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Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Titel: Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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Arbeit gar keine Zeit für Heimweh haben«, sagte sie freundlich zu dem Mädchen.
    Zum ersten Mal lächelte Clara sie an, und Lena bemerkte verwundert, dass sie sich sehr darüber freute. Sie hatte nicht gewusst, dass das Lächeln eines Kindes sie glücklich machen konnte.
    Sören hob jetzt wieder den Kopf. »Wie war es in New York?«, fragte er Kristina.
    Es schien Kristina zu gefallen, wieder in den Mittelpunkt zu rücken. »Es war die beste Zeit meines Lebens«, sagte sie pathetisch. »Dieses Flirren, dieses Tempo, diese verrückte Kreativität.«
    »Ja, damit können wir hier natürlich nicht konkurrieren«, sagte Malin spitz. »Wahrscheinlich hast du uns über die Jahre vergessen, weil wir dir einfach zu provinziell waren.«
    Plötzlich lag eine gespannte Stille im Raum. Kristina wirkte verärgert. Sie schaute Harald an, und auch Malins Blick war auf ihn gerichtet. Beide schienen auf eine Reaktion von ihm zu warten, und er sah aus, als fühle er sich äußerst unbehaglich.
    Harald stand schließlich auf. »Jetzt ist es wohl Zeit für die Princesstårta«, sagte er mit aufgesetzter Fröhlichkeit. Den Abend konnte er damit allerdings auch nicht mehr retten.
    Sörens Miene war nachdenklich, als er sich mit Clara auf den Heimweg machte. Draußen war es bereits dunkel, auf den Straßen war es still. Nur das Plätschern des Sees war zu hören.
    »Glaubst du, sie wird in New York wirklich kein Heimweh haben?«
    Sören schaute seine Tochter überrascht an. »Machst du dir Gedanken wegen Lena? Ich dachte, du findest sie doof.«
    Clara schmunzelte ein wenig. »Vielleicht doch nicht«, sagte sie und schmiegte ihre kleine Hand vertrauensvoll in die Hand ihres Vaters. »Eigentlich finde ich sie ganz nett.«
    Lena war froh, als dieser Abend endlich vorbei war. Die Spannung hatte sich zum Ende hin mehr und mehr zugespitzt, und das hatte nicht nur an Malin, Harald und Kristina gelegen. Auch Sören hatte sich ihr gegenüber anders verhalten, nachdem Kristina ihm von ihren beruflichen Plänen in New York erzählt hatte.
    In ihrem Hotelzimmer schaltete sie als Erstes das Notebook ein und zog sich die Jacke aus, während der Rechner hochfuhr. Als sie den Mailordner öffnete, fiel ihr Blick sofort auf den Absender Meyers & Sheldon . Lena öffnete die Mail mit einem Kribbeln im Bauch. Es waren nur wenige Sätze, aber die hatten es in sich. Meyers & Sheldon hielten den Antritt ihrer Stelle in New York zu einem früheren Zeitpunkt für erforderlich. Und baten schnellstmöglich um ihren Rückruf.
    Lena starrte eine ganze Weile auf die Mail. Gestern noch hätte sie sich wahnsinnig darüber gefreut. Aber jetzt? Vielleicht war sie jetzt einfach nur zu müde. Vielleicht auch zu aufgeregt. Ein bisschen machte ihr der Gedanke auch Angst, dass jetzt alles so schnell gehen sollte, und das wiederum überraschte sie. In ihrer Branche war es erforderlich, sich rasch auf geänderte Umstände einzustellen, und bisher hatte sie geglaubt, dass sie das durchaus konnte. Was also war los mit ihr?
    Lena schüttelte den Gedanken ab. Bevor sie Meyers & Sheldon antwortete, musste sie die Frage zuerst einmal mit Kristina klären. Sie konnte die Firma schließlich nicht von heute auf morgen verlassen.
    Lena stand auf und suchte in ihrer Handtasche nach ihrem Handy, danach in ihrer Jacke. Aber das Handy war nicht zu finden. Nachdenklich setzte sie sich aufs Bett. Sie war sich ganz sicher, dass sie es am Morgen in die Jackentasche gesteckt hatte. Am Nachmittag hatte sie es nicht gebraucht, und jetzt war es nicht mehr dort, also musste sie es auf ihrer Tour zu den Adlern verloren haben. Vielleicht auf dem Felsen, als sie die Jacke ausgezogen hatte? Sie fluchte leise vor sich hin. Wütend auf sich selbst griff sie schließlich zum Telefon auf ihrem Nachttisch und wählte Kristinas Handynummer. Bereits nach dem zweiten Klingeln meldete sie sich.
    »Verzeih bitte die späte Störung«, sagte Lena und erzählte von der Mail.
    Kristina klang müde. »Ich werde dir natürlich keine Steine in den Weg legen, aber lass uns morgen in aller Ruhe darüber reden.«
    »Ich muss morgen erst noch einmal zum See«, sagte Lena. »Ich glaube, ich habe da irgendwo mein Handy verloren.«
    Kristina lachte und wünschte ihr eine gute Nacht.
    Lena öffnete das Fenster weit. Frische Luft strömte herein, das Zirpen der Grillen war zu hören, und der Mond schuf eine helle Bahn mitten durchs Zimmer. Es war so schön hier, so friedlich.
    Und ich habe immer noch keinen Heuschnupfen, schoss

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