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Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Titel: Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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du denn zum Reiten kommen?«, erkundigte er sich gleich darauf.
    Die Augen des Jungen wurden groß und leuchtend. »Sie haben das wirklich ernst gemeint mit dem Reiten?«
    Olof nickte.
    »Super!«, stieß Lasse hervor. Seine Freude war deutlich spürbar und wirkte ansteckend. »Kann ich gleich morgen kommen?«
    »Um fünf an der Weide«, sagte Olof. »Ist das okay für dich?«
    »Sehr okay«, sagte Lasse hastig, als hätte er Angst, Olof würde sein Angebot noch einmal überdenken. »Mann, ist das super, ich freue mich so! Bis morgen.« Er zögerte kurz, bevor er wieder auf sein Rad stieg. Dann strahlte er Irma an. »Auf Wiedersehen, Frau Wilander«, sagte er und fuhr davon.
    Irma und Olof schauten ihm nach. »Ein netter Junge«, sagte Irma. »Gut erzogen und erfrischend offen. Das hat seine Mutter gut gemacht.«
    Olof lächelte zärtlich. »Ja«, stimmte er seiner Frau zu, »das hat sie wohl.«
    Lasse saß an dem Tisch vor dem Haus und machte Schulaufgaben, als Valerie von der Arbeit kam. Sie hatte auf dem Rückweg nur noch kurz auf dem Markt angehalten und war dann so schnell wie möglich nach Hause geradelt. Ihr Sohn hatte die Stöpsel seines MP3-Players in den Ohren und bemerkte sie nicht. Valerie stellte den Korb mit den Einkäufen ab und umarmte ihren Sohn von hinten.
    Lasse schrie auf, riss sich die Stöpsel aus den Ohren und schaute seine Mutter vorwurfsvoll an. »Du hast mich erschreckt!«
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Valerie und setzte sich neben ihren Sohn. Sie legte einen Arm um seine Schulter und betrachtete ihn ernst. »Ich war nur gerade so glücklich, als ich dich hier sitzen sah. Ich freue mich so, weil wir uns haben und alles so gut läuft.« Sie ließ ihren Blick schweifen. Über die Wiese, über das Wasser und spürte nichts als Glück in sich.
    »Glück, das ist immer nur ein Moment«, hörte sie ihre Mutter sagen. »Wenn du es spürst, dann halte diesen Moment ganz fest.«
    Valerie seufzte tief auf. Das war wohl einer der Momente, von denen ihre Mutter gesprochen hatte. »Ist das nicht herrlich hier?«
    Lasse nickte. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. »Vor allem, weil ich morgen das erste Mal reiten werde! Ich habe Olof Wilander auf dem Heimweg zufällig getroffen, seine Frau war auch dabei. Sie ist auch ganz nett, sie heißt Irma. Wir haben abgemacht, dass ich mich morgen nach der Schule mit ihm an der Koppel treffe.«
    Valerie nahm den Arm von seiner Schulter. Sie war sich nicht sicher, ob ihr das gefiel. Ein wenig wunderte es sie schon, dass Olof Wilander ständig irgendwo auftauchte und so offensichtlich Interesse an ihr und auch ihrem Sohn zeigte. Ging ländliche Hilfsbereitschaft wirklich so weit? Eigentlich kannte sie diesen Mann überhaupt nicht, und sie war sich nicht sicher, ob sie ihm ihren Sohn anvertrauen sollte.
    Lasse schien ihre Bedenken zu spüren. »Guck nicht so, Mama«, sagte er beruhigend. »Ich habe ihn nicht gefragt, er hat es mir von selbst angeboten. Ich mag ihn, und ich glaube, er mag mich auch.«
    Valerie strich ihrem Sohn über das Haar. »Natürlich mag er dich. Du bist der netteste Junge, den ich kenne«, sagte sie liebevoll und behielt ihre Bedenken für sich. »Ich weiß nur nicht, ob es richtig ist, dem Mann seine Zeit zu stehlen«, fügte sie stattdessen hinzu.
    »Er hätte es doch nicht angeboten, wenn er keine Zeit hätte«, sagte Lasse ungeduldig. »Bitte, Mama, ich freue mich riesig darauf!«
    Valerie gab nach. »Also gut, von mir aus«, sagte sie und wollte dann wissen, wie es ihrem Sohn in der Schule gefallen hatte.
    Lasse war ganz zufrieden mit den neuen Lehrern und kam mit seinen neuen Mitschülern auch gut zurecht. Sie schien sich in schulischer Hinsicht also keine Sorgen machen zu müssen. Und Freunde würde er mit seiner offenen Art auch schnell finden, da war Valerie sich sicher.
    Natürlich wollte Lasse auch wissen, wie es ihr in der Kanzlei gefallen hatte. Er schien erleichtert, als Valerie ebenfalls keinen Grund zur Klage hatte. Es waren zwar nicht gerade spektakuläre Akten, die da auf ihrem Schreibtisch lagen, aber einige Fälle waren durchaus interessant.
    Valerie stand auf und griff nach den Einkaufstaschen. »Jetzt mache ich erst einmal Abendessen. Sind Omelett mit Pfifferlingen und Salat okay?«
    Lasse nickte. Er mochte beides.
    »Und zum Nachtisch backe ich Blaubeertarte«, überraschte Valerie ihn.
    Lasses Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen. »Du kannst doch gar nicht backen. Denk nur an deinen

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