Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wind Die Chroniken von Hara 1

Wind Die Chroniken von Hara 1

Titel: Wind Die Chroniken von Hara 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
Vom Netzwerk:
Befehl ins Ohr zu flüstern. Das wird dir das Gefühl geben, über deinen eigenen Körper zu gebieten. Der zweite verhindert, dass der Zauber des Heilers deiner Seele Schaden zufügt. Beide dürften dir das Gefühl einer gewissen Freiheit bescheren. Hier, pass auf!« Im Zimmer erschienen die Darstellungen der beiden Zauber.
    »Aber wie soll ich gleichzeitig über einen Toten und diesen Trottel hier gebieten?«
    »Den toten Körper brauchst du dir nicht gefügig zu machen, denn in dem lebst du gewissermaßen. Das wiederum schenkt dir die Kraft, die nötig ist, um gleichzeitig diesen niedlichen pausbäckigen Knaben im Zaum zu halten. Vergiss aber nicht, dass der tote Körper frisch sein muss. Außerdem solltest du nicht länger als drei Tage in ihm weilen. Danach kann selbst deine Gabe den Körper nicht mehr vor seinem Zerfall bewahren. Ich rate dir darum, den Körper vorher zu verlassen – sonst verlässt du ihn am Ende nie mehr. Und der Junge muss in deiner Nähe bleiben. Alles andere hätte fatale Folgen.«
    »Das sollte ich schaffen.«
    »Schön. Ich werde mich gleich mit deiner Geschichte befassen. Offen gestanden, ist meine Neugier geweckt. So etwas hörst du schließlich nicht alle Tage. Und einer kranken alten Frau ist jede Abwechslung willkommen. Ach, ein Letztes noch, mein gutes Kind. Ich würde nur zu gern die Bekanntschaft dieses talentierten Mädchens und des jungen Heilers machen.«
    »Die bring ich um!«, krächzte Thia, während sie aufbrodelnder Hass zum Zittern brachte.
    »Diese Dummheit schlag dir lieber gleich aus dem Kopf!«, fuhr Talki sie scharf an. Jede Gutmütigkeit hatte sich nun aus ihrem Antlitz gestohlen. »Ein Mädchen, das spielend mit einem Hilss fertigwird und den Zauber des Todes, über den sonst nur die Auserwählten des Sechsten Kreises gebieten, einzusetzen vermag, ist von unübertroffener Bedeutung für uns. Wir müssen wissen, wer sie ausgebildet hat! Unbedingt müssen wir das wissen!«
    »Ich kann darauf gern verzichten!«
    »Aber ich nicht!«, entgegnete Talki. »Und deine gegenwärtige Lage erlaubt es dir nicht, dich zu einer unüberlegten Handlung hinreißen zu lassen, mein Kind.«
    »Und der Junge?! Überlass mir wenigstens den.«
    »Das ist ein Heiler, Herzchen. Ein Schatz! Hat der Durst nach Rache deinen Verstand getrübt? Ihn zu töten wäre äußerst … unbedacht. Eine solche Gabe …« Sie lächelte versonnen. »Außerdem könntest du noch auf ihn angewiesen sein, wenn du deine alten Fähigkeiten uneingeschränkt zurückerlangen willst. Möglicherweise ist nur er in der Lage, diese Kette zu zerreißen und deine Seele aus diesem Körper zu holen. Er hat es einmal geschafft, da wird er es auch ein zweites Mal zuwege bringen. Damit ist er also unser Trumpf im Ärmel – für den Fall, dass ich an dieser Aufgabe scheitere.«
    »Ich kann aber nicht in meinen Körper zurückkehren. Der ist tot.«
    »Körper stehen mehr als genug zur Verfügung«, erwiderte Talki sorglos. »Selbstverständlich wäre es von Vorteil, wenn die Hülle bereits einen Funken beherbergen würde. Insofern wäre der Körper dieses talentierten Mädchens bestens geeignet. Natürlich erst, nachdem sie alle meine Fragen beantwortet hat. Deshalb ist deine vordringliche Aufgabe jetzt die, diese beiden zu finden und zu mir zu bringen. Lebend.«
    »Das habe ich inzwischen auch begriffen, ich bin schließlich keine Idiotin.«
    »Schaffst du das?«
    »Ich denke schon. Sie können nur nach Alsgara unterwegs sein. Ich werde versuchen, sie einzuholen.«
    »Tu das, mein Kind. Was ich dir übrigens noch sagen wollte: Ich habe zu zwei Mädchen Kontakt aufgenommen, die über die Gabe verfügen. Zwei Schreitende. Eine von ihnen wäre bereit, uns zu helfen. Die zweite ziert sich noch etwas.«
    »Vertraust du der Ersten?«
    »Unbedingt. Die Kleine ist ausgesprochen ehrgeizig. Sie erinnert mich an die junge Alenari.«
    Thia verzog das Gesicht.
    »Doch jetzt solltest du dich auf den Weg machen, wenn du diese beiden noch einholen willst«, sagte Talki lächelnd. »Vergiss nicht, ich brauche sie lebend.«
    Daraufhin trübte sich das Silberfenster. Das Wasser, nun nicht mehr durch Magie gebannt, ergoss sich auf den Boden. Thia fluchte, und Pork trat auf ihren Befehl hin mit aller Kraft gegen den in jeder Hinsicht unschuldigen, umgekippten Stuhl.
    Wie konnte die alte Vettel es wagen, ihr, Thia, Befehle zu erteilen?!
    Und in ihrer jetzigen Lage musste sie sich Talki auch noch unterordnen, sonst würde die nicht einen Finger

Weitere Kostenlose Bücher