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Windbruch

Windbruch

Titel: Windbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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Anfang.“ Er wischte sich mit einem
Taschentuch den Schweiß von der Stirn und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
Sein korpulenter Körper war einfach nicht dazu geeignet, schwere körperliche
Arbeit zu verrichten. Keuchend zeigte er auf die Kiste: „Da sind allerhand
Akten drin. Es ist nur eine Kiste von Dutzenden. Wir waren heute Morgen bei der N.S.OffshorePower Ltd. und haben sie beschlagnahmt. Möchte nicht wissen,
was die noch alles für Leichen im Keller haben. Oh, Entschuldigung“, schob er
gleich mit einen gequälten Gesichtsausdruck hinterher, „die Wortwahl war
angesichts der Sachlage wohl nicht ganz angemessen.“ Er zögerte einen Moment
und warf Maarten dann einen auffordernden Blick zu. „Herr Dr. Sieverts, können
Sie mir bitte mal genau erklären, in welchem Verhältnis Sie zur N.S.OffshorePower
Ltd. stehen und welche Informationen Sie bezüglich der Vorkommnisse der
letzten Tage und Wochen haben. Vielleicht sehe ich dann ein wenig klarer.“
    Maarten überlegte einen
Augenblick und ging in Gedanken noch mal die Ereignisse seit seiner Ankunft in
Ostfriesland durch. Dann fing er langsam an zu erzählen. Er begann bei Hauke
und dessen Verdacht, vergiftet worden zu sein und dass es hierzu bereits eine Anzeige
beim Polizeirevier in Pewsum gab.
    „Warum wissen wir nichts von
dieser Anzeige?“, hakte Hauptkommissar Büttner mürrisch ein.
    Maarten zuckte mit den Schultern.
„Die hat da anscheinend keiner als wichtig angesehen.“ Um Harry nicht mehr
Schwierigkeiten zu bereiten, als er nach dieser Aussage vermutlich sowieso
schon haben würde, verschwieg er, dass er die Akte schon eingesehen hatte.
    Er erzählte von den
Manipulationen an den Konstruktionsplänen der Windlady II , erwähnte aber
auch hier mit keinem Wort, wie Tomke und er an sie herangekommen waren. Dann
ging er auf seine und Inkas Bemühungen ein, die Menschen von der Plattform zu
evakuieren, weil er die Befürchtung gehegt hatte, die Windkraftanlage könne dem
zu erwartenden Orkan nicht standhalten. Und genau das sei dann ja leider auch
eingetroffen. „Glauben Sie mir, noch nie im meinem Leben hätte ich mir so sehr
gewünscht, im Unrecht zu sein“, sagte er bedrückt. „Und dann hat mich Naumann
noch vor der Pressekonferenz genötigt, nichts von unserer tags zuvor geführten
Auseinandersetzung um die Evakuierung zu sagen. Und angesichts von soviel Unverschämtheit
sind dann die Pferde mit mir durchgegangen.“
    Maarten beschloss, von der
Unterredung mit Esther nichts zu erzählen, da er sie nach wie vor nicht mit
hineinziehen wollte. Und was wusste sie auch schon? Im Prinzip nicht mehr als
er. Und jetzt, nachdem die Leiche von Steffen Rautschek aufgetaucht war, war ja
klar, dass ihre Freundin Antje nicht gelogen hatte. Zur Suche von Rautscheks
Mörder aber konnte sie sowieso nichts mehr beitragen.
    „Ich vermute, dass einer der
Verletzten, der Ingenieur Georg Hufschmidt, den Mord beobachtet hat“, fuhr er
fort.
    Hauptkommissar Büttner, der
bisher bei Maartens Ausführungen einen eher desinteressierten Eindruck gemacht
hatte, war auf einmal hellwach. „Was sagen Sie da“, rief er aufgeregt, „es gibt
einen Zeugen?“
    „Georg Hufschmidt ist gerade erst
wieder aufgewacht, aber noch nicht wirklich ansprechbar“, erklärte Maarten.
„Als ich ihn kurz besuchte, stammelte er irgendwas von Mord . Ob er ihn
wirklich gesehen hat, weiß ich nicht. Könnte aber durchaus sein.“
    „Ich werde mich darum kümmern,
dass ich ihn so bald wie möglich vernehmen kann“, knurrte Büttner und klang ein
wenig enttäuscht. Vermutlich hatte er gehofft, um allzu viel Arbeit herumzukommen.
Denn er sah nicht so aus, als wäre er besonders erpicht auf einen so komplizierten
Fall, wie er hier vorzuliegen schien. „Gibt es sonst noch jemanden, der etwas
beobachtet hat?“
    „Nicht, dass ich wüsste“, sagte
Maarten und fand, dass das nicht einmal gelogen war. Denn die arme Antje gab es
ja nun tatsächlich nicht mehr. „Was stellen Sie jetzt mit den Akten an, die Sie
heute beschlagnahmt haben?“, fragte er, um weiteren Fragen hierzu aus dem Weg
zu gehen.
    „Werden wir wohl alle sichten
müssen“, antwortete Büttner gedehnt und streckte seine verschränkten Arme über
den Kopf. „Das wird kein Spaß, das können Sie mir glauben. Aber vielleicht
werden wir ja wenigstens für diese undankbare Arbeit belohnt und finden einen
Hinweis auf ein mögliches Motiv für den Mord an Rautschek.“
    „Könnte es nicht genauso gut
sein, dass die

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