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Wind des Südens

Titel: Wind des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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eingeflößt. Und es war eine Genugtuung gewesen, mit anzusehen, wie Clive bei ihrer Gardinenpredigt ins Stottern geriet. Offenbar war Emilie über diesen Gedanken eingenickt, denn als sie die Augen aufschlug, lehnte Mal am Fensterbrett.
            »Du hast sehr fest geschlafen«, sagte er, als sie sich mühsam aufsetzte. »Anscheinend warst du sehr müde. Moment, ich helfe dir. Diesen Arm mit sich herumzuschleppen muss ganz schön lästig sein. Wie lange bleibt der Gips denn noch dran?«
            »Ich glaube, ein paar Wochen wird es schon dauern.« Emilie raffte ihr Umschlagtuch über der Brust zusammen, um ihr Nachthemd zu bedecken, als er sie hochzog und ihr das dünne Kissen hinter dem Rücken zurechtklopfte.
            »Du scheinst dich immer noch nicht ganz wohl zu fühlen, Em.«
            »Es geht schon. Danke.«
            »Ich heiße übrigens Mal.« Er grinste. »Falls du das vergessen hast. Vor ein paar Jahren hast du mir wirklich aus der Patsche geholfen, indem du mir einen Anwalt besorgt hast. Er sagte, ich hätte großes Glück, eine Freundin wie dich zu haben.«
            »Mal, er hat deine Unschuld bewiesen. Er war dein Freund.«
            »Ja, und ein schlauer Bursche obendrein. Lanfield, so war doch sein Name? Lanfield.« Mal holte sich einen Stuhl aus der Ecke und stellte ihn neben ihr Bett. Nachdem er Platz genommen hatte, ergriff er mit leiser Stimme das Wort. »Also, Em. Ein Freund ist ein Freund. Wir müssen über die Sache mit Clive reden.«
            »Oh, bitte nicht.«
            »Doch. War es das erste Mal, dass er dich geschlagen hat? Und sag mir die Wahrheit, Missy, sonst wächst dir eine lange Nase.«
            Als Emilie nichts erwiderte, stöhnte Mal auf. »Verdammt! Warum hast du ihn nicht längst verlassen?«
            Endlich fand Emilie die Sprache wieder. Weshalb verstanden die Leute nur nicht, dass das nicht so einfach war? Ihre Versprechen hatten sie daran gehindert. Die Angst vor einer öffentlichen Blamage. Eine ganze Menge von Dingen, einschließlich …
            »Womit denn?«, zischte sie. »In der Ehe bestimmt der Mann über die Finanzen. Ich konnte nicht gehen.«
            Mal war ehrlich erschrocken. »Gütiger Himmel, das wusste ich gar nicht. Zumindest habe ich nie darüber nachgedacht. Das ist ein bisschen, als säße man in der Falle, richtig?«
            Emilie musterte ihn finster. »Das ist nicht nur ein bisschen wie in einer Falle, Mal, sondern wie im Gefängnis, wenn du es genau wissen willst.«
            Eine Weile saßen sie da und dachten über Emilies Lage nach. Emilie war klar, dass Mal von ihr eine Antwort erwartete. Er verlangte, dass sie eine Entscheidung traf, und war bereit, ihr dabei zu helfen. Also packte sie den Stier bei den Hörnern.
            »Mal, ich würde dich nicht darum bitten, wenn ich nicht so verzweifelt wäre. Falls es nicht geht, ist es auch kein Problem, aber könntest du mir bitte etwas Geld leihen?«
            »Ja, natürlich. So viel du willst. Was hast du vor?«
            »Du hast mich an Mr. Lanfield erinnert. Ich werde nach Brisbane fahren und ihn bitten, die Scheidung für mich einzureichen.«
            Mal stieß einen Pfiff aus. »So schlimm ist es? Meinst du nicht, du solltest das erst mit Clive besprechen?«
            »Er hat mir den Arm gebrochen«, entgegnete Emilie heftig.
            »Um Himmels willen! Warum denn?«
            »Das spielt jetzt keine Rolle mehr.«
            Mal stand auf und küsste sie auf die Wange. »Mach dir keine Sorgen, Em. Du bleibst hier, während ich mich nach einer Schiffspassage erkundige. Es tut mir wirklich schrecklich Leid für dich.« 
            Emilie blickte ihm nach, als er hinausging. Er wirkte ein wenig verdattert, so als könne er sich nicht vorstellen, wie es in ihrer Ehe so weit hatte kommen können.
            Offen gestanden fiel es ihr selbst auch nicht leicht.
             
            Allerdings war Mal weniger verwirrt als wütend. Er führte ein kurzes Gespräch mit der Oberschwester, um sicherzugehen, dass Mrs. Hillier zu ihrer eigenen Sicherheit bis auf Weiteres im Krankenhaus bleiben konnte.
            »Können Sie verhindern, dass Mr. Hillier sie besucht?«, fragte er.
            »Nicht ohne eine von ihr unterschriebene polizeiliche Anordnung.«
            »Das würde sie nie

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