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Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Titel: Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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innen gekehrt. Sein Gesichtsausdruck war erschreckend ernst, und einen Augenblick lang überlegte sie, ihn doch hereinzubitten.
    »Alles okay, Mama?«
    Valerie fuhr herum. Lasse stand hinter ihr und schaute sie mit einem sonderbaren Blick an. Hatte er sie und Markus trotz aller Vorsicht doch gesehen?
    »Alles wunderbar«, brachte Valerie hervor und schaltete das Licht ein.
    Lasse stand vor ihr und beobachtete sie wortlos.
    »Du hast ja noch gar keinen Schlafanzug an«, sagte Valerie in dem hilflosen Versuch, das Thema zu wechseln.
    Lasse ignorierte ihre Bemerkung. »Irma Wilander hat angerufen«, sagte er fröhlich.
    »Wer hat angerufen?«
    »Olofs Frau«, sagte Lasse in einem Ton, als würde er sie gerade für besonders begriffsstutzig halten. »Sie hat uns für morgen Abend zum Essen eingeladen.«
    »Ich kenne sie doch gar nicht«, sagte Valerie überrascht.
    »Aber ich kenne sie, und wir beide kennen Olof«, sagte Lasse. »Ich habe schon zugesagt. Nachmittags treffe ich mich mit Olof bei den Pferden, und abends gehen wir zu ihnen zum Essen.«
    Valerie schwieg erstaunt. Was sollte sie dazu auch sagen? Ihr Sohn hatte sie vor vollendete Tatsachen gestellt.
    »So was ist wichtig, wenn man neu in einem Ort ist«, erklärte er mit ernsthafter Miene, aber in seinen Augen lauerte der Schalk. »Man muss Kontakte knüpfen.«
    »Wie gut, dass du so schlau bist.« Schmunzelnd gab Valerie nach. »Okay, von mir aus, knüpfen wir Kontakte. Wann sollen wir da sein?«
    »Irma hat gefragt, ob acht Uhr okay ist.«
    »Und du hast Ja gesagt?«, grinste Valerie. »Gut, aber nur weil morgen Freitag ist und du am nächsten Tag keine Schule hast. Also, um acht bei den Wilanders, dann muss ich wenigstens nicht kochen. Und jetzt ab ins Bett.« Sie gab ihrem Sohn einen Gutenachtkuss und schaute ihm lächelnd nach, als er aus dem Zimmer ging.
    Valerie fand es sehr nett, dass Irma Wilander Lasse und sie zum Essen eingeladen hatte, obwohl sie sich noch nicht kannten. Schade nur, dass sie damit morgen Abend keine Gelegenheit haben würde, Markus zu sehen.
    Markus hatte Valerie nachgesehen, bis sie im Haus verschwunden war, und selbst danach hatte er noch eine ganze Weile regungslos dagestanden und zum Haus gestarrt, bevor er auf sein Rad gestiegen und nach Hause gefahren war.
    Er dachte an das Haus, in dem Valerie wohnte, an das Licht hinter den Fenstern. Sein eigenes Haus lag still und dunkel da. Kein Mensch erwartete ihn, weder seine Frau, geschweige denn die Kinder, die er sich immer gewünscht hatte. Für Leonie war das nie eine Option gewesen.
    Markus hatte sich seit Langem mit ihren völlig unterschiedlichen Lebensvorstellungen abgefunden und seine eigenen hintenangestellt. Es hatte ja auch funktioniert – bis jetzt. Sie hatten beide ihre Arbeit, die sie ausfüllte. Leonie brauchte offensichtlich nichts anderes, und er war bisher auch davon überzeugt gewesen, dass es ihm reichte.
    Aber jetzt war ihm klar, dass er mehr wollte. Er wollte eine Familie, er wollte einen Menschen an seiner Seite, der auch wirklich da war und mit ihm zusammenlebte.
    Leonie hingegen war oftmals selbst dann nicht da, wenn sie anwesend war, sondern in ihren Gedanken schon wieder bei dem nächsten Auftrag oder dem Artikel, den sie gerade schrieb. Bisher hatte ihn das kaum gestört.
    Markus seufzte auf, als er das dunkle Haus erreichte. Er stellte das Fahrrad ab und ging ein paar Schritte bis zu der Bank unter der Birke. Das Laub raschelte leise im Abendwind. Inzwischen war es ganz dunkel geworden bis auf das Licht des Mondes, das einen hellen Streifen auf die Ostsee warf.
    Markus lehnte sich auf der Bank zurück und dachte an den Tag, als Leonie und er das Haus gekauft hatten. Sie hatten gelacht und sich vorgestellt, wie es sein würde, wenn sie als altes Ehepaar hier sitzen und in Erinnerungen schwelgen würden. Damals hatten sie sich beide nicht klargemacht, dass gemeinsame Erinnerungen nur aus gemeinsamen Erfahrungen entstehen konnten.
    Markus zog sein Handy hervor und drückte auf Leonies gespeicherte Nummer. Er musste mit ihr reden. Jetzt!
    Wie so oft meldete sich nur die Mailbox.
    Markus hörte ungeduldig den Text ab, bis der Piepser ertönte und er endlich auf Band sprechen konnte.
    »Leonie, ich bin es«, sagte er mit belegter Stimme. »Ich habe es ernst gemeint, als ich sagte, wir müssen miteinander reden. Ich habe das Gefühl, wir machen uns etwas vor, und ich will so nicht weitermachen. Ruf mich an, wenn du das abhörst. Egal, wie spät es ist.«
    Er

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