden zum Kaffee einzuladen. Obwohl sie eigentlich vorgehabt hatten, sich im Stadtzentrum zu vergewissern, dass der Sturm keine größeren Schäden angerichtet hatte, beschlossen sie, dass eine halbe Stunde mehr oder weniger auch keine Rolle spielte.
            Unterwegs waren sie Clive begegnet. Doch dieser hatte mit gesenktem Kopf gegen den Wind angekämpft und sie nicht bemerkt.
            »Heute ist kaum eine Menschenseele unterwegs«, meinte Jesse zu Mrs. Plummer. »Das wird die Ladenbesitzer gar nicht freuen.«
            »Da bin ich nicht so sicher«, erwiderte sie. »Wenn die Leute vernünftig sind, legen sie vor so einem Sturm sicher Vorräte an. Das mache ich immer so. Aber jetzt erzählen Sie, Mal. Wie geht es Ihnen mein Lieber? Und wenn ich mir diese Frage erlauben darf: Wie sind Sie mit der Familie Ihrer geliebten Frau ausgekommen?«
            Mal seufzte auf. »Mir geht es gut, danke, Mrs. Plummer. Den Umständen entsprechend. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich mit der Familie nicht sehr gut verstanden habe.«
            »Nein?«, murmelte sie. »Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht.«
            »Aber wie Sie sehen, habe ich es überlebt, und Jun Lien liegt jetzt in einem wunderschönen Garten im Anwesen ihrer Eltern.«
            »Ach, möge sie in Frieden ruhen. Aber jetzt können Sie mir beim Tischdecken helfen. Jesse, auf der Anrichte liegt das Buch über den Anbau chinesischer Kräuter und Gewürze, das Sie sich ansehen wollten.«
            Der Kaffee war aufgesetzt und der Tisch mit Tischtuch und Porzellan gedeckt. Ein Tablett mit Kuchen und Plätzchen stand bereit, das Mal gerade ins Esszimmer bringen wollte, als der Sturm Angst einflößend aufheulte.
            »Ich bin froh, dass Sie hier sind«, meinte Eleanor. »Das ist wirklich ziemlich beängstigend.«
             
            An diesem Märzvormittag um halb zwölf zog der Zyklon, der sich vor der Küste zusammengebraut hatte, in einer gewaltigen Front auf das Land zu. Er raste über das

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