Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)
nicht drei neue stromernde Katzen.«
»Pöh!« Odette gibt sich unbeeindruckt. »Für dieses Problem gibt es eine ganz einfache Lösung. Wir waren uns heute Morgen einig: Wir müssen mit den Kindern zusammenarbeiten, dann finden wir den Entführer und befreien Emilia. Und das ist jetzt die Gelegenheit für eine Zusammenarbeit. Kira muss nur dafür sorgen, dass Karamell, Spike und ich auch bei dem Stück mitspielen dürfen. Und wenn wir dann erst mal im Gebäude sind – zack! –, fangen wir an zu suchen. Sobald wir einen Verdächtigen haben, übernehmen die Kinder. Die können dann der Polizei Bescheid sagen – dafür brauchen wir sowieso menschliche Verbündete.«
»Ich weiß nicht«, beginnt Karamell sehr zögerlich. »Eine Schule? Das ist doch ein Ort, an dem ganz viele Kinder sind, oder? Da ist es bestimmt furchtbar laut.«
Im Grunde genommen hat er damit natürlich völlig recht. Aber wenn ich vor Odette gut dastehen will, muss ich die Sache nun entschlossen in die Pfote nehmen.
»So laut nun auch wieder nicht«, wiegele ich ab. »Ich finde Odettes Plan gut. Ich werde Kira fragen.«
Spike schnaubt. »Kira fragen ? Winston, manchmal glaube ich, du bist ein bisschen plemplem. Also, ein netter Kerl. Aber eben plemplem.«
Ich will gerade etwas Unfreundliches erwidern, als Kira in der Hofeinfahrt auftaucht. Sie hatte mir auf dem Rückweg von Familie Stetten noch einen Ausflug in den Hof gegönnt, aber nun scheint Zapfenstreich zu sein.
»Winston, genug geflirtet! Du kommst jetzt mal wieder mit hoch. Du weißt doch, wie allergisch meine Mutter momentan auf deine Ausflüge reagiert.« Sie geht zum Unterstand und nimmt mich auf den Arm.
»Genug geflirtet?«, fragt Karamell erstaunt. »Wie meint sie denn das?«
Maunz und heilige Ölsardine! Hier soll doch keiner wissen, wie gern ich Odette mag, Kira! Aus den Augenwinkeln beobachte ich Odette. Guckt sie irgendwie komisch? Nein, Gott sei Dank nicht. Offenbar hat sie Kiras kleine Anspielung nicht verstanden.
»Äh, keine Ahnung, wie sie das meint«, rede ich mich raus. »Ist doch auch egal. Hauptsache, sie nimmt uns Montag alle mit in die Schule. Ich kläre das. Macht euch keine Sorgen. Ist ein Kinderspiel für mich.«
Odette nickt freundlich, aber während mich Kira wegträgt, kann ich noch sehen, wie Spike und Karamell völlig ungläubig die Köpfe schütteln. Ich weiß genau, was sie denken: Plemplem!
Menno! Euch zeig ich’s!
Erziehung auf Russisch. Essen auf Italienisch. Schummeln auf Deutsch.
»Na, war Katerrr wieder verschwunden?« Babuschka beäugt mich misstrauisch, als Kira mich ins Wohnzimmer trägt und sich zusammen mit mir auf das Sofa setzt.
Kira schüttelt den Kopf. »Nö. Ich habe ihn nur ein bisschen im Hof herumlaufen lassen. Winston braucht seine Freiheit!«
Genau! Weil ich nämlich ein wilder und gefährlicher Typ bin und es mir als reiner Stubenkater mittlerweile viel zu langweilig ist! Ähem, okay, das ist nur die halbe Wahrheit: Eigentlich gefällt es mir in der Wohnung ziemlich gut, nur kann ich Odette wohl kaum beeindrucken, wenn ich den ganzen Tag auf dem Sofa herumliege. Aber wem erzähle ich das – Babuschka kann mich doch nicht verstehen.
»Kira, kak charascho schto ja nakanezta sdes. Ja budu w buduschtschem pamagat twajej mame schtobi sdes nakanez vazaril parjadak!«
Kira zuckt mit den Schultern. »Oma, ich verstehe leider kein Russisch mehr. Du musst Deutsch mit mir sprechen.«
Maunz – das ist aber eine faustdicke Lüge! Denn seitdem ich selbst in Kiras Körper steckte, weiß ich, dass sie ausgezeichnet Russisch versteht. Warum will Kira das denn nicht zugeben? Ob ihr vielleicht nicht passt, was Babuschka gerade gesagt hat? Dass sie hier endlich mal für Ordnung sorgen will. Selbst als Kater verstehe ich das jetzt noch. Gefallen tut mir die Vorstellung einer für Ordnung sorgenden Babuschka allerdings auch nicht. Ich finde nämlich, bei uns ist alles in Ordnung.
Babuschka seufzt. »Kein Russisch? Joi, joi, das ist schlimm! Ich werde dich wieder lehren.«
»Danke für das Angebot, Oma, aber ich habe schon genug mit der Schule zu tun.« Kira klingt fröhlich, aber bestimmt, Babuschka seufzt noch mehr.
»Na gut. Dann später. Dann jetzt Katerrrr.«
Hä? Wie? Kater? Das bin ja ich! Babuschka guckt mich durchdringend an und klopft mit der Hand auf den freien Platz neben sich. »Winstoooon! Kommst du hier!«
Heilige Ölsardine! Diese Stimme duldet keinen Widerspruch! Aber das ist mir egal. Ich wiederhole mich ungern,
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