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Windbruch

Windbruch

Titel: Windbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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von einer ganz neuen
Schriftstellerin. Sie schreibt ganz wunderbare Bücher.“
    „O. k.“, seufzte Tomke genüsslich
und schloss die Augen, „ich höre.“
    „Ella ließ ihre Füße langsam
im eiskalten Wasser hin und her baumeln. Es war ein so himmlisch prickelndes
Gefühl nach der langen Wanderung, die sie hinter sich hatte. Ach, wie wundervoll
war es gewesen, mit all den anderen Kindern durch die Wildnis zu streifen, die
munter umherspringenden Tiere zu beobachten und den aufregenden Geschichten von
Gustav, dem alten Förster, zu lauschen! Schon lange hatte Ella sich gewünscht
...“
    „Maarten!“, rief Tomke und riss
erstaunt die Augen auf. „Wo, um Himmels Willen, hast du diese Geschichte her?“
    „Frisch importiert aus dem Hause
des neuen Sterns am Schriftstellerhimmel“, grinste er und hielt das Manuskript
in die Höhe.
    „Du hast in meinen Sachen
gewühlt?“, fragte sie und zwischen ihren Augen erschien eine steile Falte.
    „Nein, ich habe recherchiert.“
    „Wie, recherchiert?“
    „Ich war mit Franziska und Keno
im Haus, um nach Hinweisen zu suchen, wohin man dich verschleppt haben könnte.
Und dabei sind mir diese Manuskripte in die Hände gefallen.“
    „Wie ... habt ihr eigentlich
erfahren, dass ich weg war? Ich meine, wer hat mich denn vermisst? Und warum
du, Maarten? Ich dachte, du wärst längst wieder in Amerika!“
    „Das sind aber viele Fragen auf
einmal. Nun, sagen wir mal, ein aufmerksamer Nachbar, dessen Hund etwas .... hm
... unpässlich war, hat den entscheidenden Hinweis gegeben.“
    „Welchen Hinweis?“
    „Puh, ich weiß wirklich nicht, ob
ich dir das jetzt im Detail erläutern sollte, in deinem Zustand.“
    „Quatsch, Zustand“, winkte Tomke
mit einer Handbewegung ab. „Mir geht es gut, Maarten. Also, was war los?“
    „In ... deinem Wohnzimmer ...“,
Maarten stockte und strich sich fahrig durchs Haar.
    „In meinem Wohnzimmer, ja, und
weiter? Maarten, bitte, behandele mich nicht wie ein rohes Ei. Ich kann einiges
verkraften, glaub mir.“
    Er nickte. „O. k. Also, in deinem
Wohnzimmer war ein Feuer ausgebrochen und ...“
    „Ein Feuer!?“, kreischte Tomke
laut auf und wurde blass, „was für ein Feuer!?“
    „Siehste, ich hab ja gewusst,
dass dich das zu sehr aufregt.“ Beruhigend legte er ihr seine Hand auf den Arm.
    „Ach was!“, schnaubte sie und
atmete einmal tief durch, „war nur der erste Schock. Erzähl weiter!“
    „Also, um es gleich vorweg zu
nehmen: Es ist nicht viel passiert, weil der Nachbar sofort die Scheibe
eingeschmissen und das Feuer gelöscht hat. Die Feuerwehr war praktisch
arbeitslos, als sie eintraf. Nun ja, der große Tisch dürfte nahe am Verfallsdatum
sein, und alles ist ein wenig verrußt. Aber der Glaser war schon da, und wir
haben eine Reinigungsfirma hingeschickt, die alles wieder in Ordnung bringt.
Unterstützt von deinem Vater, der alles überwacht. Bis du nach Hause kommst,
ist alles wieder wie neu. Deine Brüder kaufen gerade einen Tisch.“
    „Aber wie konnte in meinem Haus
ein Feuer ausbrechen?“, fragte Tomke und schaute ihn ängstlich an. „Hat
Hufschmidt etwa ...?“
    „Nein“, sagte Maarten
beschwichtigend, „du hattest anscheinend viele Kerzen an und da ...“
    „Ach ja, die Kerzen. Stimmt, ich
habe Kerzen angemacht und Zeitung gelesen.“
    „Ja. Und eben diese Zeitung hat
sich dann entzündet, nachdem ihr die Wohnung ... verlassen hattet.“
    „Und da habt ihr euch natürlich,
gefragt, wie das passieren konnte.“
    „Na ja, eher die anderen. Ich war
zu diesem Zeitpunkt noch in Amerika.“
    „Und wieso bist du dann jetzt
hier?“
    „Franziska hat mich angerufen und
ich habe sogleich ein Flugzeug gekidnappt. Na ja, so ähnlich zumindest.“ Er erinnerte
sich an seinen Auftritt in seiner Firma, als er die Sekretärin zusammengefaltet
hatte. Die Arme. Da stand wohl noch eine Entschuldigung aus.
    „Und du bist extra wegen mir
wieder hergekommen?“, fragte Tomke leise.
    „Ja ... ähm ... natürlich ... ich
...“, stotterte er verlegen und wurde rot. „Ich meine, ich konnte dich doch
nicht ... ich ...“ Er schlug sich mit der flachen Hand auf das Bein und rief
dann laut aus: „Ach, verdammt, Tomke, ich hatte solche Angst um dich, ich wäre
fast durchgedreht, als Franziska mir sagte, du seiest vermutlich entführt worden!
Noch nie in meinem Leben hatte ich solch eine Angst! Ich dachte, ich würde dich
nie wieder sehen!“
    „Küss mich, Maarten!“, sagte
Tomke leise und schloss die

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