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Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Titel: Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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ansiehst?«
    Lasse ignorierte den Hinweis auf den Tennisverein. »Aber Olof bringt mir doch alles bei, was ich wissen muss!«, rief er aufgebracht aus. Valeries Idee gefiel ihm überhaupt nicht, das war ihm deutlich anzusehen.
    Valerie schüttelte den Kopf, wollte etwas sagen, aber Lasse ließ sie nicht zu Wort kommen.
    »Olof sagt, dass man nur durch Erfahrung lernt«, sagte er.
    Olof, Olof, Olof! Valerie konnte diesen Namen plötzlich nicht mehr hören. Sie war mit ihrem Jungen hierhergekommen, um ein neues Leben zu beginnen. Ein Leben, in dem sie beide mehr Zeit füreinander haben sollten, und jetzt drängte sich in allen Bereichen die Familie Wilander dazwischen!
    Valerie wusste genau, dass ihre Überlegungen so nicht stimmten, die Wut in ihr aber war stärker als ihre Vernunft. Als Lasse eine weitere von Olofs Weisheiten von sich geben wollte, fiel Valerie ihm ungeduldig ins Wort.
    »Okay, dann deutlicher«, sagte sie streng. »Ich will nicht, dass du noch einmal zu Olof gehst!«
    »Mama!«, rief Lasse empört aus. »Warum?«
    Valerie spürte seine Enttäuschung und wusste, dass sie sich ungerecht verhielt. Natürlich forderte ihr Sohn eine Erklärung, aber die konnte Valerie ihm schlecht geben, und so rettete sie sich in Strenge. »Es gibt Dinge, die verstehst du nicht. Du tust einfach das, was ich dir sage!« Sie schrie jetzt fast.
    »Aber …«
    »Keine Widerrede!«, fuhr Valerie ihm über den Mund.
    Lasse starrte sie entsetzt an, dann wurden seine Augen dunkel vor Wut. Er warf die Angel auf den Steg und stapfte wortlos davon.
    Valerie sah ihm hilflos nach.
    Irma wusste nicht, ob ihre Tochter überhaupt zu Hause war, Leonie hatte sich heute noch nicht bei ihr gemeldet. Aber vielleicht war Markus da, und wenn nicht, würde sie das Obst und Gemüse, das sie eben auf dem Markt eingekauft hatte, einfach auf der Veranda abstellen. Freuen würden sich die beiden auf jeden Fall darüber. Als sie um die Ecke bog, hörte sie durch das offene Fenster Markus’ Stimme.
    »Bitte, Valerie, das geht doch so nicht«, sagte er gerade, und in seiner Stimme lag eine Traurigkeit, wie sie sie bei ihm noch nie erlebt hatte. Neugierig blieb sie stehen und lauschte.
    »Du musst mir doch wenigstens die Gelegenheit geben, alles zu erklären. Ich liebe Leonie schon lange nicht mehr!«
    Irma verharrte stocksteif auf der Stelle. Jedes Wort ihres Schwiegersohns traf sie mit voller Wucht. Sie sah, wie Markus ans Fenster trat, das Handy am Ohr. Schnell wich sie um die Ecke, um nicht gesehen zu werden.
    »Ich habe mich schon in dich verliebt, als ich dich das erste Mal in Stockholm gesehen habe«, fuhr Markus leise fort.
    Irma traute ihren Ohren nicht. Wie in Trance drehte sie sich um und ging. Nicht nur der Korb in ihrer Hand wurde plötzlich zur schweren Last, die sie mit nach Hause schleppte.
    Olof saß im Garten und blätterte in einer Zeitung, als Irma atemlos zu ihm an den Tisch trat. Sie stützte sich mit beiden Händen ab. »Was weißt du über sie?«, stieß sie aufgebracht hervor.
    Olof sah erstaunt auf. »Wen meinst du?«
    »Ich dachte, sie sei nett!«, rief Irma fahrig aus und fuhr sich mit beiden Händen durch ihre sorgfältig frisierten Haare. »Ich habe sie sogar in unser Haus eingeladen, aber sie hat allen nur eine Komödie vorgespielt!«
    Olof betrachtete seine Frau verblüfft. So hatte er sie noch nie gesehen. »Jetzt sag mir doch endlich, von wem du sprichst«, sagte er ungeduldig.
    Irma antwortete nicht, ihr Blick glitt an ihm vorbei ins Leere. »Ist sie nicht noch in der Probezeit? Dann kann Ludvig ihr doch ohne Angabe von Gründen kündigen«, sagte sie nachdenklich. Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. »Vielleicht kann dann alles noch gut werden.«
    Olof sprang auf. Es war so weit. Der Moment, vor dem er sich all die Jahre gefürchtet hatte, war gekommen. Er war geschockt und sagte eine ganze Weile nichts, versuchte sich zu sammeln, aber er brauchte mehrere Anläufe, bis es ihm gelang zu sprechen.
    »Du hast es also rausgefunden. Irma«, sagte er leise, »es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du es so erfährst.«
    Irma starrte ihn an, ihr Blick verriet ihre Fassungslosigkeit. Sie wich einen Schritt zurück. Ihre Stimme war schrill. »Du hast es gewusst und mir nichts gesagt! Ich dachte, wir würden über alles reden.«
    Es gab keine Worte der Entschuldigung, noch weniger konnte er es erklären. »Es ist nur … diese Sache …«, er geriet ins Stottern, »ich wusste einfach nicht wie … und das alles ist doch

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