Wind Die Chroniken von Hara 1
gwenau wie sonst«, antwortete er, während er die Tür öffnete und mich eintreten ließ. »Du kwennst sie doch.«
»Wie geht das Geschäft?«
»Mies. Vor allem in den letzten zwei Tagwen.«
»Ist etwas geschehen, das ich wissen sollte?« Ich sah mich im Zimmer um.
Es war groß, gemütlich, mit teuren Möbeln und einem breiten Bett eingerichtet. Vor den Fenstern hingen dichte Gardinen. Khtatakh konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als ich ans Fenster trat und in den Innenhof hinunterspähte. Was soll’s? Alte Angewohnheiten legt man nicht von einem Tag auf den anderen ab. Dafür musste ich schon zu oft aufbrechen, ohne mich von meinen Freunden verabschieden zu können.
»Kwann man so sagwen. Ist dir aufgwefallen, was in der Vogwelstadt vor sich gweht?«
»Die Flieger verzichten darauf, ihre Lungen mit frischer Luft zu füllen.«
»Eben.« Er gähnte herzhaft und entblößte damit die wenigen gelben Zähne in seinem riesigen Maul. »Gwestern hat Alsgwara die Nachricht erreicht, dass sich die Ye-arre im Gwelobten Land auf die Seite von Nabator und Sdiss gwestellt haben.«
Ich stieß einen Pfiff aus.
»Sie haben die Schnauze voll davon, dass das Imperium ihnen ihr Land wegwanehmen will und sie noch weiter nach Norden ziehen sollen, näher an die Nordländer ran. Die Artgwenossen von Yola finden die Aussicht, sich den Hintern abzufrieren, nicht sonderlich verlokwend und … aber was willst du von denen auch erwarten? Dieses Völkwachen ist wetterwendisch wie der Wind, der sie in der Luft trägwat.«
»Dann kann ich mich nur wundern, dass denjenigen, die hier in der Stadt leben, noch nicht die Flügel abgeschnitten wurden.«
»In dem Fall hör auf, dich zu wundern, das ist nämlich bereits gweschehen. Gwestern Abend wurden zwei Himmelssöhne gweschnappt, und man hat ihnen den Kwopf abgweschnitten. Es hätte noch schlimmer kwommen kwönnen, aber die blutdürstigwe Mengwe wurde von der Gwarde des Statthalters auseinandergwetrieben. Jetzt ist wieder alles ruhigwa.«
»Aber bestimmt nicht für lange.«
»Ich weiß«, erwiderte Khtatakh, während sich sein Gesicht mit spöttischen Falten überzog. »Es wird kweine Woche vergwehen, und der Statthalter wird alle Ye-arre bitten, die Stadt zu verlassen. Wenn alles gwut abgweht. Schlimmstenfalls wird er sie hängwen wie Verräter.«
»Und ihn hält nicht auf, dass die Stadtkasse dank den Ye-arre wie Yola jährlich wächst?«
»Wenn die Gwefahr besteht, dass während einer Belagwerungwa Alsgwaras einer dieser Vögwel das Stadttor aufreißt, denkwat niemand mehr an Gweld.«
»So schlimm sieht es aus? Dass die Hohe Stadt sich nicht mehr um ein paar Soren zusätzlich schert?«
»Sagwen wir so: Momentan würden sie sich auch mit wenigwer zufriedengweben. Fällt nämlich die Stadt, verlieren alle ihr gwesamtes Gweld. So büßen sie jedoch nur einen Teil ein.«
»Das leuchtet ein. Was sagt Yola zu alldem?«
»Viele ihrer Artgwenossen haben Alsgwara schon verlassen. Nur die stursten oder die dümmsten sind gweblieben. Zu welcher der beiden Gwaruppen das alte Kwükwen gwehört, ist mir schleierhaft. Sie will den Laden nicht aufgweben und wartet lieber darauf, dass ihr die Federn einzeln ausgwerupft werden.«
»Ich bin mir sicher, dass du dich um sie kümmerst.«
»Tu ich ja schon«, erwiderte Khtatakh grinsend. »Heute noch werden die Waren in die Gwoldene Markwa gwebracht. Etwas Gweld haben wir auch zurükwagwelegwat. Mich hält hier nichts. Wenn es brenzligwa wird, schnappe ich mir das alte Kwükwen und bringwe sie wegwa von hier, da kwann sie noch so viel murren und gwakwern.«
»Gibt es noch Schiffe?«, platzte es aus mir heraus.
»Noch ja«, antwortete er mit finsterer Miene. »Aber die Preise für eine Überfahrt sind in die Höhe gweschossen. Willst du auch von hier wegwa?«
»Nachdem ich mit Yokh gesprochen habe.«
»Mit dem hast du dich nie gwut verstanden.«
»Stimmt. Er ist ein Widerling.«
»Was ist mit Moltz?«
»Der hat mich immer in Frieden gelassen.«
»Kwann ich mir vorstellen. Er ist vorsichtigwer als Yokwa und auch nicht so gwierigwa. Aber ich würde dir raten, die Sache nicht auf die langwe Bankwa zu schieben. In gwut einer Woche bist du hier deines Lebens nicht mehr sicher.«
»Wieso das?«
»Die halbe Stadt schläft oder gwukwat bloß zu, wie mit den Ye-arre abgwerechnet wird. Noch hält die Gwarde und die Wache die Meute im Zaum, aber früher oder später wird es zum Äußersten kwommen. Dann vernichten diese blutrünstigwen
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